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Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes

Titel: Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Hauptverwaltung des Metro Nashville Police Departments. Im Zuge der Neustrukturierung waren einige Büros aus dem Hauptgebäude ausgelagert und in die verschiedenen Zweigstellen verlegt worden. Der Chief hatte die fünf Sektoren neu aufgeteilt und daraus drei gemacht: Süden, Westen und Norden. Detectives, die ursprünglich in Abteilungen wie Mord oder Raub gearbeitet hatten, saßen nun als übergreifende Detectives in den Zweigstellen. Taylors Team war im alten Hauptgebäude geblieben und kümmerte sich um Morde, die nicht ganz eindeutig zuzuordnen waren. Wenn es keinen Verdächtigen gab, keine Beweise oder aber der Fall einfach zu kompliziert erschien, bekam Taylors Team den Fall, was weit weniger Routinearbeit für sie bedeutete. Der Rest der Detectives war über die gesamte Region verteilt worden und kümmerte sich um die normalen, alltäglichen Pflichten.
    Der Strangler-Fall drohte außer Kontrolle zu geraten. Die Presse schrie nach Antworten. Die Kabelsender hatten Lunte gerochen und schürten eine Panik, indem sie alle halbe Stunde Sondersendungen mit den letzten Neuigkeiten brachten, wobei sie nicht darauf verzichteten, die Fehler und Versäumnisse der Polizei in allen fünf Staaten hervorzuheben. Jessica Porter lag in der Leichenhalle von Nashville, und Shauna Davidsons Eltern bettelten, ihre Tochter endlich für ein Begräbnis nach Hause überführen zu können. Dieser Teil des Falles lag außerhalb von Taylors Zuständigkeiten. Das FBI arbeitete und kooperierte zwar vollständig mit den örtlichen Polizeibehörden, aber in Wahrheit hatte es ihnen den Fall weggenommen. Taylor überließ es Price, sich mit den politischen Aspekten der Situation zu befassen und sich um die juristischen Zuständigkeiten zu kümmern. Und niemand konnte bestreiten, dass die Jungs vom FBI Zugang zu besseren Labors hatten und somit schnellere Ergebnissen erzielten; zumindest die Spurensicherung und -auswertung würde schnell und gründlich erledigt werden.
    Sie stieg die Hintertreppe des Gebäudes hinauf und wich dem großen Aschenbecher aus, der auf dem Treppenabsatz thronte. Kurz erfasste sie die Sehnsucht nach einer Zigarette, aber sie ignorierte es und zog ihre Karte durch den Türöffner. Mit einem Zischen öffnete sich die Tür, und sie betrat den mit Linoleum ausgelegten Flur. Den grün gestreiften Pfeilen folgend, machte sie sich auf den Weg zu den Büros der Mordkommission.
    Es war sehr ruhig an diesem Morgen. Natürlich, die meisten Abteilungen führten gerade ihre wöchentlichen Konferenzen durch, also war keiner der normalen Cops anwesend. Sie fragte sich kurz, ob irgendjemand schon das mit Betsy herausgefunden hatte, verwarf den Gedanken dann aber wieder. Das war im Moment nicht ihr Job. Ihre Aufgabe war es, sich den Rainman-Fall noch einmal genau anzusehen.
    Als sie an den Büros der Mordkommission vorbeikam, stieg eine leichte Bitterkeit gegenüber Baldwin in ihr auf. Der interessanteste Mord seit Wochen war ihr einfach aus den Händen genommen worden, ein weiterer spannender Fall, der in der Zuständigkeit des FBI endete. Sie verstand das zwar, konnte aber dennoch die Enttäuschung nicht ganz verbergen. Nicht, dass ein Serienvergewaltiger ein Kinderspiel war. Im Gegenteil, der Rainman hatte sich in den letzten Jahren als so schwer fassbar herausgestellt, dass sie die Möglichkeit begrüßte, sich die Akten noch einmal genauer anzusehen, um zu schauen, ob ihr etwas auffiele, was die anderen Detectives übersehen hatten.
    Aber für einen klitzekleinen Moment wünschte sie sich, draußen auf der Straße zu sein und den Southern Strangler zu jagen.
    Sie ging durch das überfüllte Büro der Mordkommission. Obwohl viele Detectives aus allen drei Schichten auf andere Büros verteilt worden waren, war doch eine ganze Menge Müll zurückgelassen worden. Es gab immer noch sechzehn kleine Arbeitsplätze in dem Raum, aber die Zimmerleute hatten bereits begonnen, die Trennwände neu zu arrangieren, um den Raum weiter und heller aussehen zu lassen. Am Ende würden ungefähr zehn Arbeitsplätze übrig bleiben; ein kleines bisschen mehr Privatsphäre und ein ganzes bisschen weniger Chaos. Sie konnte kaum erwarten, dass es endlich so weit war.
    Im Zuge der Neuorganisation war Taylor in der Hierarchie aufgestiegen. Sie hatte Captain Prices Büro übernommen, als er in den zweiten Stock gezogen war, um bei den anderen vom administrativen Korps zu sitzen. Der Tisch, die Stühle und, weit wichtiger, die Tür gehörten jetzt ihr. Sie

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