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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Schwester behauptete, was aber in keiner Weise der Fall war!), bar jeden Intellekts und tierhaft in ihren Instinkten. Wenigstens hätte Jesse bei Rindern etwas mehr Geschmack zeigen können!
    Figur. Das war so verdammt dumm! Es war fast so, als beurteilte man die Qualität eines Getränks nach der Form des Behälters, in dem es angeboten wird.
    »Ja. Geschmack ist das einzige Kriterium...«
    »Ach, halt die Klappe!« schnappte sie.
    »Aber ich hab' doch gar nichts gesagt«, protestierte Bessy beleidigt.
    »Ach, ich wollte sagen, mach das Licht aus.« Jessica machte ein paar Schritte und wedelte mit der Hand vor der Beleuchtungskontrolle hin und her, und das Licht verlöschte.
    »Oh, im Dunkeln«, kreischte Bessy begeistert. »Wie süß!«
    »Ja, das ist der letzte Schrei«, sagte Jessica. »Warte einen Moment, ich bin gleich soweit!« Sie huschte lautlos zur Verbindungstür zwischen den
    Gemächern. Es war eine Art Vorhang. Halb durchsichtig, aber nicht substantiell. Sie trat hindurch.
    Und war für einen Augenblick vom Licht geblendet. Jesse, unbekleidet, erhob sich gerade von seiner willigen Beute. Das Getränk hatte ihn zur Rakete werden lassen!
    »Verfügt deine Art über Düsen?«
    »In gewisser Weise«, erwiderte sie, diesmal lautlos. »Die Rolle des Mannes - ach, vergiß es!«
    »Und der Frau bleibt die Sorge um den Nachkommen. Das ist wohl besonders erstrebenswert.«
    »Es kommt darauf an.« Jessica verdrängte die lästigen Gedanken und kehrte zu ihrem Traum zurück, obgleich er ihr Angst machte.
    Bessys Augen waren geschlossen, ihr Körper war offen. Jessica unterdrückte ein erneutes Ekelgefühl. Bis zu einem gewissen Grade begriff sie den männlichen Drang; der Wunsch nach Sex war wie ein immerwährender Hunger, den er ständig zu stillen suchte. Aber dieser Typ Frau, der sicherlich von keinem vergleichbaren Drang gelenkt wurde - warum war sie so scharf darauf? Es schien sie mit einem perversen Stolz zu erfüllen; sie wertete ihr minderwertiges Ego dadurch auf, indem sie sich bewies, daß Männer sie begehrenswert fanden. Aber sie war nicht begehrenswert; sie war lediglich eine Masse schlaffen Fleisches. Eine Sau.
    Jesse entdeckte Jessica, runzelte fragend die Stirn, begriff jedoch sofort, was sie wollte. Das Abklingen der Lust ließ seinen Geist wieder einwandfrei funktionieren und machte ihm ihr Dilemma bewußt. Er verließ Bessy, bedeutete Jessica, seinen Platz einzunehmen, sammelte seine Kleider auf und huschte auf Zehenspitzen durch den Vorhang zur anderen Bessy. Wie er sich dort in Szene setzte, konnte Jessica nicht voraussagen; vermutlich würde er sich so lange zieren, bis er seine Kräfte für einen zweiten Anlauf gesammelt hätte. Das geschah ihm nur recht.
    Jessica saß neben Bessy und hatte Angst, ihr Mißtrauen zu wecken, wenn sie das Licht ausschaltete. Sie legte einen Teil ihrer Kleider ab, damit es aussah, als hätte sie sich hastig angezogen, und wartete.
    Bessy regte sich und hatte die Augen noch immer geschlossen. »Bin ich gut, Jess?«
    Jessica entwickelte die Vorstellung von einem riesigen Laserstrahl, der die Burg zerstörte. Doch ihre Stimme verriet nichts von ihren wahren Gefühlen und blieb ernst und aufrichtig. »Besser als alle, die ich bisher hatte«, entgegnete sie und biß sich auf die Unterlippe. Eine Woge der Wut und der Eifersucht überschwemmte sie - und allein das Vorhandensein dieser Reaktion machte sie noch wütender. Nein, sie wollte nicht so sein wie Bessy - oder doch? »Und wie bin ich als Hengst?«
    »Oh, der beste, der allerbeste! Nur ein bißchen schnell.« Bessy schlug die Augen auf. »Wie konntest du dich so schnell wieder anziehen?«
    »Das gehört dazu«, sagte Jessica mit gespielter Selbstgefälligkeit. »Wären deine Augen noch einen Moment länger geschlossen geblieben, dann hätte ich noch mein Hemd in die Hose gestopft, ehe du es wahrgenommen hättest.« Das tat sie jetzt.
    »Ein toller Trick! Du ziehst dich fast ebenso schnell an, wie du es treibst.« Bessy streckte sich genußvoll. »Wenn du mich heiraten würdest, wäre es jeden Abend so wie jetzt, öfter, wenn du es wolltest.«
    Fünfzehn Jahre alt, und richtig heiß darauf, einen Klon zu heiraten! Ihre wahren Absichten waren so klar, daß es schon weh tat. »Wenn ich dich heiratete, könnte ich es nicht mehr mit all den anderen Mädchen treiben«, erwiderte Jessica mit gespieltem Bedauern. Sie nahm sich vor, ihren Mund mit einem Detergent auszuspülen, sobald sie wieder nach Hause käme.
    Bessy

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