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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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nicht die neutrale Position, sondern Austausch.«
    Er wagte es kaum zu glauben, so sehr er das auch wollte. »Beweise mir, daß du Jessica bist.«
    »Dein Alptraum von dem Squam - deine ungesetzlichen Erinnerungen...«
    »Das könntest du erraten haben! Vielleicht hast du auch einmal eine unvollständige Metamorphose erlitten!«
    »Dann eben  meine  Alpträume, als Solarierin - eine Klon, die sich als Männlicher ausgab - ein fremder Mann, der mir die Kleidung herunterriß und mein Geheimnis der Öffentlichkeit preisgab...«
    Heems Zweifel zerstoben.  »Niemand  außer dir könnte das wissen! Aber wieso bist du ausgetauscht worden, und nicht ich? Und auch nicht die beiden weiblichen Auren von Swoons Wirt? Sie sind nicht bei mir.«
    »Weil wir alle weiblich sind, Heem, und du männlich bist. Die beiden anderen Auren sind zurückgeprallt! Sie bleiben hier, in diesem Körper, von der Wucht meiner Ankunft betäubt. Du bist ebenfalls zurückgeprallt, da du innerhalb des Fokus' der Maschine keinen männlichen Wirt finden konntest. Nur ich war weiblich und hatte einen weiblichen Wirt, in den ich transferieren konnte. Nur ich konnte mich bewegen, als ich dazu gezwungen wurde. Du und ich haben so etwas ja schon einmal durchgemacht; wir haben uns deshalb rascher von dem Schock erholt. Ich habe die Herrschaft über diesen Körper übernommen.«
    Eine unendliche Erleichterung überfiel ihn. Jessica war am Leben! Er hatte sich an Schlängelschreck gerächt! Er hatte den Wettkampf gewonnen und würde unter den Seinen wieder anerkannt werden. All seine Frustrationen waren plötzlich verschwunden. Noch nie hatte er sich so wohl gefühlt!
    »O Heem«, fuhr Jessica fort. »Jetzt kann ich endlich mit dir Liebe sprühen! Rasch, bevor die Leute von der Wettkampfbehörde auftauchen und mich nach Capella zurücktransferieren. Komm, mein Geliebter...«
    Doch Heems Bewußtsein trübte sich, die Geschmacksnuancen überlagerten einander. Der Komplex der Alten schien um ihn zu kreisen, sich zu dehnen und zusammenzuziehen, und seine seltsamen Halb-Aromen verwirrten ihn.
    »Heem. Was hast du?« sprühte Jessica erschrocken. »Bist du schwer verletzt? O Heem, das tut mir leid! Ich wollte deine Kräfte nicht überfordern und... «
    Er riß sich mit verzweifelter Anstrengung zusammen. »Es ist die Metamorphose«, sprühte er. »Sie war bisher unvollständig, weil ich unter unbewältigten Zwängen litt. Schlängelschreck -« Sein Sprühen zerrann zur Unverständlichkeit; er versuchte es erneut: »Ungerächte Morde - wollte nicht loslassen - unterminierte die Erinnerungsbank des Erwachsenseins. Rachsucht ist unreif, doch es gibt Gerechtigkeit. Ich wurde zu einem Jugendlichen, der sich als Erwachsener verkleidete, genauso, wie du dich als Männlicher verkleidet hast. Jetzt ist alles gelöst, und ich bin ganz, und meine Metamorphose wird vollendet...«
    »Aber dann wirst du doch alles vergessen, was hier geschehen ist!« protestierte sie.
    Ein dritter, ermattender Versuch. »Ich - werde - vergessen. Die Anstrengungen und Komplexe des Jugendzustandes sind zu schwer, um das Reifen zu gestatten, müssen abgeworfen werden. Aber du mußt ihnen berichten...«
    »O Heem. Das werde ich! Das werde ich! Ich werde ihnen erzählen, auf welche Weise du gesiegt hast, für den Stern HydrO. Swoons Stern erhält keinen Anteil; sie hat dich betrogen und ihn dadurch eingebüßt. Aber Sickh und Windblume waren ehrlich - die Hypothese des Stafettenlaufs ist gültig, Heem, dessen bin ich sicher. Hast du etwas dagegen, wenn ich beantrage, ihnen einen Anteil zu übertragen? Heem, hörst du mich? Kannst du mich schmecken?«
    Heem schmeckte sie, und so süß war sie, doch er konnte ihr nicht mehr antworten. Sein Bewußtsein zerrann, und mit ihm seine ganze unreife Existenz. Er war dabei, sich in einen Erwachsenen zu verwandeln.
    »O Heem, ich werde dich niemals wiedersehen! Nicht so, wie ich dich gekannt habe! Du wirst dich nicht einmal an mich erinnern, und ich darf mich nicht an dich erinnern, weil das deine Reife rückgängig machen könnte.« Sie machte eine Pause, in der immer größer werdenden verschwimmenden Ferne. »Aber vielleicht ist es am besten so. Unsere Liebe war von Anbeginn an hoffnungslos. Wir hätten sie nie zulassen dürfen. Auf diese Weise wirst zumindest du nicht darunter leiden, und dafür bin ich froh.«
    Dann war sie aus seinem Bewußtsein verschwunden, bis auf eine einzige, besonders kräftige Aroma-Nadel, die für einen Augenblick sein alles

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