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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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nicht weiter.“
    „Ist schon gut“, sie noch einmal alle ihre Kraft zusammen. „Marc?“
    „Ja?“
    „Wenn es vorbei ist, dann sag’ es mir bitte direkt, ja?“, bat sie ihn mit heiserer Stimme.
    „Oh Abby“, stöhnte Marc gequält auf, es tat ihm alles so leid. „Ich… ich weiß im Moment gar nichts mehr.“
    „Schon okay, ich kann… ich dann das verstehen“, sie wurde immer leiser, das Gespräch raubte ihr mehr Kraft als sie eigentlich besaß. „Aber… aber… du sollst wissen… Marc, ich liebe dich und… und ich wollte nie, dass du erfährst, was passiert ist…“
    Marc schloss die Augen, dieses Telefonat war die pure Folter. Er wollte sie nicht verletzen, ganz bestimmt nicht, doch genau das tat er jetzt. „Lass uns ein anderes Mal reden, ja?“
    „Rufst… rufst du mich wieder an?“, flehte sie weinend.
    „Ich melde mich“, versprach er ihr, dann drückte er sie weg.
    „Es tut mir so leid, Abby“, flüsterte er heiser.
     
     
    Abby machte sich keine Illusionen mehr. Auch wenn Marc es nicht klar gesagt hatte, es war vorbei, damit würde sie sich abfinden müssen.
    Und wenn sie ehrlich war, hatte sie es ja die ganze Zeit über gewusst. Es war ein Traum, den sie gelebt hatte, und sie hatte sich beharrlich dagegen gesträubt, daraus aufzuwachen.
    Doch dieses Märchen hatte kein Happyend, gab es das überhaupt für jemanden wie sie?
     
    „Nicht weinen“, Abby hörte Canans Stimme. Ihre Bettnachbarin war aufgestanden und tupfte ihr mit einem Kleenex-Tuch vorsichtig das Gesicht ab. „Nicht so viel weinen.“
    „Danke“, Abby versuchte ein Lächeln, aber das war jetzt gerade unmöglich.
    „Warum er dich so behandeln? Du bist so krank“, sagte Canan mitfühlend.
    „Er… er hat recht“, wisperte Abby.
    „Nein, ich das nicht glauben“, Canan setzte sich zu ihr auf die Bettkante, dann beugte sie sich über Abby und streichelte ihr behutsam durchs Haar.
    Es war schön, dass jemand da war und sie tröstete, doch Abby fing nur noch mehr an zu weinen. Es war ihr schon peinlich, dass sie sich so gehen ließ, aber sie konnte einfach nicht mehr aufhören.
    Irgendwann realisierte sie, dass Canan sie in die Arme genommen hatte, nach einiger Zeit kam dann eine Schwester hinzu. Ihre Bettnachbarin und sie wechselten ein paar Worte, doch Abby verstand nicht, was sie redeten, tatsächlich fielen ihr irgendwann die Augen zu.
     
    Als sie wieder erwachte, war es dunkel im Zimmer, Abby schaute auf ihr Handy, es war zwei Uhr in der Nacht.
    Das Fenster war gekippt, sie hörte ein paar Geräusche von draußen. Der Fluss war in der Nähe, Abby konnte das gleichmäßige Tuckern der Schiffsmotoren vernehmen. Auch eine Bahnstrecke schien unweit von dem Krankenhaus entlang zu verlaufen.
    Sie dachte wieder an das Gespräch mit Marc, und diese Hoffnungslosigkeit breitete sich erneut in ihr aus.
    Sie kannte dieses Gefühl, wenn man nicht mehr weiter wusste , nur zu gut. Doch das letzte Mal, als sie so verzweifelt war, lag schon lange zurück.
    Die Situation war ganz ähnlich, sie lag in einem dunklen Zimmer, ihrem Zimmer, und sah aus dem Fenster hinaus in die Dunkelheit.
    Ihr Körper schmerzte, doch das hatte sie auch nur am Rande wahrgenommen.
    Und auch damals waren ihr die gleichen Gedanken gekommen wie jetzt, nur da hatte sie die Sorge um ihre Mutter davon abgehalten.
    Doch das war jetzt anders.
    Sie sah alles ein wenig nüchterner, sie musste sich eingestehen, dass sie ihrer Mutter wohl nicht soviel bedeutete, wie Abby sich das vielleicht immer erhofft hatte. Die Erkenntnis tat weh, aber sie war bei weitem nicht so schlimm wie der Verlust von Marc.
    Was blieb ihr eigentlich noch?
    Die Menschen, die sie liebte, hatte sie verloren.
    Womöglich lag es auch an ihr selbst, sie schien etwas an sich zu haben, was andere, die ihr nahe standen, abstieß.
    Im Moment konnte sie sich nicht vorstellen, dass sie die Kraft aufbringen würde, alles alleine zu bewältigen.
    Abby begann zu frieren, ihre Zähne klapperten richtiggehend aufeinander.
    Vielleicht war jetzt der Punkt gekommen, mit allem Schluss zu machen.
     
    „Was ist denn bloß mit Ihnen los?“, die Nachtschwester stand auf einmal neben ihrem Bett. „Sie fiebern ja wieder.“
     
     
     
    Marc wachte mit einem ungeheuren Brummschädel auf, aber ohne sich die Kante zu geben, hatte er nicht einschlafen können.
    Sein Gewissen plagte ihn , und doch brachte er es einfach nicht über sich, zu Abby zu gehen. Er war sich nicht sicher, ob er die Bilder, die in seinem

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