Taxi 503 (German Edition)
davon nicht so ganz überzeugt. Jede Menge Leute waren da, sie musste viele Hände schütteln und alle erkundigten sich mitfühlend nach ihrem Arm.
Abby antwortete freundlich, aber sie war befangen , als sie die bekannten Gesichter sah, irgendwie war ihr diese Welt doch sehr fremd.
Ein Mann ergriff das Wort, den Marc ihr als den Produzenten vorgestellt hatte. Er erklärte, dass die Fotos, die heute gemacht wurden, die Promotion für den TV-Mehrteiler unterstützen sollten. Während der späteren Dreharbeiten würden aber auch noch Szenenfotos geschossen werden.
Eine junge Frau kam zu Marc und bat ihn in die Maske.
„Willst du mitkommen?“, fragte Marc Abby.
„Sie kann ruhig hier bleiben“, Pete Lange, der Fotograf, stand auf einmal neben Marc und lächelte Abby freundlich an. „Ich pass’ schon auf, dass sie nicht verloren geht.“
Abby wusste nicht, was sie jetzt antworten sollte, verwirrt sah sie zu Marc.
„Kommen Sie, wir trinken einen Kaffee, bis Ihr Freund wieder da ist“, fuhr Pete unbeirrt fort.
„O… okay“, nickte Abby ihm zu.
„Bin gleich wieder da“, Marc gab ihr einen Kuss auf die Schläfe und warf Pete einen warnenden Blick zu. Der Kerl galt als ziemlicher Schürzenjäger, sein Ruf diesbezüglich war legendär. Marc nahm sich vor, die Visagistin etwas anzutreiben.
Abby folgte diesem Pete zu einer großen Thermoskanne, er gab ihr einen Becher und schaute sie neugierig an.
Sie fühlte sich unwohl unter seinen Blicken, aber er war ein durchaus attraktiver Mann. Er hatte knallblaue Augen und ein freundliches Lächeln.
„Bei welcher Agentur sind Sie? Oder darf ich dich duzen? Hier wird eigentlich niemand gesiezt.“
„Ja, klar“, Abby reichte ihm zögernd die Hand. „Abigail. Aber alle nennen mich Abby.“
„Pete… Aber alle nennen mich Pete“, grinste er frech, Abby konnte sich ein Kichern jetzt nicht verkneifen.
„Du hast mir meine Frage noch nicht beantwortet: Bei welcher Agentur bist du?“
Abby runzelte die Stirn. „Bei welcher Agentur? Ich verstehe nicht“, gab sie ehrlich zu, hoffentlich hielt er sie jetzt nicht für total blöde…
„Du bist doch ein Model, oder? Ein Fotomodel l? Oder läufst du auch? Aber dafür bist du eigentlich zu klein“, plauderte er drauflos.
„Ich? Ein Fotomodel l?“, Abby riss überrascht die Augen auf. „Nein, nein. Das muss eine Verwechslung sein. Ich… ich habe nichts damit zu tun.“
„Echt nicht?“, jetzt war es Pete, der verblüfft aussah. „Du bist so hübsch und Marc hatte in der letzten Zeit schon mal die ein e oder andere Affäre mit einem Model, deswegen dachte ich…“
„Aha“, Abby nippte hastig an ihrem Kaffee.
Sie wusste nicht, ob sie so froh über diese Information sein sollte, aber sie zwang sich, nicht über die anderen Frauen in Marcs Leben nachzudenken - doch ein bisschen Eifersucht konnte sie auch nicht verhehlen.
„Ich muss das Licht noch einrichten“, sagte Pete dann. „Hilfst du mir?“
„Ja, klar. Was kann ich tun?“, sie war froh über die Abwechslung und hoffte, dass sie mit ihrem verletzten Arm auch wirklich eine Hilfe sein konnte.
„Stell dich einfach nur dahin“, er deutete auf die weiße Leinwand.
„Dahin?“, Abby war wieder verwirrt.
„Na mach schon“, forderte er sie freundlich auf.
Abby platzierte sich schüchtern so, wie er sie anwies.
„Lächele doch mal, Abby“, hörte sie ihn sagen. „Oder bin ich so ein Ungeheuer?“
„Quatsch“, jetzt musste sie doch lachen, zuckte dann aber wieder zusammen, als sie feststellte, dass er einige Fotos von ihr machte.
„Und jetzt schau mal zur Seite…“
„Warum fotografierst du mich denn?“, Abby konnte sich keinen Reim auf das alles hier machen.
„Nur so. Mach doch mal“, er lugte hinter seiner Kamera hervor und lächelte sie entwaffnend an. „Na los…“
Abby tat, was er von ihr wollte, wieder machte er unzählige Fotos.
„Okay, das reicht, komm mal her“, rief er dann nach kurzer Zeit.
Abby trat neugierig näher, verblüfft betrachtete sie die Fotos, die er von ihr gemacht hatte. Zwei Mitarbeiterinnen von ihm kamen hinzu und sahen sich ebenfalls die Bilder an.
„Hab‘ ich mir doch fast gedacht“, grinste Pete sie an. „Du bist wahnsinnig fotogen, Abby.“
„Die sind toll“, nickte eine Frau anerkennend. „Ich würde nochmal ein paar von ihrem Profil machen“, fachsimpelte sie dann mit Pete.
„Machen wir doch glatt“, der Fotograf nahm Abby an die Hand und führte sie wieder
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