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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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weiterziehen. So machen die HydrOs es gewöhnlich.«
    Heem konnte sich ihrem Argument nicht verschließen, jedoch hatte er seine Bedenken und zögerte noch. »Dieser Berg ist hoch und steil, und es ist für uns zu schwierig, ihn zu überqueren.«
    »Wir könnten doch einen Flachsegler benutzen, wie du und deine Brüder es taten.«
    »Zwei von uns kamen bei diesem Versuch um - und ein dritter starb auf dem Berg.«
    »Ja, natürlich ist es gefährlich. Aber wir müssen es versuchen.«
    Sie hatte recht; der HydrO-Instinkt forderte einen solchen Versuch. Dennoch weigerte er sich. »Nein, ich mache das nicht.«
    Aufrichtig verblüfft sprühte sie ihre behutsame Frage, untermischt mit dem Aroma ihres Sex-Appeals. Zum ersten Mal spürte Heem deutlich den subtilen Einfluß, den eine Weibliche ausüben konnte. Er kam sich grausam und schuldig vor, weil er sich ihr widersetzte. »Warum nicht, Heem? Bist du krank oder von minderwertiger Abkunft?«
    »Ich bin nicht physisch krank«, düste er und formulierte seine Argumente ebenso für sich selbst wie für sie. »Ich habe keinen Grund, meine Abkunft in Frage zu stellen; meine Brüder verstarben aus äußeren Gründen und nicht wegen" eines inneren Übels. Aber ich habe die Schrecken des
    Heranwachsens unter Gleichrangigen kennengelernt. Von zweihundert oder mehr Gefährten bin allein ich übriggeblieben. Alle anderen fielen Raubtieren oder Unfällen zum Opfer - denn es war kein erwachsener Vernunftbegabter da, der für sie sorgte. Ich habe schon immer die Macht gehaßt, die uns in diese Situation hineingesetzt hat, und jetzt kann ich nicht dasselbe mit meinen eigenen Nachkommen tun.« »Aber das ist das Prinzip der HydrOs!« düste sie zurück und formulierte ihre eigenen Argumente. »Jedes Paar, daß einen geeigneten und leeren Ort findet, muß sich fortpflanzen...«
    »Nein!« Sein Nadelstrahl war so heftig, daß sie mit einem kleinen Sprühstoß des Schmerzes reagierte. »Ich werde mich einem solchen höllischen Zwang nicht unterwerfen!« »Das ist - das ist natürliche Auswahl. Du hast deinen Aufenthalt im Tal von Steilfall überlebt, weil du - der fitteste in der Gegend warst«, argumentierte sie, wobei ihre Nadelstrahlen sich überlagerten. »Und ich - ich gehöre auch zu den fittesten Vertretern meiner Rasse, denn ich bin eine von den wenigen überlebenden Schwestern von Morgendunst.« »Mein Leben verdanke ich nur meinem sprichwörtlichen Glück. Ich verfüge über keine besonderen Fähigkeiten.« Dabei erinnerte er sich an Gelegenheiten, bei denen er Gefahren gemieden hatte, denen andere zum Opfer gefallen waren, weil er intelligenter reagiert hatte als seine Gefährten. Und seine Nadelstrahlen hatten immer zu den genauesten gehört. Dafür konnte man nicht nur sein Glück verantwortlich machen. »Und dann glaube ich einfach nicht, daß es so zu geschehen hat - daß die Unwissenden neue Würfe von Hilflosen produzieren und nicht bei ihnen bleiben, um ihnen zu helfen, sie zu lehren...« Er schloß seine Düse, als ihm ein anderer Aspekt einfiel. »Warum können wir denn nicht in Steilfall bleiben, um unser Wissen...«
    »Das ist nicht die Art der HydrOs!« sprühte sie schockiert.
    Demnach befanden sie sich wieder in einer Sackgasse. »Dazu werden wir später noch einmal sprühen«, düste sie und deutete damit an, daß sie noch einmal versuchen wollte, seine Meinung zu ändern. Sie schliefen in Uneinigkeit ein.
    Heem wurde vom Alarm des Schiffs geweckt. Ein kurzes Kosten des begleitenden Geschmacks verriet ihm, daß er noch auf Kurs war. Auf seinem Kurs. Natürlich, das Schiff hatte angenommen, daß er unabsichtlich auf eine Gefahr zusteuerte.
    »H-Sechsundsechzig, hast du alles unter Kontrolle?« H-46 meldete sich im Geschmacksnetz. Swoon von Süßsumpf, die Weibliche, der er geholfen hatte, ein Schiff zu erobern. Die einzige mit einem Sex-AppealAroma, wie er seit Moon von Morgendunst keines mehr gekostet hatte. Er bedauerte, daß er niemals Gelegenheit haben würde, Swoons Angebot zu weiterer Kooperation anzunehmen; es hätte sicherlich viel Spaß gemacht.
    »Ich hab' alles unter Kontrolle, H-Sechsundvierzig«, entgegnete er. Es war sehr nett von ihr, daß sie sich um ihn sorgte. Sie kannte seine Identität dank seiner früheren Aktivitäten in der Säulenformation; sie hatte sicherlich alle zwischen den Schiffen ausgetauschten Signale gekostet. Doch nun waren sie Gegner, und sie hatte sich als hervorragende Pilotin erwiesen. »Herzlichen Glückwunsch, daß du es bis

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