Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Taxi 503 (German Edition)

Taxi 503 (German Edition)

Titel: Taxi 503 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ki-Ela Stories
Vom Netzwerk:
habe ständig Akteneinsicht. Ich rate Ihnen dringend dazu, davon Gebrauch zu machen.“
    „Aber… aber ich muss das nicht machen?“, Abby wusste gar nicht, ob sie das überhaupt wollte: während der Verhandlung dabei sein.
    „Nein, natürlich nicht. Frau Bartholdy, Sie müssen auch nicht anwesend sein, wenn Sie nicht wollen. Ich kann das für Sie machen. Aber Sie hätten die Möglichkeit dazu.“
    „Abby, wir sollten alles ausschöpfen, was uns zur Verfügung steht“, mischte Marc sich jetzt ein, er sah ihr an, dass sie mit der Situation nicht klar kam.
    „Das schaffen wir schon“, sagte er dann leise.
    „Also gut“, nickte sie unsicher. „Dann… dann machen wir das.“
    „Wenn Sie heute Nachmittag von der Polizei verhört werden, dann bereiten Sie sich bitte darauf vor, dass die Fragen teilweise sehr intim sein werden. Das ist leider notwendig“, Frau Wiese machte ein mitleidiges Gesicht. „Aber das sollte Sie nicht davon abhalten, gegen diesen Mann auszusagen.“
    „N… nein“, nickte Abby geschockt. Am liebsten hätte sie sich jetzt ins Bett verkrochen und die Decke über den Kopf gezogen. Doch sie musste das hier durchziehen, sie wusste ja selbst, dass das der einzig richtige Weg war.
    Nur war er verdammt schwer zu gehen.
     
     
    Erleichtert sah Abby, dass Frau Wiese pünktlich vor dem Polizeirevier war. Sie wurden schon erwartet, eine Beamtin und ihr Kollege führten Abby, Marc und die Anwältin in ein Vernehmungszimmer.
    Zuerst wurden die Vorfälle von gestern nochmal genau durchgesprochen, das Band abgespielt, und Marc musste mit Mühe seine Wut unterdrücken.
    ‚Diese Schweine, diese gottverdammten Schweine’ , er ballte seine Hände zu Fäusten, aber er musste sich zwingen, Ruhe zu bewahren.
     
    Dann fing die Beamtin an, Fragen nach dem Missbrauch zu stellen.
    Abby konnte ihr nicht in die Augen sehen, immer noch schämte sie sich so unglaublich für das, was damals passiert war.
    „Wann begann es?“, hakte die Polizistin nach.
    „Als ich zehn Jahre alt war“, Abby atmete tief durch.
    ‚Los, der Anfang ist gemacht, du kannst jetzt eh nicht mehr zurück’ , machte sie sich selbst Mut.
    „Was ist in jener Nacht passiert?“, die Beamtin sprach sehr ruhig mit Abby und wirkte geduldig, Abby wusste dies zu schätzen, auch wenn es ihr nicht wirklich half.
    Sie berichtete stockend, wie er in ihr Zimmer gekommen war und was dann geschehen war.
    Abby versuchte flüssig zu sprechen, aber das gelang ihr nicht immer.
    Die Fragen wurden konkreter, Abby schloss ein paar Mal entsetzt die Augen, doch die Polizistin ließ nicht locker.
    „Bitte, Frau Bartholdy. Es ist wirklich wichtig, dass Sie alles erzählen“, mischte sich Frau Wiese auch ein paar Mal ein.
     
    Marc wurde übel, als er hörte, wie dieser Kerl Abby missbraucht hatte und mit welcher Gewalt – psychisch und physisch – er das getan hatte.
    Immer und immer wieder.
    Er hatte den Drang, rauszurennen, einfach aufzustehen und wegzulaufen, wie damals im Park des Krankenhauses.
    Doch wenn Abby das jahrelang ausgehalten hatte, es am eigenen Leibe erfahren musste, wie konnte er dann so feige sein? Und was für ein Signal würde er damit wieder setzen?
     
    Die Befragung dauerte sehr lange, einmal musste sie unterbrochen werden, weil Abby nicht mehr weitersprechen konnte.
    Gott sei Dank hatte man sehr viel Verständnis für sie, Abby war diese lange Pause unangenehm, aber sie war nicht mehr in der Lage gewesen, ein Wort zu reden, sondern hatte plötzlich unkontrolliert zu weinen begonnen.
    Sie war dankbar, dass Marc dabei war, auch wenn sie Angst hatte, dass er sich wieder von ihr zurückziehen würde.
     
    Als sie dann aus dem Präsidium traten, war sie völlig geschafft. Sie klammerte sich an Marc fest, war froh, dass sie sich festhalten konnte.
    Kurz bevor sie das Auto erreichten, blitzte es auf einmal auf und zwei Reporter erschienen wie aus dem Nichts.
    „Stimmt es, dass man sie gestern überfallen hat, Frau Bartholdy?“, fragte einer der beiden auch sofort.
    „Was wollen Sie hier?“, zischte Marc ihm böse zu. Das hatte ihm jetzt wirklich noch gefehlt.
    „Woher haben Sie diese Information?“, mischte sich Frau Wiese freundlich ein.
    „Ist doch egal“, trotzte der Reporter. „Stimmt es oder nicht?“
    „Wir geben keinerlei Auskünfte. Und sollte das Foto morgen erscheinen, wird es mächtig Ärger geben“, lächelte die Anwältin ihm zu.
    Murrend zog der Journalist von dannen, Marc schob Abby schnell ins Wageninnere und

Weitere Kostenlose Bücher