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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Nadelstrahl, und jede antwortete mit einem vergnügten Sprühstoß, der stets leidenschaftlicher ausfiel als seine eigene Geste. Das war durchaus natürlich, denn er hatte sich gerade erst befriedigt, was bei ihnen nicht der Fall war. Nicht lange, und alle rollten gemeinsam am See entlang, und indem er sich besondere Mühe gab, besprühte Heem alle fünf mit einer Wolke von Leidenschaft. Sie reagierten mit gleichartigen Nadelstrahlen, und das Gefühl der Lust wurde für ihn so übermächtig, daß er ins Wasser rollte und auf den Grund des Sees sank. Fröhlich schoben sie ihn wieder an Land. Es war eine wundervolle Gelegenheit gewesen.
    »Simultaner Gruppensex mit fünf Weiblichen?« meldete sich der störende Gedanke. »Das liegt außerhalb der Fähigkeiten, wenn nicht gar jeglicher Absichten, unserer männlichen Gefährten.«
    Es wäre peinlich gewesen, hätte es Heems Fähigkeiten überstiegen, denn die weiblichen Bewohner von Morgendunst waren ausnahmslos reizvoll und verehrungswürdig. Es wäre eine Schande gewesen, auch nur eine Weibliche von diesem sehr freundlichen Willkommensgruß auszuschließen.
    »Von wegen höflicher Willkommensgruß!« kam der vertrauliche Nadelstrahl.
    Während sie durch das Tal zogen, düste er gesprächsweise mit ihnen und erfuhr mehr über ihr Dasein. Auch sie waren in ihrem Tal abgesetzt und sich selbst überlassen worden; auch sie hatten viele Verluste zu beklagen, die ihre Zahl von einigen hundert bis auf die letzten fünf hatte zusammenschmelzen lassen. Beim Überqueren der Bergkette hatte er lediglich in Erfahrung bringen können, daß das nächste Tal sich in einigen Merkmalen unterschied, jedoch in seiner Natur gleichgeartet war. Das Rätsel seiner Existenz hatte er nicht gelöst.
    »Was hat es mit deinem Tal auf sich?« düste Moon sanft, nachdem sie sich bei einer weiteren Paarung erneut befriedigt hatten und für die Nacht ihre Höhle aufsuchten. »Wie bist du in unser Tal gelangt?«
    »Zwei von uns ritten auf einem Flachsegler den Berghang hinauf«, düste er zurück. »Dicht vor dem Gipfel versagte der Antrieb des Seglers, und es gelang uns mit Mühe, über die Spitze zu rollen. Mein Bruder wurde von einem fremdartigen Ungeheuer vernichtet. Ich glaube, ich bin der letzte Überlebende meines Tals.«
    »Schlängelschreck!« sprühte sie mit einem Ausdruck des Grauens. »Das Monster, das...« Sie ekelte sich vor dem fauligen Geschmack. »Das ißt.«
    »Du kennst ihn? Wir kannten seinen Namen nicht.«
    »Er hat keinen bestimmten Namen. Er ist ein übler Squam, eine Gefahr für unsere Rasse. Wir benannten ihn nach seinen Eigenschaften. Er verfolgt und dezimiert uns, seit er vor kurzem in unserem Tal auftauchte. Alle paar Tage vernichtet er eine weitere Schwester auf grausamste Weise.«
    »Wir versuchten, vor ihm zu fliehen, doch er war zu stark für uns. Er hatte ein Ding, das er Maschine nannte, die brennende Flüssigkeit versprühte. Er tötete meinen Bruder Hoom und - tat etwas Grauenvolles.«
    »Ja«, sprühte sie. »Wir verstecken uns, doch irgendwie findet der Alien uns und verzehrt uns. Gegen Nadelstrahlen ist er unverwundbar; wir können ihn nicht abwehren oder ihm entkommen.« »Ich weiß.« Der Schrecken von Morgendunst war noch schlimmer als der von Steilfall. »Ich entkam ihm nur, weil ich mich tot stellte, während er meinen Gefährten verzehrte.« Für einige Zeit produzierte keiner von ihnen einen Geschmack, da sie sich nicht länger mit diesem Horror beschäftigen wollten. Dann raffte Moon sich zu einem Fragestrahl auf. »Sprühtest du gerade, daß Steilfall jetzt leer ist?«
    »Ich nehme es an. Nur vier von uns lebten noch, als wir den Flachsegler bestiegen; dann stürzte Haam ab und Hiim rollte herunter, als der Segler sich abrupt mit hohem Tempo in Bewegung setzte. Möglich, daß Hiim seinen Sturz überlebte, jedoch halte ich das für unwahrscheinlich.«
    Sie gab einen süßen Sprühstoß des Begreifens ab. »Ein leeres Tal ohne einen rasenden Squam ist bestens geeignet für einen Wurf HydrOs.«
    Heem begriff, daß dies zutraf; sein Instinkt sagte es ihm. Sichere, intelligenzen-freie Orte existierten nur, um mit Intelligenzwesen besetzt zu werden. Das Rätsel seiner eigenen Herkunft war zum Teil gelöst. »Aber falls Hiim noch lebt...«
    »Wir müssen das Tal aufsuchen und uns vergewissern. Vielleicht hat er den Sturz überlebt und sich nur verletzt, um dann einem Raubtier zum Opfer zu fallen. Dann würden wir unsere Saat in dem leeren Tal absetzen und

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