Taxi 503 (German Edition)
kam Marc ihr schon entgegen.
„Tut mir leid, mein Engel“, er schaute sie schuldbewusst an. „Ich hab’ mich wie der letzte Chauvi benommen. Natürlich kannst du machen, was du willst.“
Abby schaute ihn mit großen Augen an. „Es… es tut DIR leid? Ich… ich wollte mich auch gerade entschuldigen…“
Ihr fiel ein riesengroßer Stein vom Herzen. Er war nicht böse, Gott sei Dank.
„Wofür? Du hast Recht, es ist deine Entscheidung, was du tun möchtest. Nur versteh bitte, dass ich mir Sorgen um dich mache. Ich will dich aber auf keinen Fall bevormunden“, er strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht und zog sie vorsichtig an sich. Würde sie es zulassen?
Es tat ihm so leid, wie er sich verhalten hatte. Aber er hatte einfach Angst um sie, wenn sie Taxi fuhr, das konnte er nicht abstellen. Es wäre ihm halt wohler, wenn sie einen ‚sicheren’ Job hätte.
„Danke“, Abby schmiegte sich sofort in seine Arme. „Ich... ich versuche auf jeden Fall tagsüber zu fahren, ja?“
„Okay“, Marc nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände. „Und vielleicht nicht so viele Schichten? Meine Dreharbeiten sind doch bald zu Ende, und dann hab’ ich wieder ganz viel Zeit“, er setzte seinen liebsten Blick auf.
„Ich rede mit den Winters“, wenn er sie so ansah, war sie sowieso Wachs in seinen Händen.
„Abby!“, Frau Winter strahlte sie an, als Abby den Hof betrat.
Auch Abby freute sich, ihre Chefin zu sehen. Sie hatten ein paar Mal miteinander telefoniert, als sie krankgeschrieben war , und natürlich hatte Frau Winter die Werbekampagne verfolgt.
„Wie geht es dir?“, sie zog einen der Stühle auf dem Garagenhof heran und bat Abby, sich zu setzen.
„Es geht mir wieder gut. Die Krankengymnastik ist beendet und der Arzt sagt, ich darf wieder Taxi fahren“, sie war aufgeregt, wie würde ihre Chefin auf ihre Bitte nach anderen Arbeitszeiten reagieren?
„Das sind doch gute Neuigkeiten.“
Abby spürte, dass sie sie neugierig musterte.
„Du hast doch was auf dem Herzen, oder?“, hakte sie freundlich nach.
„Ja… Also,… ich würde gerne zu anderen Zeiten fahren, wenn das irgendwie möglich ist. Und nicht so viele Stunden“, Abby wagte kaum, ihre Chefin anzuschauen.
„Oh“, Frau Winter wiegte nachdenklich den Kopf. „Nun ja, das haben wir uns fast schon gedacht.“
„Also, wenn das ein Problem ist, dann fahre ich natürlich wieder meine alten Schichten. Nur auf Dauer… also… da würde ich gerne nicht so lange fahren.“
„Ich kann dir nicht versprechen, dass das sofort klappt. Aber in zwei Monaten wird Nick aufhören, weil er sein Studium beendet hat und eine feste Stelle antritt. Dann müssen wir eh umorganisieren. Du könntest dir bis dahin deine Schichten mit Peter teilen, der jetzt für dich die Vertretung macht, natürlich zu den alten Zeiten. Seine Stelle war ja sowieso nur begrenzt. Du könntest zwei-, dreimal pro Woche fahren, wäre das in Ordnung?“, bot Frau Winter ihr an.
„Das wäre klasse“, freute Abby sich. „Danke!“
„Nicht zu danken, Abby. Und wenn du ganz aufhören möchtest, dann hätte ich dafür auch großes Verständnis.“
„Also erst mal kann ich mir das nicht vorstellen“, entgegnete Abby vorsichtig.
„Dann machen wir es zunächst so“, bestätigte Frau Winter ihr.
Abby war ein Stein vom Herzen gefallen. Mit dieser Lösung würde Marc bestimmt auch leben können. Diese zwei Monate würden schnell vergehen, und so viele Stunden würde sie ja auch nicht im Taxi sitzen.
Sie schickte ihm eine SMS, eine halbe Stunde später berichtete sie von dem Gespräch mit Frau Winter.
„Zwei Monate?“, Marc passte das zwar gar nicht, aber er hielt sich mit seinem Unmut zurück.
„Ja, das ist doch kein Problem, oder?“
Marc hörte sofort ihre Unsicherheit, mittlerweile kannte er sie in- und auswendig.
„Natürlich nicht. Aber ich bin jetzt schon froh, wenn du nicht mehr nachts unterwegs bist. Wann musst du wieder ran?“
„Übermorgen. Und dann die drauffolgenden zwei Tage. Wieder von 14 Uhr bis zwei Uhr nachts.“
„Ich werde dich auf jeden Fall abends abholen“, knurrte Marc.
‚Und am besten die ganze Zeit hinterher fahren’ , rumorte es in ihm.
„Ja, natürlich“, sagte Abby erleichtert.
„Dann kannst du ja morgen nochmal mit zum Set kommen, oder?“
„Gerne“, stimmte Abby zu. „Ähm… also…“
„Nein, Darling. Es gibt morgen keine Liebesszenen“, jetzt grinste er in sich hinein. Er hatte schon gemerkt,
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