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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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nach ihr, nach Zitronengras und Waffenöl. Er schüttelte das Gefühl ab, das ihn zu ersticken drohte, und wählte eine Handynummer. Garrett Woods antwortete beim ersten Klingeln.
    „Baldwin, gibt es was Neues?“
    „Nichts Gutes. Wir haben den Fahrer der Limousine aufgespürt. Er liegt tot am Strand von Mazatlán. Mit durchschnittener Kehle. Meinst du, du kannst das für mich regeln? Burke Webb ist unten in Puerto Vallarta, er kann das sicher managen. Es ist das Pueblo Bonito Hotel.“
    „Natürlich, ich kümmere mich sofort darum.“ Durch den Hörer drang das Kratzen von einem Stift auf Papier, dann ein Fingerschnippen. Woods’ Stimme sank eine Oktave tiefer. „Wie geht es dir? Ernsthaft. Wie hältst du dich?“
    Es hatte keinen Zweck, Garrett was vorzumachen. „So gut es geht. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass sie wirklich weg ist. Ich muss weiter hoffen, dass sie irgendwo da draußen ist. Den Gedanken, dass sie verwundet, verletzt ist, kann ich ertragen, aber nicht den, dass es sie nicht mehr gibt. Daran will ich nicht einmal denken.“
    „Gut. Dann tu es auch nicht. Irgendetwas stimmt hier nicht, und ich bin mir nicht sicher, was. Es gab eine ganze Reihe seltsamer …“
    Es gab einen lauten Schrei, dann flog die Tür zu Taylors Büro auf. Marcus stand im Türrahmen, ein dickes Grinsen im Gesicht. „Wir haben etwas!“
    „Garrett, ich muss los. Ich melde mich wieder.“ Trotz Garretts Protest legte er auf und ignorierte das sofort darauf folgende Klingeln seines Handys.
    „Was habt ihr?“
    „John C. Tune Flughafen. Einer der Mechaniker hat es eben erzählt. Er wusste nichts davon, dass Taylor vermisst wurde, und hat es gerade erst aus den Nachrichten erfahren. Er sagt, dass gestern Abend ein Mann und eine Frau eine Cessna bestiegen haben. Normalerweise ist das keine große Sache, aber ihm ist aufgefallen, dass die Frau bewusstlos war. Der Mann hat sie über seiner Schulter getragen und einem der anderen Mechaniker erzählt, sie sei betrunken. Aber jetzt kommt’s, Baldwin. Er sagt, er erinnert sich daran, dass sie etwas Weißes angehabt hatte.“
    „Dann nichts wie los. Ich will mit ihm reden. Und zwar sofort.“

32. KAPITEL
    Irgendwo
    Montag, 22. Dezember
    3:00 Uhr
    Der Lärm war ohrenbetäubend. Es klang wie das Summen einer Hummel – nur dreimal so laut. Es kam nah an ihr Ohr, und sie wollte es verscheuchen. Doch sie konnte ihren Arm nicht heben. Ihre Hand blieb wie angewachsen an ihrer Seite. Was zum Teufel sollte das?
    Sie öffnete die Augen. Nun, tot war sie wohl zumindest nicht. Außer wenn Himmel oder Hölle oder welcher Ort auch immer nach ihrem Ableben für sie vorgesehen war aussah wie ein Lagerhaus. Vielleicht war sie im Fegefeuer? Nein, daran glaubte sie nicht. Es gab nur oben oder unten. Auch wenn sie in ihrem Leben weiß Gott genug Blut vergossen hatte, um sich auf direktem Weg nach unten zu begeben. Bei dem Gedanken verzog sie das Gesicht, und ein scharfer Schmerz schoss durch ihren Kopf. Sie versuchte erneut, die Augen zu öffnen, dieses Mal langsam. Erst gab sie dem rechten Auge Zeit, zu fokussieren, dann dem linken. Ihr Kopf brummte; es war keine Hummel, sondern ihr Gehirn, das Klangwellen im Tausend-Dezibel-Bereich von sich gab. Ihr Blick landete auf etwas, das aussah wie eine Betonsäule. Langsam ließ sie ihn durch den Raum schweifen. In ihrem Kopf hämmerte es, aber der Eindruck blieb derselbe. Ein Lagerhaus.
    Sie versuchte, aufzustehen, und bekam kaum mit, dass es ihr nicht gelingen wollte. Um sie herum drehte sich alles, dann hüllte Dunkelheit sie ein.
    Er spürte die Bewegung, stand auf und trat an das Fenster, durch das er in den Raum schauen konnte. Sie war wach. Gut. Es war beinahe so weit. Er wollte mit ihr reden, ihre rauchige Stimme wieder hören. Aber sie brauchte ewig, um sich von den Folgen des Elektroschockers zu erholen. Vielleicht war es auch etwas zu viel Chloroform gewesen. Er wusste nicht, wie stark sie war, wie heftig sie sich wehren würde. Sie war sogar einen Augenblick zu sich gekommen, als er sie zum Flugzeug getragen hatte. Er hatte gespürt, wie ihre Muskeln sich anspannten, und ihr ein mit Chloroform getränktes Taschentuch über Mund und Nase gehalten.
    Schon vor Stunden hatte er gehofft, dass sie aufwachen würde. Stattdessen saß sie angebunden auf diesem Stuhl und schlief. Er hatte das Gefühl, dass sie sogar geträumt hatte. Ihre Augen waren unter den Lidern hin und her gerollt, und sie hatte leise gestöhnt. Dieses Stöhnen hatte

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