Tausendundeine Nacht - Erwachsene Märchen aus 1001 Nacht
Tone: »Was willst du tun, guter Fischer?« »Dich ins Meer werfen,« antwortete dieser, »und hast du zum ersten Male 800 Jahre im Meer bleiben müssen, so werde ich dich diesmal bis zur letzten Stunde darin lassen. Habe ich dir nicht gesagt: Laß mich leben, Gott wird dich erhalten, du wolltest aber durchaus treulos gegen mich werden und mich umbringen. nun werde ich eben so gegen dich verfahren.« Da sprach der Geist: »Öffne, o Fischer! ich will dich reich machen und dir viel Gutes erweisen.« »Du lügst,« sagte der Fischer. »Wir beide gleichen dem Könige der Griechen und dem Arzte Duban.« »Wieso?« fragte der Geist.
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1 Nach den Traditionen der Mohammedaner war Salomo Herr der ganzen Erde mit allen ihren irdischen und geistigen Wesen.
2 Heißt soviel als: Gott bewahre uns vor so etwas!
3 Asas ist der berühmte Minister Salomos, der bei den Orientalen als Symbol der Weisheit gilt, so daß noch jetzt die Minister mit diesem Namen betitelt werden.
Geschichte des griechischen Königs und des Arztes Duban
» W isse,« antwortete der Fischer, »es war in einer Stadt Persiens, im Lande Suman, ein König, der auch die Griechen beherrschte. Dieser war so aussätzig, daß kein Arzt ihn heilen konnte: er hatte allerlei Medikamente getrunken, allein alles war vergebens. Nun kam einmal ein griechischer Arzt, Namens Duban, in diese Stadt, dieser hatte griechische, persische, türkische, arabische, lateinische, syrische und hebräische Bücher gelesen und alle in diesen Sprachen vorhandenen Wissenschaften studiert; er wußte die Grundsätze ihrer Arzneikunst, kannte alle Pflanzen, die nützlichen und schädlichen Kräuter, auch verstand er die Philosophie und hatte alle Wissenschaften umfaßt. Als er in die Stadt des Königs der Griechen kam und nach einem Aufenthalte von einigen Tagen hörte, daß der König schon lange aussätzig sei und kein Arzt ihn heilen könne, so zog er gleich am folgenden Morgen, sobald Gott den Morgenstern leuchten ließ, sein schönstes Kleid an, ging zum König, sagte ihm, wer er sei, und sprach hierauf: »O König, ich habe von dem Aussatz gehört, der deinen Körper behaftet und den kein Arzt zu vertreiben weiß; ich will dich nun heilen, ohne dir eine Arznei zu trinken oder etwas Fettes zum Einreiben zu geben.« Als der König dies hörte, sagte er zu ihm: »Wenn du dies kannst, so will ich dich und deine Enkel reich machen, dir viel Gutes erweisen und du sollst mein Haus- und Tischgenosse werden.« Er schenkte ihm sogleich ein Ehrenkleid und andere Gegenstände und fügte hinzu: »Wirst du mich wirklich von meinem Aussatz heilen, ohne daß ich Arzneien trinken muß?« Und als jener dies bejahte, überraschte es den König sehr, und er fing an, große Freundschaft für ihn zu fühlen. Hierauf sprach er: »Sage mir voraus, bis wann du mich heilen wirst.« »Morgen, so der erhabene Gott will,« antwortete der Arzt. Er ging hierauf wieder in die Stadt, mietete sich ein Haus, holte seine Wurzeln und Medikamente herbei, verfertigte einen hohlen Kolben mit einem hohlen Griffe und goß die nur ihm bekannten Medikamente hinein; er befestigte darauf den Kolben mit vieler Kunst und Geschicklichkeit, machte auch nach seinem besten Wissen Bälle dazu, und als alles vollendet war, ging er damit am anderen Tage zum König, küßte die Erde vor ihm und wünschte ihm viel Ruhm und Glück.
Als der Arzt zum König kam, befahl dieser ihm, sich niederzusetzen: es waren die Fürsten, Adjutanten, Veziere, Staatsräte und alle Vornehmen des Königreichs versammelt. Der Arzt reichte dann, in Gegenwart des ganzen Divans, dem König den Kolben und sagte ihm: »O erhabener König! nimm diesen Kolben und gehe mit den Fürsten und Staatsmännern auf die Rennbahn und werfe Bälle damit, bis deine Hand schwitzt, die dann durch den hohlen Griff die Arznei in sich ziehen wird; von hier wird sie in den Arm gehen und sich dann über den ganzen Körper verbreiten. Hast du bemerkt, daß auf diese Weise die Arznei dich durchdrungen hat und in deinen Körper übergegangen ist, so kehre gleich in den Palast zurück, geh ins Bad, wasche dich rein, schlafe, und dann wirst du mit der Gnade Gottes gesund werden, Friede sei mit uns!«
Der König der Griechen nahm den Kolben und befahl, daß man nach der Rennbahn ziehe; man schleuderte die Bälle, der König fing sie auf, warf sie zurück und spielte so fort, immer auf seinem Pferde sitzend, bis seine Hand in Schweiß kam und die Arznei sich über seinen ganzen Körper
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