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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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daß einige hervorragende Piloten per Transfer in die Konkurrenz gebracht worden sind. Swoon von Süßsumpf zum Beispiel, in H-Sechsundvierzig, ist wahrscheinlich die beste Pilotin des Sterns, den sie vertritt; sie ließ sich Zeit und wartete auf eine Störung der Flugordnung, ehe sie ihr wahres Können offenbarte. Von ihrer Sorte gibt es noch mehr Wettstreiter. Wenn man bedenkt, an wievielter Stelle ich gestartet bin, braucht es sehr viel mehr als nur Vertrauen und Zuversicht, um die notwendigen Fortschritte zu machen.«
    Jessica produzierte ein mentales Achselzucken - eine außerordentlich seltsame Erfahrung für Heem. Sie gewann ihre eigene Zuversicht zurück.
    Nun, da er sich voll auf das Rennen konzentrierte, war Heem entschlossen, all seine Energie darauf zu verwenden. Was seine Fähigkeiten als Pilot anging, hatte er nicht geprahlt: im wahrsten Sinne des Wortes lebte er nur für den Weltraum. Alle HydrOs hatten diese Lebensaufgabe: zwischen den Sternen umherzureisen. Alle HydrOs wollten durch den Weltraum pilgern, ehe bei ihnen die zweite Metamorphose einsetzte.
    »Metamorphose?« erkundigte Jessica sich.
    »Verschwinde aus meinem Geist!« nadelte Heem.
    »Ich wünschte, ich könnte es. Dein Körper ist für mich der nackte Horror.«
    Heem konzentrierte seinen Geschmackssinn auf das Rennen. Sein Schiff näherte sich dem Punkt, an dem die drei Flugsäulen verschmolzen. »Die sinnvollste Taktik besteht darin, den Erb- und den Squam- Schiffen, die unsere Route kreuzen, Platz zu machen«, düste er. »Unglücklicherweise werden wir dadurch zurückfallen, und wir werden kaum noch eine Chance bekommen, aufzuholen.«
    »Dann ist diese sichere Taktik nicht ratsam?«
    »Nein. Vernünftig ist es eher, überhaupt nicht an einem solchen Rennen teilzunehmen.«
    »Soll ich wieder schreien?« erkundigte sie sich liebenswürdig.
    »Es gibt nur eine Sache, die schlimmer ist als ein Squam, und das ist eine weibliche Squam.« Heem betätigte die Instrumente, und das Schiff beschleunigte und suchte eine Lücke in dem entstehenden Stau.
    »Aber immer noch besser als ein blinder männlicher Schleimklumpen!« erwiderte sie, doch er hatte bereits vergessen, worauf sie sich bezog.
    Die Blips hatten distinkte Geschmacksmuster, durch die sowohl Rasse wie auch Schiffsnummer definiert wurden. Heem verspürte eine unfreiwillige Kontraktion seiner Düsenöffnungen, als er die Squam-Schiffe erkannte. Er mochte die Squams überhaupt nicht - auch nicht in Gestalt von Raumschiffen. Jessicas Ähnlichkeit mit einem Squam war zum wesentlichen Teil die Quelle seiner Abneigung gegen sie. Rein intellektuell wußte er, daß sie eine Alien von völlig anderem Typ war, doch die Tatsache, daß ihr natürlicher Körper Augen und Hände und physikalische Substanz besaß - widerlich! Und daß er außerdem auch noch...
    »Deine Denkprozesse sind genauso feinsinnig wie ein Schlag auf den Kopf.«
    »Ich habe keinen Kopf.«
    »Das ist ja dein Problem.«
    Der Verschmelzungspunkt der Flugsäulen näherte sich. Heem wußte, daß er, wenn er erst einmal in der dichteren Flugformation steckte, kaum noch Gelegenheit hätte, ohne wesentlichen Treibstoffverbrauch seine Position zu verbessern. Doch aus der Idealroute auszubrechen, würde ihn ebenfalls Treibstoff kosten.
    »Es muß doch eine Möglichkeit geben!« schrie Jessica.
    »Die gibt es, aber sie wird dir bestimmt nicht gefallen.«
    »Zum Teufel, ob sie mir gefällt oder nicht! Mach schon! Egal, was du tust, es ist jedenfalls besser als dies hier!«
    »Ich nehme dich bei deinem Geschmack«, düste Heem und stieß mitten ins Gedränge hinein. Plötzlich umschwirrten die Geschmacksblips seiner Konkurrenten sein Schiff.
    »Ich glaube, ich hätte mein Maul nicht so weit aufreißen sollen«, erklärte Jessica kleinlaut. Doch dann wurde sie von dem Blip-Gewimmel völlig in Anspruch genommen. »Oh, sie sind alle so nahe, so dicht bei uns! Ich glaub', ich kann sie schon sehen. Umrisse nur. Vergrößere mal das Bild, damit ich...«
    Heem konzentrierte die Eindrücke, allerdings nicht nur, um der Alien einen Gefallen zu tun. Für die Art von Manöver, - die er beabsichtigte, brauchte er einen genauen Eindruck vom umgebenden Raumsektor. Wenn sie diesen Eindruck als >Bild< verstand, dann hatte er nichts dagegen. Wahrscheinlich würde es sie etwas ablenken und dafür sorgen, daß sie ihn nicht dauernd belästigte.
    »Oh, es wird allmählich deutlich. Wie ein surrealistischer Traum, nicht ganz klar, aber erkennbar - ich muß

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