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Tausendundeine Nacht mit dir

Tausendundeine Nacht mit dir

Titel: Tausendundeine Nacht mit dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie West
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Nachdruck.
    Schweigen breitete sich zwischen ihnen aus, aber es war nicht bedrückend, sondern brachte sie einander näher. Vielleicht hat Carlo recht, ging es ihr durch den Kopf. War es Fügung, dass sie einander kennengelernt hatten? Gab es eine Chance für sie beide?
    Nein. Estrella hob abwehrend die Hände, wie um einen Zauber zu brechen. Die Hitze verwirrte ihre Gedanken! Sie war zu lange in der Sonne gewesen und völlig erschöpft! Sie durfte es sich nichterlauben, Carlos Gegenwart so sehr zu genießen. Schließlich war er der Verursacher all ihrer Schwierigkeiten und eine Annäherung, ganz gleich welcher Art, völlig undenkbar!
    Entschlossen erhob sie sich. „Ich sollte gehen. Es ist schon spät, und ich habe noch viel zu tun.“
    Auch Carlo stand auf. „Wie kann ich dich weiter unterstützen?“
    Da gab es viele Möglichkeiten. Mithilfe seiner Beziehungen könnte er es schaffen, dass ihr Film doch noch gezeigt wurde. Aber ihn zu fragen war unmöglich. Es war falsch und gefährlich. „Wenn du helfen möchtest, gib eine Spende an die gemeinnützige Organisation ‚Trost und Hilfe‘, mit der Allie zusammengearbeitet hat.“
    Carlo begleitete sie nach draußen. Nachdem Estrella auf der Rückbank eines vor dem Hotel wartenden Taxis Platz genommen hatte, beugte er sich durch das geöffnete Fenster. „Ich hatte eine jüngere Schwester. Sie ist vor einigen Jahren gestorben, aber ich bin sicher, sie hätte dich gemocht, Estrella. Sie würde dich für dein Engagement bewundern.“ Einen Moment lang zögerte er, bevor er eingestand: „Das tue ich übrigens auch.“
    Estrella fehlten die Worte. Carlo löste einen heftigen Ansturm der unterschiedlichsten Gefühle in ihr aus.
    „Meine Eltern hatten Gabi adoptiert“, fuhr er mit leiser Stimme fort. „Sie stammte aus Rumänien. Meine Mutter hatte sich immer ein Mädchen gewünscht.“
    Plötzlich erkannte Carlo, dass er sich in Estrella verliebt hatte. Zärtlich streichelte er ihre Wange. „Ich bin immer für dich da.“
    Tränen stiegen ihr in die Augen. „Vielleicht kannst du erreichen, dass mein Film doch noch der Öffentlichkeit vorgestellt wird …“, bat sie mit stockender Stimme.
    Er richtete sich auf. „Mal sehen, was ich tun kann.“

6. KAPITEL
    Es herrschte absolute Stille in dem dunklen Vorführraum, als der Abspann des Films gezeigt wurde. Nervös umklammerte Estrella die Armlehnen ihres Stuhls und versuchte, mit ihrer Enttäuschung fertig zu werden. Ihre Dokumentation gefiel dem Publikum nicht. Der Anblick der Kinder rührte die Menschen nicht!Die Lichter gingen an, und es blieb immer noch ruhig im Vorführraum, bis plötzlich jemand klatschte, bis alle Beifall klatschten.
    Vor Aufregung bekam Estrella Gänsehaut. Der Beifall wurde immer lauter und schien nicht enden zu wollen. Ihr Film wurde von den Menschen positiv aufgenommen!
    Jemand berührte sie sacht am Arm. „Stehen Sie auf“, flüsterte jemand ihr zu. „Die Leute wollen Sie sehen. Sie wollen wissen, wer hinter diesem Werk steht.“
    Langsam stand sie auf, um sich ihrem Publikum zuzuwenden. Der Applaus hallte immer noch in ihren Ohren nach, als das Filmtheater sich langsam leerte. An diesem denkwürdigen Abend wünschte sie sich zweierlei: dass Carlo, dem sie eine Nachricht in seinem Hotel hinterlassen hatte, hier wäre und dass ihre Freundin Allie alles hätte miterleben können. Sie hatte so hart für diesen Film gearbeitet und es verdient, in der Sympathie des Publikums zu baden.
    „Du warst großartig!“
    Sie wirbelte herum und erkannte Carlo, der in der Reihe hinter ihr stand. In seinem Smoking sah er einfach atemberaubend aus. Estrella strahlte ihn an, während sie ihre rote Stola um ihre nackten Schultern drapierte. „Du bist doch gekommen.“
    „Wie konnte ich mir dieses Ereignis entgehen lassen?“
    Ein bittersüßes Gefühl erfüllte Estrella. Es war so schön und aufregend, ihn zu sehen. Carlo Gabellini hatte sie in aller Öffentlichkeit beleidigt und ihr eine Menge Steine in den Weg gelegt, aber irgendwie gelang es ihr nicht mehr, ihn als ihren Feind zu betrachten. „Ich habe in deinem Hotel angerufen, aber du hast dich nicht bei mir gemeldet …“ Ich höre mich an wie ein Schulmädchen, ging es ihr durch den Kopf, wobei eine zarte Röte ihre Wangen überzog.
    „Ich musste aus geschäftlichen Gründen nach Mailand fliegen. Ich war den Tag über zu Hause und bin gerade zurückgekommen.“
    „Aber du hast den Film gesehen?“
    „In voller Länge.“
    „Sage mir bitte

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