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Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
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Hand ihrer Chefin. Sie war so lieb, aber die Hilfe der Winters konnte sie ja schlecht in diesem Fall annehmen.
    Sie war ihr dankbar, dass Frau Winter nicht nach Marc fragte.
    „Ich muss jetzt leider los, ich komme dich wieder besuchen, ja?“
    „Gerne“, freute sich Abby.
     
     
    Und noch ein Besucher schaute am Nachmittag vorbei. Es war Charlies Freund Micha. Als er Abby sah, schimpfte er erst mal laut los.
    „Abby, wenn der Kerl was damit zu tun hat, dann breche ich ihm alle Knochen!“, rief er aufgebracht.
    Abby hatte Mühe, ihn zu beruhigen, auch die türkischen Besucher von ihrer Bettnachbarin beäugten ihn ein wenig argwöhnisch und fragten Abby, ob alles okay sei.
    „Bitte , Micha, das sind nur Spekulationen. Niemand hat etwas Genaues gesehen, also bringt es keinem etwas, jemanden zu beschuldigen“, sagte sie schließlich.
    Micha schnaufte nur verächtlich, Abby fand es ja rührend, dass er sich so um sie sorgte, aber wenn Charlies Freund ihretwegen Ärger  bekäme, würde sie sich das niemals verzeihen.
     
    Micha hatte noch ein paar Sachen von Charlie mitgebracht, auch Zeitschriften waren darunter. Die Schwester wies Abby aber direkt darauf hin, dass sie nur ein paar Minuten darin blättern dürfe.
     
    Nachdem Micha sich verabschiedet hatte, kam der Arzt wieder zu Abby ins Zimmer. „Haben Sie heute etwas gegessen?“, fragte er argwöhnisch.
    „Mir wird schlecht davon…“
    „Okay, dann müssen wir das hier probieren“, grummelte er.
    Sie bekam eine Infusion gelegt, Abby ließ das Ganze einfach über sich ergehen, schon der Gedanke an Essen ließ Ekel in ihr hochsteigen. 
     
    Als alle fort waren, hielt Abby es einfach nicht mehr aus. Mit zitternden Händen griff sie nach ihrem Handy und wählte Marcs Nummer. Ihre Hoffnung, dass er wirklich bloß irgendwie verhindert war, tendierte zwar gegen Null, aber selbst wenn sich nach dem Anruf alles erübrigen würde, diese Ungewissheit war für sie einfach nicht mehr zu ertragen.
     
     
    Marc zuckte zusammen, als das Handy läutete. Den ganzen Tag über hatte er es immer wieder in die Hand genommen, sein Gewissen hatte ihm keine Ruhe gelassen. Er wusste, dass er sich melden musste, er war es Abby schuldig, und sein Verhalten war völlig indiskutabel. Sie hatte es nun wirklich nicht verdient, dass er sie so behandelte.
    Doch jedes Mal hatte er das Telefon wieder zurückgelegt. Es ging einfach nicht, vor seinem inneren Auge tauchte immer wieder ein kleines weinendes Mädchen auf, diese Wut und das Unverständnis über das Geschehene brandeten mit aller Wucht auf.
    ‚Geh ran!’ , befahl er sich selbst jetzt und griff nach dem Handy.
    „Hallo , Abby“, sagte er so sanft es ihm möglich war.
    „Marc!“
    Abbys Herz machte einen großen Hüpfer, dieses Zittern griff auf ihren ganzen Körper über. „Ich… ich bin so froh, dich zu hören“, sagte sie mit tränenerstickter Stimme. „Wie geht es dir? Was machst du?“, sprudelte es aus ihr heraus.
    „Wie es MIR geht?“, Marc fühlte sich unglaublich schuldig. „Ich glaube, das sollte ich dich besser fragen, oder?“
    Er hörte, dass sie mit den Tränen kämpfte, das machte die Sache nicht unbedingt leichter für ihn.
    „Ich… also… es geht“, log sie dann. Vielleicht interessierte es ihn auch gar nicht wirklich, vielleicht hatte er nur höflichkeitshalber gefragt.
    „Freut mich“, räusperte er sich. „Abby, hör zu, es tut mir leid, dass ich noch nicht gekommen bin, um dich zu besuchen. Hast du mit Charlie gesprochen?“
    „Ja“, presste Abby mühsam hervor. Das alles kostete sie eine ungeheure Kraftanstrengung, doch um nichts in der Welt würde sie das Telefon jetzt weglegen. Sie musste wissen, was los war - auch wenn es das Ende ihrer Träume bedeuten würde.
    „Ich… ich gebe zu, ich komme damit nicht klar. Ich… ich brauche einfach etwas Zeit, tut mir leid“, Marc schloss die Augen, er kam sich so ungeheuer mies vor.
    „Das… das verstehe ich, klar“, schluckte Abby. Die Tränen rannen in wahren Sturzbächen über ihre Wangen.
    „Danke“, sagte er erleichtert. Sie machte es ihm leicht, dass ihr das aber selbst ungeheuer schwerfiel, konnte er mehr als deutlich hören.
    „Ich… ich hab’ dir von Anfang an nicht die Wahrheit gesagt“, flüsterte sie dann heiser. „Ich hatte Angst davor, es tut mir leid, das war nicht richtig. Du warst immer ehrlich zu mir…“
    „Oh Abby, entschuldige dich doch nicht. Bitte nicht“, bat er sie. „Aber ich weiß im Moment einfach

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