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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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wirkte glücklich darüber, dass Taylor sich entschlossen hatte, zu reden. „Lange genug. Ich bin seit einem Jahr in dieser Dienststelle und hoffe, bald befördert zu werden. Aber Sie wissen ja, wie das ist.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Wir haben Sie es geschafft, so jung Lieutenant zu werden? Falls ich das fragen darf.“
    „Ich hab mir den Hintern aufgerissen, genau wie Sie. Wie alt sind Sie? Siebenundzwanzig, achtundzwanzig?“
    Callahan errötete. „Dreiunddreißig. Aber danke für das Kompliment.“
    „Ich war noch nie gut im Schätzen. Machen Sie so weiter, dann wird die Beförderung kommen. Wir sind ein kleineres Büro und haben eine große Fluktuation in den höheren Rängen. Dadurch gibt es öfter eine Gelegenheit zum Aufstieg.“ Sie nippte noch einmal an dem Kaffee und zog so viel Mut aus der bitteren Süße, wie sie konnte.
    „Okay, bringen wir es hinter uns.“
    „Kommen Sie. Wir gehen in den Konferenzraum, da ist bereits einiges los.“
    Callahan führte Taylor einen Flur entlang, an dessen Seiten dicht mit Flyern bestückte Korkwände hingen. Die Ähnlichkeit zu ihrem Büro wirkte beruhigend auf Taylor. Polizeireviere waren alle gleich, egal wo sie sich befanden.
    Sie öffnete die Tür zu einem großen Raum, der von einem Konferenztisch beherrscht wurde. Der Raum war voll mit Menschen.
    Callahan ging mit ihr entgegen dem Uhrzeigersinn um den Tisch und stellte sie allen vor.
    „Lieutenant Tony Eldridge, Sergeant Robert Johnson, Davis Welton, D-1, Zack Brooks, D-2. Das hier ist Lieutenant Taylor Jackson, Metro Nashville Mordkommission.“
    Lieutenant Eldridge entfaltete sich wie ein brünetter Kranich mit seinen langen Beinen und dem dünnen Körper. Er schüttelte ihre Hand. „Lieutenant, es tut mir leid, dass wir uns unter diesen Umständen kennenlernen. Passen die Sachen? Brauchen Sie noch mehr Kaffee?“
    „Nein, danke, ich würde das hier gerne hinter mich bringen. Sind Sie am Lagerhaus gewesen?“
    Mit leichter Skepsis im Blick schaute Eldridge sie an. „Ja, waren wir. Es war leer.“
    „Das ging schnell“, murmelte Taylor.
    „Was meinen Sie?“
    „Ich meine, das waren Profis. Ich habe einen der Ihren getötet, und sie haben den Tatort so schnell geräumt? Sicher haben Sie doch irgendetwas gefunden?“
    Eldridge räusperte sich. „Mein Team stellt den Laden gerade auf den Kopf. Bisher gibt es ein paar Teilabdrücke und etwas Urin auf dem Boden, mehr nicht.“
    „Ich habe mindestens drei verschiedene Leute gezählt. Einer war ein knapp zwei Meter großer Riese, der andere hatte ungefähr meine Größe und war eher dünn. Hat sich Dusty genannt. Beides unheimliche, böse Typen. Dann gab es noch einen, ich nehme an, der Chef des Ganzen. Er war gut angezogen und wirkte wesentlich ruhiger und gefasster als seine Kumpane. Er war wortgewandt, mit einem Long-Island-Akzent. Allerdings trug er eine Skimaske, sodass ich sein Gesicht nicht erkennen konnte. Außer dass er blaue Augen hatte und grausame, dünne Lippen. Er hat mit mir gesprochen und meine Crew in Nashville bedroht. Er sprach über seine geschäftlichen Interessen in Nashville. Aber soweit ich weiß, haben wir ihn nicht im Blick. Seine Stimme war weich, beinahe … beruhigend. Oder das sollte sie zumindest sein. Ich habe ihn ein paarmal verärgert. Er mag es nicht, herausgefordert zu werden, vor allem nicht von einer Frau.“
    Eldridge ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Vier ungläubige Gesichter starrten Taylor an.
    „Was, Sie glauben, ich hätte den Verstand verloren? Hören Sie, ich bin entführt worden. Und zwar zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt, wenn ich Sie daran erinnern darf. Ich weiß nicht, welcher Tag heute ist. Also, wenn wir jetzt auf den Bullshit verzichten können, wäre ich Ihnen sehr dankbar.“
    Sie setzte sich auf ihren Stuhl, verschränkte die Arme und starrte die anderen wütend an.
    Callahan sprach als Erste. „Heute ist der 22. Dezember. Noch zwei Tage bis Weihnachten.“
    Diese Nachricht vibrierte tief in Taylors Innerem. „Jesus. Ich war drei Tage fort? Sie müssen sich solche Sorgen gemacht haben …“
    Ihre Stimme verebbte. Ein Schatten verdunkelte den Eingang zum Konferenzraum. Taylor spürte die Spannung in der Luft, und ohne sich umzudrehen, wusste sie, wer hinter ihr stand. Es wurde totenstill, und sie riskierte einen Blick.
    Baldwin stand direkt im Türrahmen, eine Mischung aus Freude und Schmerz hatte sich in seine abgezehrten Gesichtszüge eingegraben. Ihre Blicke suchten und

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