Taxi 503 (German Edition)
auf mich, wenn du müde bist“, raunte er ins Telefon.
„Ich werde warten“, versprach sie ihm. „Viel Erfolg noch.“
„Danke. Ich freue mich auf dich“, Abby bekam beim Klang seiner Stimme eine Gänsehaut.
Marc beeilte sich, um nach Hause zu kommen. Das war auch das erste Mal, seit er die Wohnung hatte, dass es ihn abends so dermaßen dorthin zog. Er war zwar während Dreharbeiten immer sehr diszipliniert, aber ab und zu ging er schon mit jemandem aus der Crew oder Kollegen auf einen Absacker in eine Bar. Doch heute hatte er es eilig. Er hoffte sehr, dass Abby wirklich noch wach war, dabei war das eigentlich egoistisch, denn sie war heute früh aufgestanden und morgen begannen die Aufnahmen für den Spot mit Sicherheit auch wieder zeitig und sie brauchte ihren Schlaf.
Erleichtert bemerkte er, dass im Wohnzimmer noch Licht war.
„Abby?“, rief er laut, um sich bemerkbar zu machen.
„Marc!“, sie flog förmlich in seine Arme, er hob sie hoch und trug sie zurück ins Wohnzimmer.
„Na, mein kleiner Werbestar“, lächelte er ihr zu und holte sich erst einmal einen langen Kuss ab.
„Spinner“, protestierte Abby atemlos.
Marc ließ sich mit ihr aufs Sofa fallen, Abby saß rittlings auf seinen Schoß.
„Ich bin sehr stolz auf dich“, sagte er ernst und stupste sie mit dem Finger auf die Nase.
„Ich… ich freue mich auch darüber. Auch wenn das vielleicht der einzige Job in der Art bleiben sollte.“
„Warten wir einfach ab“, er fuhr ihr zärtlich durch die Haare. „Ich konnte es kaum erwarten, nach Hause zu kommen.“
„Ja?“, Abby schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, dann verengten sich ihre Augen zu kleinen Schlitzen. „Du hast bestimmt Hunger – deswegen hattest du es so eilig, was?“
„Hunger nach dir“, vorsichtig umklammerte Marc ihre Hüften, dann legte er sie neben sich aufs Sofa. Er war froh, wenn der Gips endlich abkam, dann mussten sie nicht mehr vorsichtig sein.
„Ich habe eine Kleinigkeit gekocht“, sagte sie mit heiserer Stimme, sie stöhnte leicht auf, als Marc sich auf sie legte.
„Das kann warten“, murmelte er und begann sie zärtlich zu küssen.
Eigentlich war es unvernünftig gewesen, beide mussten am nächsten Tag wieder früh raus, aber Marc konnte sich bei dieser Frau einfach nicht zügeln. Sie hatten sich, so leidenschaftlich wie es ihre Verletzung zuließ, geliebt, und wäre es nach Marc gegangen, hätten sie noch die ganze Nacht so weitermachen können.
Irgendwann siegte dann doch das schlechte Gewissen und sie waren engumschlungen eingeschlafen.
„Ich bin dann weg“, hörte er sie in sein Ohr flüstern, erschrocken riss Marc die Augen auf.
Er lag noch im Bett, hatte fest geschlafen, doch Abby saß schon angezogen neben ihm.
„Ich hab’ gar nicht gehört, dass du aufgestanden bist“, murmelte er ungläubig und zog sie zu sich hinunter.
„Du kannst noch zwei Stunden schlafen.“
„Nein, ich fahre dich“, protestierte er und wollte schon aus dem Bett springen, doch sie drückte ihn sanft zurück.
„Ich fahre mit der U-Bahn“, entgegnete sie, er sah sehr süß aus, wenn er so verstrubbelt und verschlafen war, Abby küsste ihn sanft auf den Mund.
„Was? Um diese Zeit? Kommt gar nicht in Frage“, Marc war mit einem Satz aufgesprungen und suchte bereits nach seiner Jeans.
„Marc, ich bin schon oft nachts mit der U-Bahn gefahren“, lachte sie leise. „Genieße es doch und schlaf noch ein bisschen.“
„Ja – früher bist du spätabends mit der Bahn gefahren. Da hast du ja auch noch mehr unvernünftige Sachen gemacht“, knurrte er und fischte nach einem T-Shirt.
Abby wurde schlagartig ernst. „Ich weiß“, sagte sie nur leise und stand schnell vom Bett auf.
„Hey“, Marc hätte sich am liebsten auf die Zunge gebissen. Er bekam Abby gerade noch an der Hand zu fassen. „So meinte ich das doch nicht. Ich meinte, dass du immer so spät nachts noch unterwegs warst…“, stammelte er.
„Okay“, sie sah nicht gerade überzeugt aus , und ihm taten seine Worte so leid. Aber andererseits konnte er auch nicht immer alles auf die Goldwaage legen.
„Komm , ich fahr‘ dich“, sagte er dann sanft und gab ihr einen Kuss auf die Wange.
Sie redeten nicht viel auf dem Weg zum Park. Abby nagte nervös an ihrer Unterlippe, die Bemerkung von Marc hatte sie noch nicht vergessen und sie schimpfte mit sich selbst, dass sie in der letzten Zeit ihre Vergangenheit so ausgeblendet hatte. Wieder kamen Zweifel in
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