Taxi 503 (German Edition)
auch ein und Abby war sehr erleichtert, als er dieser Qual endlich ein Ende bereitete.
Sie mochte zwar Schnee, aber diese Kälte war nichts für sie. Und auf Skiern zu stehen und an irgendwelchen Hängen hinabfahren zu müssen, war der Horror. Wobei Marc ihr immer noch beteuerte, dass das keine Hänge waren, sondern bestenfalls kleine Hügelchen, aber für Abby waren das mörderische Abfahrten.
Abby war das schon sehr peinlich, doch Marc versicherte ihr, dass es okay sei, wenn sie das Skifahren jetzt sein ließen. Zumindest das gemeinsame. Abby fand es sowieso viel schöner, an einer kleinen Hütte in der Sonne zu sitzen und ein Buch zu lesen.
Marc nutzte dann diese Zeit, um seinem Hobby alleine zu frönen, allerdings ließ er sie nie lange alleine, schließlich waren sie hier, um Zeit miteinander zu verbringen und Energie zu tanken.
Denn die würden sie auf jeden Fall gut brauchen können, vor allem seine Süße.
Bis zum Februar war es nicht mehr lang und auch ihm wurde ganz mulmig, wenn er an den Prozess dachte. Aber da musste sie noch einmal durch, und vielleicht konnte sie dann auch endlich mit allem abschließen.
Viel zu schnell vergingen die Tage und Abby war sehr enttäuscht, als es zurück nach Hause ging. Auch ohne große alpine Vergnügungen hatte sie diesen Kurzurlaub genossen, was ihr bald bevorstand, lastete ihr wie ein Stein im Magen.
Melissa Ziegler hatte ihr geraten, von Anfang an beim Prozess dabei zu sein, aber Abby sah das Ganze sehr skeptisch. Ihm die ganze Zeit gegenüber zu sitzen, ob sie das wirklich schaffen würde, da hatte sie große Zweifel.
Doch sie war nicht alleine, das war ein großer Trost. Sie hatte die Therapeutin an ihrer Seite, Marcs Eltern, Anni und Charlie würden auch dabei sein.
Und sie hatte ihn. Ihren Mann.
„Versuch’ sie zu ignorieren, Darling“, raunte Marc Abby zu, als das Taxi vor dem Gerichtsgebäude hielt.
Abby schaute entsetzt auf die wartende Menschenmenge, und auch Marc war richtiggehend geschockt.
Er hatte damit gerechnet, dass viele Reporter dort sein würden, aber so viele – das war auch für ihn eine negative Überraschung. Dass das Medieninteresse an diesem Prozess sehr groß war, das merkten sie schon seit zwei Wochen. Immer wieder war dies Thema in der Boulevardpresse.
Er warf einen besorgten Blick zu Abby, die hart schluckte, dann hauchte er ihr noch einen Kuss auf die Schläfe.
„Wir gehen da gemeinsam durch“, machte er ihr Mut.
Erwartungsgemäß klickten alle Fotoapparate, als Marc Abby einen Arm umlegte und mit ihr durch die wartende Meute ins Gerichtsgebäude ging.
Sie beantworteten keine Fragen, Frau Wiesner, die bereits auf sie wartete, bat die Reporter dafür um Verständnis.
Abby konnte nicht von Anfang der Verhandlung beiwohnen, da sie ja als Zeugin aussagen sollte. Sie würde deshalb erst nach ihrer Zeugenaussage neben ihrer Anwältin Platz nehmen. Aber das war ihr auch ganz recht. Sie hatte Angst, dass sie kein Wort mehr rausbringen würde, wenn sie ihm erst mal länger gegenüber gesessen hatte.
Melissa Ziegler, ihre Therapeutin, würde auch anwesend sein, das beruhigte Abby noch zusätzlich.
Sie hatte aber Marcs Eltern gebeten, nicht zu kommen. Sie fand es zwar nett, dass sie es angeboten hatten, aber es war ihr unangenehm, dass sie alle Details hören könnten.
Da auch auf den Gängen des Gerichts die Hölle los war, durfte sie in einem Nebenzimmer warten, bis sie aufgerufen wurde.
Abby atmete tief durch, als sich endlich die Türe schloss und sie Ruhe vor den Reportern hatte. Jetzt konnte sie nur noch warten.
Marc war unglaublich angespannt. Der Gerichtssaal war bis auf den letzten Platz gefüllt, noch durften Bilder gemacht werden, bei Beginn der Verhandlung mussten die Reporter aber zumindest das Fotografieren und Filmen einstellen.
Links von ihm saß Anni, rechts vom ihm Melissa Ziegler. Er hoffte, dass Abby sie sofort entdecken würde, das würde ihr Sicherheit geben.
Klaus Miebach, Jürgen Horn und Markus Schneider wurden hineingeführt.
Marcs Puls begann zu rasen. Wie er doch diese verdammten Kerle hasste.
Miebachs Miene war unergründlich, bislang hatte er zu allen Vorwürfen beharrlich geschwiegen, genauso wie sein Freund Markus Schneider. Nur Jürgen Horn hatte ein umfassendes Geständnis abgelegt.
Marc war gespannt, ob dieser Mistkerl heute etwas sagen würde, das würde es Abby auf jeden Fall leichter machen.
Dann ging es los, der Richter erschien. Marcs
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