Taxi 503 (German Edition)
zu.
Blitzlichtgewitter brandete auf, Marc schaute verwundert zum Eingang des Clubs. Ein paar Fotografen schaarten sich um einen Typen mit seiner Freundin, Marc stöhnte leise auf. Es war einer seiner bekannteren Schauspielkollegen, offenbar drehte dieser gerade in der Stadt, und da er kein Kind von Traurigkeit war, waren seine Affären für die Pressemeute immer sehr interessant.
Marc hoffte, dass die Pressefuzzis nach den Fotos wieder abziehen würden, doch einer hatte jetzt Marc entdeckt und steuerte zielsicher auf ihn zu.
Er wusste, dass er das jetzt nicht mehr verhindern konnte, es tat ihm leid für Abby, die wie versteinert neben ihm saß.
„Bitte lächeln“, raunte er ihr leise ins Ohr.
„Ist das Ihre neue Freundin?“, fragte diese Knalltüte von Fotograf dann auch direkt und schoss bereits ein paar Bilder.
„Genau. Aber wir möchten uns jetzt ungestört unterhalten“, sagte er so charmant wie möglich.
„Kein Problem“, lächelte der Pressefuzzi, schließlich hatte er seine Fotos schon.
„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass heute so ein Wirbel hier ist. Das ist alles nur wegen dem da“, er deutete mit dem Kopf zu seinem Kollegen, der strahlend mit einem Reporter sprach.
Abby nahm Marcs Worte nur am Rande war, sie war noch viel zu geschockt. Jetzt war es also raus – spätestens morgen würden es wohl alle wissen.
„Wie… wie kannst du so ruhig sein?“, flüsterte sie ihm erschrocken zu. „Marc – das tut mir so leid. Alle werden sich das Maul über dich zerreißen“, sie spürte einen dicken Kloß im Hals.
Marc umfasste zärtlich ihr Gesicht und zwang sie, ihn anzuschauen. „Abby! Ich liebe dich. Mir tut es nur für dich leid, dass du das hier mitmachen musstest. Aber das gehört zu meinem Leben dazu. Es ist nun mal ein Bestandteil davon geworden. Genau wie du, mein Engel“, er gab ihr einen Kuss. „Bald wird es keinen mehr interessieren, mit wem ich zusammen bin. Und das bisschen Gerede, das stehen wir doch locker durch, oder?“
Abby wusste darauf nichts zu sagen. Sie sah das nicht so locker wie er, sie kam von ganz unten, er aus der Oberschicht, und wenn das publik würde, dann würde man doch nur vermuten, dass sie ihn ausnehmen wollte oder etwas in der Art.
Jetzt konnte sie nur hoffen, dass man nicht herausfand, wie sie lebte – und mit wem.
Ihr war das egal, es gab Schlimmeres, als schief angeguckt zu werden, aber für ihn tat es ihr so leid.
Er würde mit ihrem Milieu in Verbindung gebracht werden, das konnte doch nicht gut für ihn sein.
Nervös knetete sie ihre Hände, am liebsten wäre sie dem Fotografen hinterhergelaufen und hätte ihn gebeten, die Fotos nicht zu veröffentlichen. Doch würde das etwas bringen? Würde er sich darauf einlassen oder würde sie dadurch nur noch mehr das Interesse wecken?
Abby fühlte sich total überfordert. Dieser Uwe sprach wieder mit ihr, er lächelte dabei, aber bei Abby kamen seine Worte nicht an.
Unruhig huschten ihre Augen über die Leute im Club. Hier waren doch noch mehr Fotografen. Hatten alle Bilder gemacht?
Marc entging nicht, dass Abby völlig von der Rolle war. Es war wohl besser zu gehen, er beugte sich zu Uwe hinüber.
„Wir gehen jetzt. Für sie ist das alles ein bisschen ungewohnt“, erklärte er ihm leise.
„Schade“, bedauerte sein Freund. „Sie ist wirklich süß. Ist es denn was Ernsteres?“
„Ja, definitiv. Aber bitte kein Wort zu jemandem. Mehr als diese Fotos muss die Pressemeute nicht bekommen“, bat er ihn.
„Schon klar“, nickte Uwe ihm zu.
„Sollen wir gehen?“, fragte Marc sie dann.
„Ja“, antwortete Abby direkt. Das Gewissen nagte wieder an ihm, sie hätten wohl nicht herkommen sollen.
Aber andererseits: Sich auf Dauer zu verstecken, das sah er auch nicht ein. Und auch wenn es ihr schwer fiel: Da musste sie einfach durch.
Als sie in seiner Wohnung ankamen, nahm er sie erst mal fest in den Arm. „Geht’s wieder?“
„Es war ein Fehler, Marc. Ich wollte von Anfang nicht hingehen“, Abby kramte in ihrer Tasche und angelte nach ihren Zigaretten. Sie ging auf die Dachterrasse, um dort zu rauchen, Marc folgte ihr.
„Es war kein Fehler, Abby. Dass die Fotografen da waren, war jetzt ein dummer Zufall, aber was soll’s? Dann wissen eben alle, was ich für eine schöne Freundin habe.“
„Und wenn sie rausbekommen, woher ich komme?“, fragte sie ihn mit zitternder Stimme.
„Na und?“, Marc zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Wir leben
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