Taxi 503 (German Edition)
anderen Bediensteten schob er einen Servierwagen herein, von dem aus ein sehr verlockender Duft ausging.
Marc grinste in sich hinein, als er auf dem Wagen die gleiche Karte sah, die Abby und er auch bei ihrem Eintreffen in die Suite vorgefunden hatten.
Und tatsächlich, das Essen war von seinen Eltern, Charlie, Anni und Uwe veranlasst worden.
Abby duschte noch, als plötzlich ihr Mann neben ihr im Bad stand.
„Was ist?“, fragte sie ihn verdutzt.
„Das Essen ist schon da“, er reichte er ihr ein großes Badehandtuch und trocknete sie sorgfältig ab. „Komm, Weib.“
Von der Suite aus hatten sie einen traumhaften Blick über den kleinen Wintersportort. Marc schlug ihr vor, das Silvesterfeuerwerk vom Balkon aus zu verfolgen, und Abby stimmte begeistert zu.
So standen sie um Mitternacht dick eingepackt und engumschlungen da und betrachteten staunend das Feuerwerk.
„Hast du dir deinen Hochzeitstag so vorgestellt? Oder bist du traurig, dass wir keine Gäste hatten?“, fragte Marc dann an ihrem Ohr.
„Nein, es ist einfach wunderschön, Marc. Ich bin mit dem Menschen zusammen, der mir am meisten auf der Welt bedeutet. Ich werde den Tag nie vergessen“, sagte sie leise zu ihm.
43
„Abby!“
Marc sprang erschrocken wieder aus der Gondel heraus, bevor sich die Türen endgültig schließen konnten.
„Ich steig‘ da nicht ein“, keuchte sie mit weit aufgerissenen Augen. „Das wackelt ja wie die Hölle! Nein, das kannst du unmöglich von mir verlangen!“
„Darling“, Marc lächelte ihr beruhigend zu und zog sie ein bisschen von den anderen Leuten weg, die seine Süße schon grinsend beobachtet hatten, wie sie mit einem Satz wieder aus der Gondel herausgehüpft war. „Es wird nichts passieren, wirklich.“
„Da steig’ ich nicht ein“, beharrte sie eisern.
„Wovor hast du Angst, hm?“, er nahm sie in die Arme und versuchte, möglichst ernst zu bleiben.
„Es schaukelt so und es geht so hoch“, sagte sie ängstlich.
„Aber es ist wirklich schön da oben. Man hat eine tolle Aussicht, du wirst es mögen“, redete er geduldig auf sie ein.
„Glaub‘ ich nicht“, vielleicht war sie doch ein bisschen übertrieben ängstlich, aber diese Dinger jagten ihr eine Heidenangst ein.
Dann sah sie eine Familie mit ihren Kindern einsteigen und kam sich sehr dämlich vor.
„Bitte vertrau’ mir“, Marc hatte wieder diesen Bettelblick aufgesetzt, dem Abby nur sehr schwer widerstehen konnte.
„O… okay“, schluckte sie, er nahm sie an die Hand und sie stellten sich wieder an.
Abby starb tausend kleine Tode, als sich dieses schreckliche Gefährt in Gang setzte. Sie drückte sich in die hinterste Ecke und weigerte sich beharrlich, nach draußen zu schauen.
Marc redete mit Engelszungen auf sie ein, und als sie endlich oben waren, hätte Abby vor Erleichterung am liebsten den Boden geküsst. Mit Grauen dachte sie schon daran, dass sie wohl auf diese Weise wieder hinunter mussten, falls sie nicht binnen kürzester Zeit das Skifahren lernte.
Was natürlich nicht passierte. Sie stellte sich total blöde an und war nach vier Stunden sehr geschafft – und äußerst frustriert.
„Ich kann das nicht“, jammerte sie Marc dann vorwurfsvoll an.
„Stimmt“, grinste er breit.
„Lach nicht!“
„Tu ich doch gar nicht“, log er, aber er konnte sich kaum noch auf den Skiern halten. In seiner Freundesclique hatte er schon zwei Frauen das Skifahren beigebracht, aber keine war so lernresistent, was das anging, wie seine Abby.
„Machst du wohl!“, tobte es ihm entgegen. Marc kannte diesen Tonfall, ein südamerikanischer Temperamentsausbruch stand jetzt unmittelbar bevor, er zog es vor, den Rückzug anzutreten.
„Okay, wir hören auf, Darling“, lächelte er sie dann freundlich an. „Wir können es morgen wieder versuchen.“
„Jetzt verderbe ich dir die ganzen Flitterwochen“, sie schaute ihn aus ihren dunklen Augen so mitleidig an, dass er ihr alles zu Füßen gelegt hätte.
„Mit Sicherheit nicht. Ich lasse mich gerne von dir entschädigen“, flüsterte er in ihr Ohr.
„Und wie kommen wir jetzt runter?“, fragte sie kläglich.
„Tja, ich denke mal, auf dem gleichen Wege wie nach oben, oder?“
Marc gab nach einem Tag endgültig auf. Abby war ganz eindeutig der Typ für Strandurlaube und wenn Skier unter ihren Füßen, dann müssten es wohl Wasserski sein.
Dabei war sie sonst sehr sportlich, aber das hier war wohl nicht ihr Metier.
Er sah es dann
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