Taxi 503 (German Edition)
mitkämst.“
Abby schluckte heftig. Am liebsten hätte sie die Arme um seinen Hals geschlungen und laut ‚Ja’ gerufen. Aber das war einfach nicht fair. Er war so lieb ihr gegenüber, und jetzt wollte er sie sogar mitnehmen.
„Marc, hör zu…“, ihre Stimme war nur noch ein Krächzen. „Das ist total nett von dir. Aber ich möchte nicht, dass es so aussieht, als würde ich das ausnutzen. Und ich selber kann für die Kosten nicht aufkommen. Das übersteigt bei Weitem das, was ich an Geld zur Verfügung habe. Ich… also… von meinem Gehalt leben meine Mutter und ich…“, stotterte sie.
‚Und er…’
„Abby“, Marc streichelte sanft über ihr Gesicht. „Ich habe nicht einen Moment daran gedacht, dass du mich ausnützen würdest. Alles, was wichtig ist, ist einzig und allein die Frage: Möchtest du mich begleiten? Ob du Geld hast oder nicht, ist mir gleichgültig. Ganz ehrlich.“
Abby schaute ihm lange in die Augen. Sie konnte es irgendwie gar nicht so richtig glauben. Eigentlich hatte sie vermutet, er würde einen Satz nach hinten machen, wenn er wüsste, wo sie wohnen würde.
„Abby – bitte komm mit. Es sei denn, du hast die Befürchtung, dass du es mit mir nicht aushalten würdest. Dann ist das natürlich etwas anderes. Aber ansonsten würdest du mir eine riesige Freude machen…“, sagte er eindringlich.
„Ich… ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll“, sie konnte das doch nicht einfach so annehmen – oder?
„Sag ja, wenn du Lust dazu hast“, ganz sanft hob er ihr Kinn an und zwang sie, ihn anzuschauen.
„Ich… also… willst du es dir nicht nochmal überlegen?“, fragte sie verstört.
„Was soll ich mir denn bitteschön überlegen? Abby, ich bin so froh, wenn du bei mir bist. Und Paris wäre mal die Möglichkeit, dass wir beide einfach ungestört ein paar Tage verbringen könnten. Ich könnte dir die Stadt zeigen, sie ist wirklich sehr schön“, versuchte er es erneut.
Was tat er hier eigentlich? Normalerweise war er überhaupt kein so aufdringlicher Kerl. Und eine Begleitung für Paris zu finden, wäre auch kein Problem.
Aber er wollte eben Abby. Und jetzt, wo er wusste, wo sie herkam, wollte er es noch viel mehr. Sie verdiente es einfach, dort mal herauszukommen. Und wenn sie ihn bloß ließe, würde er ihr die Stadt zu Füßen legen.
Abby wusste nicht mehr ein noch aus. Sie knetete verstört ihre Hände, das alles ging nicht in ihren Kopf. Irgendwie war sie mit der Lage total überfordert, aber er sah sie so verdammt lieb an und er schien es ernst zu meinen.
Doch wie konnte er ihr einfach so etwas Kostbares schenken? Ausgerechnet ihr? Wo es doch mit Sicherheit so viele Frauen gab, die ihn begleiten würden?
„Wo ist dein Problem?“, zärtlich streichelte er ihr über das dunkle Haar. „Was ist so schwer daran, einfach meine Einladung anzunehmen?“
Marc setzte sich auf einen Stuhl und zog sie auf seinen Schoß. „Hast du Angst? Abby, ich habe keinerlei Erwartungen an dich, falls es das sein sollte. Ich möchte nur mit dir zusammen sein.“
Immer noch sah sie ihn ungläubig an. So, als wollte sie in seinen Augen erkennen, ob er die Wahrheit sagte.
Ihr Verhalten schockierte ihn, wenn er ehrlich war. Er hatte sich erhofft, dass sie freudestrahlend annehmen würde.
„Oder warst du schon mal in Paris und findest die Stadt scheußlich?“, versuchte er jetzt, die Stimmung ein wenig aufzuheitern. „Du brauchst mich nicht zu schonen, ich kann die Wahrheit vertragen“, zwinkerte er ihr zu.
Kurz huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. „Nein, ich war noch nie dort“, gestand sie ihm.
„Okay, Abby. Ich höre jetzt auf. Ich werde dich nicht weiter bedrängen“, versuchte er dann eine andere Taktik. „Muss ich eben alleine dorthin, ohne meine Herzdame“, seufzte er leidend auf.
„Du… du meinst es wirklich ernst, oder?“, hakte sie dann zaghaft nach.
„Was? Dass du mit nach Paris kommen sollst? Oder dass du meine Herzdame bist? Beides meine ich bitterernst, Abigail Bartholdy“, nickte er gewissenhaft.
In Abby tobte es immer noch. Sie würde so gerne…
Aber konnte sie ihre Mutter für ein paar Tage mit ihm alleine lassen? Und die Wohnung?
‚In ein paar Tagen werden sie ja wohl nicht alles komplett verdrecken lassen’ , flüsterte ihr eine Stimme zu.
‚Und wenn Mama zu viel trinkt? Wenn sie brechen muss und niemand da ist, der es bemerkt oder ihr hilft? Sie könnte ersticken!’
‚Wieso sollte ausgerechnet dann etwas
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