Taxi 503 (German Edition)
jetzt.“
‚Hättest du dir doch denken können’ , zischte Marc sich böse zu, er versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen.
„Sollen wir deine Mutter zu uns einladen?“, fragte er stattdessen. Es würde ihm zwar einiges abverlangen, dieser Frau gegenüber zu sitzen, aber wenn seine Süße das wollte, würde er sich zusammenreißen.
„Würdest du dem zustimmen?“, Abby schaute ihn ungläubig an. „Ich hatte schon überlegt, sie zu einem Essen einzuladen, also mit ihr wegzugehen, meine ich. Aber sie zu uns zu bitten, würde ich noch schöner finden.“
Marc beugte sich zu ihr hinüber und hauchte ihr einen Kuss auf die Schläfe. „Als ob ich meiner zukünftigen Frau etwas abschlagen könnte.“
Abby strahlte ihn freudig an. Ob ihre Mutter wirklich kommen würde? Mal ein bisschen Weihnachten feiern, wie andere das auch immer taten, darüber würde Abby sich wirklich freuen.
Kumpel machte ein Heidenspektakel, als er Marc und Abby entdeckte. Ingrid und Manfred Warnke berichteten eifrig über die letzten beiden Wochen mit dem jungen Labrador.
„Deine Mutter möchte jetzt auch einen Hund“, erklärte Marcs Vater ihm grinsend.
„Na, dann hast du ja schon ein passendes Weihnachtsgeschenk.“
Dann fuhren sie nach Hause, Abby war sehr aufgeregt, sie hatte sich vorgenommen, direkt ihre Mutter anzurufen und sie einzuladen. Sie war so froh, dass Marc nichts dagegen hatte. Grund genug, dagegen zu sein, gab es ja nun wahrlich.
„Oh, hallo Abby“, kam es sehr unterkühlt durch die Leitung. Abby konnte hören, dass ihre Mutter nicht mehr so ganz nüchtern war, im Hintergrund hörte man Stimmengemurmel.
„Hast du Besuch? Dann möchte ich nicht stören“, fragte Abby freundlich.
„Jürgen ist da, mit seinem Bruder Thomas“, nuschelte ihre Mutter.
„Jürgen?“, Abby schluckte.
„Ja, der ist doch nicht mehr in U-Haft. Klaus und Markus müssen die Zeit zum Prozess aber absitzen“, erklärte sie ihr.
„Ach so“, Abby war zwar entsetzt darüber, aber sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
„Ich wollte dich fragen, ob du Weihnachten zu uns kommen möchtest. Vielleicht am ersten Feiertag? Oder am zweiten?“, sie war jetzt richtig nervös.
„Warum das, Abby? Wir haben doch nie Weihnachten gefeiert. Ich möchte das nicht“, sagte Eva zu Abbys großer Enttäuschung. „Du hast doch jetzt eine neue Familie.“
„Aber ich würde gerne mal mit dir feiern.“
„Ich bleibe hier mit Jürgen und Thomas. Mach’s gut, Abby“, dann legte Eva auf.
Marc brauchte gar nicht erst zu fragen, er konnte die Enttäuschung in Abbys Augen sehen. Er wusste gar nicht mehr, ob er wütend oder fassungslos über ihre Mutter sein sollte. Aber diese Frau war es einfach nicht wert, sich nur einen weiteren Gedanken über sie zu machen.
„Hey, wir werden trotzdem ein schönes Weihnachtsfest haben“, versuchte Marc sie zu trösten. „Und wir haben auch noch viel zu erledigen, oder?“, er nahm ihre Hand und küsste den Ring.
Abby lächelte ihn wieder etwas fröhlicher an. „Ja, das haben wir.“
Sie schafften es tatsächlich, noch einen Termin an Silvester zu ergattern. Abby war sehr aufgeregt deswegen, sie würde also tatsächlich heiraten, Marc heiraten. Irgendwie war das alles zu schön um wahr zu sein.
Sie bat Charlie darum, ihre Trauzeugin zu sein und ihre Freundin war natürlich völlig aus dem Häuschen. Marc fragte seinen Freund Uwe, der war ebenso fassungslos, dann freute er sich aber sehr für ihn.
„Du machst also wirklich Nägel mit Köpfen, was?“
„Ja, ich liebe sie einfach. Sowas habe ich vorher noch nie erlebt“, gestand Marc ihm.
„Und wie kommt ihr klar? Also mit der ganzen Sache und dem bevorstehenden Prozess?“
„Abby geht zu einer Psychotherapeutin, seit einiger Zeit schon. Aber sie ist natürlich sehr ängstlich und weiß nicht, was auf sie zukommt. Zumal dieser Dreckskerl ja immer noch schweigt“, fluchte Marc leise. „Aber insgesamt gesehen kommt sie gut damit klar.“
„Und du?“
„Ich darf nicht daran denken, was er ihr angetan hat, dann könnte ich immer noch durchdrehen. Aber das alles gehört nun mal zu ihr. Man muss lernen, manche Dinge einfach zu akzeptieren. Ich hoffe nur, dass diese Kreatur eine angemessene Strafe erhält“, Marc trank in einem Zug sein Bier aus.
„Ich wünsch’ euch jedenfalls viel Glück“, Uwe klopfte ihm auf die Schulter. „Was sagen denn deine Eltern zu den Heiratsplänen?“
„Sie wissen es noch gar
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