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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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verfolgte damit eine ganz bestimmte Strategie.
    Ebenso wie die Squam reagierten auch die Erb voller Wut und versuchten alles, um aus dem Schatten herauszukommen. Heem konterte, indem er einige Manöver ausführte, nach denen er weiterhin die Sternstrahlung abschirmte. Mehr noch als andere Lebewesen reagierten die Erbs besonders empfindlich auf Strahlung, da sie die Hauptquelle ihrer Körperenergie war. Heem hatte das in seinen Berechnungen mit einbezogen. Je länger er E-38 abdeckte, desto mehr würde der Erb in Wut geraten.
    »Was du da vorhast, erscheint mir aber ziemlich idiotisch!« protestierte Jessica. »Erstens, warum legst du dich mit dem Erb an, wenn du für dich überhaupt nichts herausholen kannst? Das einzige, was du bewirkst, ist eine heftige Gegenwehr, die am Ende euch beide Energie kosten wird. Zweitens, die aus dem Licht gewonnene Energiemenge ist nur gering, und das weiß der Erb. Trotz allem kann der Erb genauso sehen wie ich in meinem eigenen Körper; daher weiß er genau, wieviel Licht er günstigstenfalls abbekommen kann. Deshalb wird er nichts Törichtes tun, wenn du ihn abschirmst.«
    »Das werden wir schmecken«, düste Heem und genoß den Zweikampf.
    »Na schön. Ich bin mal gespannt. Aber ich wüßte nicht, was du mit deiner Taktik erreichen willst.«
    E-38 beschleunigte plötzlich und versuchte aus dem Schatten herauszuspringen. Dabei geriet es einem HydrO-Schiff in den Weg, das gerade zum Überholen ansetzte. Das HydrO-Schiff mußte ausweichen. »Beweg dich und mach Platz, E-Achtunddreißig«, sprühte der HydrO.
    Die Schiffe flogen so dicht beieinander, daß die hektischen Manöver der beiden sich auf einige andere auswirkten. »Bleibt auf Kurs, ihr Narren!« sprühte S-47.
    »Verständigen sich auch die Squams sprühenderweise?« fragte Jessica. »Du sagtest doch, sie kommunizieren auch akustisch.«
    »Tun sie auch. Das für drei Rassen ausgelegte Kommunikationssystem übersetzt ihre barbarischen Laute in verständliche Geschmacksimpulse. Dasselbe gilt für die Strahlung, mit der Erbs sich verständigen. Der Hy- drO-Geschmack wird in den fremden Schiffen in Lärm und in Strahlung umgewandelt. Ganz bestimmt arbeiten die Traktorstrahlen auf Exzenter mit einem ähnlichen System.«
    Sie verstummte, und er konzentrierte sich wieder auf den Verlauf des Rennens. Das Durcheinander, das er bewirkt hatte, zog ein beachtliches Stück der Flugsäule in Mitleidenschaft. Schiffe kreuzten hin und her, und im Geschmacksnetz vermischten sich die Flucharomen von drei verschiedenen Rassen. Heem hielt sich in sicherer Entfernung.
    Abrupt schwenkte er vor dem Verkehrschaos in den Kurs ein und steigerte seine Beschleunigung. »Seht mal, was ich mit euch gemacht habe, ihr Hilfspiloten!« sprühte er in den Raum. »Nicht einer von euch ist schlau genug, um seinen geraden Kurs fortzusetzen!«
    »Was tust du da!« schrie Jessica entsetzt. »Du stichst mitten ins Wespennest! Sie verbünden sich gegen dich und werfen dich gemeinsam aus dem Rennen!«
    »Das war HydrO-Sechsundsechzig«, meldete sich ein Squam. »Er hat damit angefangen!«
    Eine Geschmackswolke breitete sich aus. Und schon machte sich eine kleine Flotte wütender Schiffe an Heems Verfolgung.
    Heem flog genau in der Mitte des bezeichneten Flugkorridors. »Ihr Angeber könnt es ja doch nicht mit mir aufnehmen! Was strengt ihr euch denn so verzweifelt an? Dreht um und fliegt nach Hause zurück, ehe ihr im Weltraum verlorengeht!«
    »Das ist vollkommen wahnsinnig!« schrie Jessica. »Die bringen uns um!«
    »Im Weltraum verlorengehen!« sprühte ein HydrO spöttisch. »Wir werden dich bald im Raum verlieren, Stinkdüse!«
    »Die haben nichts zu verlieren«, sagte Jessica. »Sie wissen, daß sie viel zu weit zurückliegen, um noch zu gewinnen. Sie brauchen einen Sündenbock für ihr Versagen. Sie werden ihren gesamten Treibstoff darauf verwenden, dich einzuholen!«
    »Dann machen sie es eben«, gab Heem ihr recht. »Ich hab' dir ja vorher angedeutet, daß meine Taktik dir nicht gefallen wird.«
    »Das hast du wirklich getan«, gab sie düster zu.
    Ein Squam-Schiff löste sich aus dem Pulk der Verfolger und beschleunigte mit einigen g, um Heem einzuholen. Doch als es sich heranschob, vollführte Heem mit seiner Antriebsdüse einen Schlenker, so daß sie eine Wolke unangenehm schmeckender Rückstände ausstieß. »Schluck das, du Narr!« sprühte er.
    »Ein Foul! Ein Foul!« regte sich ein anderer Squam auf, als der erste Squam in der Formation zurückfiel.

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