Taxi 503 (German Edition)
drauf, Abby hätte sich am liebsten unter dem Tisch verkrochen.
„Na, dann ist ja noch ein Jahr Zeit, um alles vorzubereiten“, atmete Ingrid Warnke auf.
Marc lachte. „Das Silvester in einer Woche, Mutter…“
„WIE BITTE?“, ihre Stimme wurde ganz schrill, sogar Kumpel hob jetzt neugierig seinen Kopf.
„Keine Sorge. In einer Woche heiraten Abby und ich nur ganz für uns alleine. Wir werden keine Feier machen, der Tag soll uns gehören. Aber wir werden eine ‚richtige’ Hochzeit im nächsten Jahr nachholen, wenn der Prozess vorbei ist und über alles ein bisschen Gras gewachsen ist.“
„Na, ihr habt ja Pläne“, schnaubte Manfred dazwischen, dann sah er aber etwas versöhnlicher aus. „Du wirkst nicht so, als gäbe es bei dir irgendeinen Zweifel“, stellte er fest.
„Nein, Vater. Die habe ich auch nicht“, Marc schaute Abby an, die wie ein verschrecktes Kaninchen neben ihm saß und kaum zu atmen wagte.
„Ich brauch‘ jetzt was zu trinken“, stammelte seine Mutter.
„Ich hol’ schon was“, Anni stand breit grinsend auf und kam mit einer großen Flasche Champagner zurück.
„Du auch?“, fragte sie Abby.
„Ja“, nickte Abby entgegen ihrer Gewohnheit.
„Gibt es… also gibt es noch einen Grund für die Hochzeit?“, fragte Ingrid vorsichtig weiter.
Marc verstand erst nicht, was sie meinte, dann dämmerte es ihm aber sehr schnell.
„Nein, Abby ist nicht schwanger, falls du das meinst.“
„Ach so, hätte ja sein können“, lächelte seine Mutter etwas schief – aber immerhin: Sie lächelte!
„Also, im nächsten Jahr. Ganz klassisch im Mai?“, schaute sie Abby neugierig an. Scheinbar schien sie den ersten Schock überwunden zu haben und nahm jetzt Fahrt auf. „Wollt ihr kirchlich heiraten? Sind Sie katholisch oder evangelisch? Und möchten Sie in Weiß heiraten?“, prasselten die Fragen jetzt auf Abby ein.
„Ich bin katholisch getauft worden, aber da Marc evangelisch ist, also… also mir ist alles recht“, antwortete Abby. Ein bisschen entspannte sie sich jetzt.
Wenn seine Mutter schon so interessiert war, dann würde sie die Hochzeit doch bestimmt nicht kategorisch ablehnen, oder?
„Und also… ein weißes Kleid hätte ich schon gerne“, lächelte Abby zaghaft.
„Bei schönem Wetter könnten wir hier im Garten feiern“, schlug Anni vor. „Wofür schmeißt ihr sonst dem Gärtner immer ein Heidengeld in den Rachen, wenn es kaum einer bewundern kann?“
Marc gluckste ein wenig, stimmte seiner Oma aber innerlich zu. Und die Idee war gar nicht mal so schlecht. Das Grundstück war riesig und mit den kleinen Teichen und den modernen Skulpturen ein echter Blickfang.
Ingrid Warnke strahlte erfreut. „Eine schöne Idee“, rief sie verzückt.
„Von mir aus“, Marcs Vater zuckte nur mit den Schultern. „Können wir jetzt bitte weiteressen?“
„Na ja, eine wichtige Sache fehlt noch, oder?“, mischte Anni sich wieder ein. „Immerhin sitzt hier eure zukünftige Schwiegertochter. Meint ihr wirklich, dass man dann weiterhin beim steifen ‚Sie’ bleiben sollte?“, sie warf ihrem Sohn einen rügenden Blick zu.
„Natürlich nicht, du hast recht“, Manfred stand auf und ging zu Abby, seine Frau tat es ihm gleich. „Willkommen in der Familie“, sagte er freundlich.
Abby war perplex, doch sie freute sich unglaublich über diese Geste. Mit seinen Eltern stieß sie noch einmal aufs ‚Du’ an und noch einmal auf die Hochzeit, dann stellte sie den Champagner wieder weg.
Anni und Ingrid verbrachten die restliche Zeit des festlichen Weihnachtsessens damit, Pläne zu schmieden. Abby hörte staunend zu, Marc mischte sich nur ab und zu ein und meinte, sie sollten bitte nicht zu dick auftragen.
Nach dem Essen setzte man sich vor dem Kamin zusammen, Ingrid ließ sich Abbys Verlobungsring zeigen, zufrieden nickte sie ihrem Sohn zu.
„Ein schöner Ring. Sehr fein gearbeitet und nicht zu protzig. Er passt zu dir“, lächelte sie Abby an.
„Ja, er ist wunderschön“, pflichtete Abby ihr bei, verliebt sah sie zu Marc.
Dann holten Manfred und Ingrid Geschenke hinterm Weihnachtsbaum hervor. Abby freute sich jetzt schon für Marc und Anni. Und sie war gespannt darauf, was Marcs Eltern zu ihren Geschenken sagen würden, sie hatten für sie nämlich die Welpen-Erstausstattung gekauft. Der kleine Familienzuwachs von Ingrid und Manfred würde gleich nach Weihnachten bei ihnen einziehen.
„Das ist für dich“, Manfred überreichte Abby ein
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