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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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eingesammelt, und zu dem Zeitpunkt, an dem sein Geschmack in den Kredit-Computer eingespeist würde, wäre er längst verschwunden. Sein Kredit war in Ordnung; es war sein Status als Bürger, der nicht mehr galt.
    Und nun eine ordentliche Abendmahlzeit. Er wählte aus dem Speisenangebot aus und bestellte sich ein Pseudosteak und einen Sprudeldrink mit grauem Geschmack. Er nahm den Drink -
    Essen? in einem plötzlichen Schock und voller Ekel leerte Heem sämtliche Jet-Reserven. Das Schiff, das völlig unvorhersehbar auf diese Explosion reagierte, dämpfte seinen Hauptantrieb und wich vom Kurs ab. Plötzlich befand Heem sich im Freifall und war hellwach.
    Er arbeitete mit lässiger Gewandtheit, brachte den Antrieb auf seine alte Leistung und stabilisierte das Schiff. Dann wandte er sich wieder nach innen. »Solarierin, das war dein Traum, nicht wahr?«
    »Ja - am Ende. Es tut mir leid - ich wußte ja nicht...«
    »Nicht genug damit, daß deine weibliche Präsenz in meinen Geist eindringt, du mußt auch noch mit deinen squam-verseuchten Träumen meinen Schlaf stören - indem du ißt! Du verdirbst meine Bildwelten!«
    »Das begreife ich. Das bedaure ich auch, aber ich habe über meine Träume keine Kontrolle.«
    Heems Aufmerksamkeit wandte sich bereits der Säulenformation der Schiffe zu. Die Anordnung der Schiffe war lichter geworden. Nun flogen alle Schiffe einzeln, und zwischen ihnen befand sich genügend Abstand. »Wir rollen der Halbzeit entgegen; dort werden wir erfahren, welche Position wir innehaben.«
    Während sie seine Geschmacksimpulse übersetzte, betrachtete Jessica die Szenerie. »Wir haben länger geschlafen, als ich angenommen hatte! Haben wir die Hälfte des Weges bereits hinter uns?«
    »Bei ständiger Beschleunigung gerät das Zeitempfinden in Unordnung. Wir halten uns nun schon etwa einen halben Tag lang im Weltraum auf und erreichen bald eine Geschwindigkeit, die ein Fünfunddreißigstel der Lichtgeschwindigkeit beträgt.«
    »Einen halben Tag lang? Zwölf Stunden?«
    »Wenn ich das solarische Zeitmaß richtig in Erinnerung habe, dann ist das richtig. Wenn auf deinem Heimatplaneten ein halber Tag genauso lange dauert wie auf meinem Planeten...«
    »Ich - ich weiß es nicht genau, aber wenn ich dein Gefühl richtig beurteile, dann entspricht es auch meinem Gefühl. Nehmen wir einfach an, ein Tag ist ein Tag, und dies gelte für die gesamte Galaxis, und benutzen wir dieses Maß bei unseren weiteren Betrachtungen als Grundlage.«
    »Wir beschleunigen einen halben Tag lang und bremsen genauso lange ab, dann beträgt die gesamte Strecke zwischen den Planeten ein Zweiundsiebzigstel eines Lichttages.«
    »Ich verstehe«, meinte sie zögernd. »Wir beschleunigen nur auf einen Bruchteil der Lichtgeschwindigkeit, deshalb sind wir auf dieser Strecke weitaus länger unterwegs als das Licht. Ich glaube, daß eure Planeten von ihrem Ursprung genausoweit entfernt sind wie unsere, und unsere haben sich nur einige Lichtminuten weit von...«
    »Deine Entfernungsangaben sind unwichtig«, nadelte Heem ungeduldig. »Der Augenblick der Wahrheit steht unmittelbar bevor.«
    »Aber wir haben die Strecke doch erst zur Hälfte hinter uns. Du sagtest...«
    »Nein, von Halbzeit kann keine Rede sein. Es wird noch eine Zeitspanne des Freifalls geben; Schiffen, die das nicht nutzen, wird am Ende der Treibstoff knapp werden. Doch an diesem Punkt werden wir genau die Hälfte unseres Treibstoffs verbraucht haben. Wir können die gegnerischen Schiffe nur überholen, wenn wir über mehr Treibstoff verfügen. Die ersten Geplänkel sind ausgefochten worden, und die drei Säulenformationen sind miteinander verschmolzen. Dabei wurden die Narren eliminiert. Und von jetzt an zählen nur noch Energie und ein deutlicher Vorsprung.«
    »Ja, stimmt, das ist mir klar. Doch wir haben uns beträchtlich vorgearbeitet, nicht wahr? Wir brauchen zu diesem Zeitpunkt doch nicht unbedingt zu gewinnen; es reicht, wenn wir das Ziel unter den ersten Fünfzig erreichen.«
    »Ja. Deshalb werden wir uns jetzt etwas eingehender um unsere Gegner kümmern, um herauszubekommen, auf welchem Platz wir liegen. Das gelingt am besten im Augenblick des Wendemanövers, denn nur an diesem Punkt verraten die anderen Schiffe, auf welchem Platz sie liegen. Sie müssen sich genau nach Zeitplan umdrehen.«
    »Angenommen, sie tun es nicht? Ich meine, wenn sie jetzt noch etwas länger mit höchster Geschwindigkeit weiterfliegen und am Ende etwas heftiger abbremsen und durch

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