Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
schlängelte sich mit eineinviertel g Beschleunigung durch das Durcheinander. Sieben weitere Schiffe konnte er so überholen, ehe einer der anderen Piloten seine Taktik schmeckte.
    »Wo willst du hin, 66?« fragte der andere HydrO und beschleunigte, um ihm den Weg abzuschneiden. Es war H-49.
    »Das ist Czeep von Czeeteich«, meinte Jessica. Sie schien wirklich ein hervorragendes Gedächtnis zu haben; möglicherweise hatte auch Heems Gedächtnis davon profitiert.
    Heem manövrierte sein Schiff geschickt hinter ein drittes, H-46. H-49 machte einen Schwenk und folgte ihm.
    »H-Sechsundvierzig - das müßte Swoon von Süßsumpf sein!« meldete Jessica. »Aber sie weiß nicht, wer wir sind, weil sie schon starten konnte, ehe wir unser Schiff bekamen.«
    »Dann soll sie über uns auch nichts erfahren; wir verbünden uns mit niemandem mehr«, nadelte Heem seiner Partnerin zu. »Wir müssen es vermeiden, wieder in ein Gedränge zu geraten.«
    »Tja, das ist wahr«, gab sie ihm recht. »Diese Reihen-Dynamik wird allmählich ungemütlich.«
    Doch H-49 war zu allem entschlossen. Das Schiff schoß vor und beabsichtigte, Heems Schiff mit seinen Ausscheidungen zu überschütten. Heem konnte rechtzeitig ausweichen, jedoch kostete ihn das zusätzlichen Treibstoff. Selbst wenn er weitaus weniger Treibstoff verbrauchte als 49, so würde er das Rennen niemals gewinnen, wenn er in derartige Auseinandersetzungen verwickelt wurde.
    Gerettet wurde er vom ersten Raser, H-60. Der verrückte Pilot war in ein anderes Schiff hineingerauscht, das nicht rechtzeitig hatte ausweichen können. Das darauffolgende Durcheinander zerstörte die gesamte Reihenformation, indem die nachfolgenden Schiffe zu hektischen Manövern gezwungen wurden, so daß ein richtiger Wettstreit zwischen den Konkurrenten nicht mehr möglich war. Heems Aufmerksamkeit wurde völlig in Anspruch genommen, als er versuchte, sich unversehrt durch das Durcheinander hindurchzuwinden.
    »Sieh doch mal, was H-Sechsundvierzig macht«, rief Jessica. »Wie die abgeht! Swoon ist einfach Spitze, wenn sich eine gute Chance ergibt!«
    Heem ignorierte den Zwischenruf. Die Schiffe Sechzig und Neunundvierzig waren praktisch ausgeschaltet und fielen antriebslos immer weiter zurück, wobei ihre relative Geschwindigkeit stetig zunahm. Die nachfolgenden Schiffe vollführten hektische Ausweichmanöver, da die Piloten wegen der unerwartet auftauchenden Hindernisse fast in Panik gerieten. Viel besser wäre es gewesen, hätten sie sich mit knappen Kursänderungen begnügt, um die antriebslosen Schiffe ungehindert vorbeifliegen zu lassen, wie Heem es vorführte. Nun mußte Heem auch noch auf die Ausweichmanöver seiner Konkurrenten achten, und da er ziemlich genau in der Mittelachse des Hauptkorridors flog, war das ein ziemlich schwieriges Unterfangen. Oft genug fielen die Ausweichmanöver übertrieben und unberechenbar aus, wodurch der gesamte Verkehr gefährdet wurde.
    Jedoch versäumte Heem nicht, trotz seiner Konzentration auf das herrschende Durcheinander, seine Chancen zu wahren und das eine oder andere Schiff zügig zu überholen. Als sich die Flugformation wieder beruhigt hatte, lag er in der Reihe der HydrOs auf dem fünfundvierzigsten Platz. Swoon von Süßsumpf hatte sich noch weiter vorgearbeitet. Unglücklicherweise kamen zwei weitere Reihenformationen gegnerischer Schiffe hinzu, die nun miteinander verschmolzen.
    Heem analysierte den Prozeß des Verschmelzens. Dort ergaben sich recht vielversprechende Chancen. Um den günstigsten Kurs fliegen zu können, mußten die Schiffe eine einzige Flugsäule bilden, und dabei kämpften sie um günstigere Positionen. »Was wir eben erlebt haben, war lediglich ein harmloses Vorspiel«, nadelte Heem. »Jetzt fängt der Wettkampf erst richtig an.«
    »Bisher hast du dich doch ganz gut geschlagen«, zollte Jessica ihm ihre Anerkennung. »Bei dem Durcheinander, das sich jetzt notgedrungen ergibt, müßtest du eigentlich noch mehr aufholen können.«
    »Bisher habe ich es mit den weniger intelligenten Vertretern meiner Spezies zu tun gehabt. Jetzt muß ich mich mit den klügeren, raffinierteren Vertretern vor mir auseinandersetzen - und mit den Experten der beiden anderen Konkurrenzrassen. Und das wird sicher kein reines Vergnügen.«
    »Ich habe Vertrauen zu dir.«
    »Dein Vertrauen ist nichts anderes als Verzweiflung. Ich bin ein exzellenter Pilot, und in einem ausgewogenen Rennen würde ich wahrscheinlich gewinnen, wenngleich nicht zu übersehen ist,

Weitere Kostenlose Bücher