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Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder

Titel: Taylor Jackson 02 - Der Schneewittchenmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Inferno steigerte. Wenn dieses Feuer brannte, war er gefährlich, und unwillkürlich trat sie drei Schritte zurück. Das machte ihn nur noch wütender.
    „Was, du verlässt mich jetzt auch? Was ist das hier, Charlotte, irgendein Spiel? Habt ihr mich teilhaben lassen, nur um mir jetzt den Boden unter den Füßen wegzuziehen?“
    „Nein, Troy, so ist es nicht.“
    „Lügnerin!“, schrie er und gab ihr eine Ohrfeige. Ihre Ohren klingelten von dem Schlag. Das hier geriet außer Kontrolle. Ihre Dienstwaffe war in ihrer Handtasche, aber die lag auf der anderen Seite des Zimmers.
    „Wie kannst du es wagen, mich zu schlagen? Wo ich nichts anderes getan habe, als dir zu helfen? Du Bastard.“
    „Hört jetzt auf, alle beide.“
    Der Befehlston reichte, um beide für einen Moment innehalten zu lassen. Dennoch fuhren sie fort, einander misstrauisch zu umkreisen und nach Schwachstellen zu suchen. Aber die Spannung löste sich ein wenig.
    Der Schneewittchenmörder zündete sich langsam und unter Schmerzen eine Zigarre an. „Setzen wir uns doch und sprechen die ganze Sache durch. Ich bin sicher, dass wir eine für alle Seiten befriedigende Lösung finden werden.“
    „Nein, alter Mann, so funktioniert das nicht. Ich werde keine Befehle entgegennehmen. Ich will nicht in deinem kleinen, traurigen Stück mitspielen. Ich brauche dich nicht. Ich brauche keinen von euch.“ Er stürmte aus dem Raum, und der Schneewittchenmörder schaute seine Tochter mit einer Mischung aus Liebe und Abscheu an.
    „Dein Plan wird nicht funktionieren, Charlotte.“ Er rieb seine Hände aneinander und versuchte, die schmerzenden Gelenke zu beruhigen. „Du kannst keinen Mann kontrollieren, der seine eigenen Sehnsüchte nicht kennt.“
    Das wispernde Geräusch, das die Hände ihres Vaters erzeugten, ging ihr auf die Nerven. „Er weiß, was er will.“
    „Ach komm, Tochter. So dumm kannst du nicht sein. Warum, glaubst du, kopiert er? Warum meinst du, dass du ihn herbringen und überzeugen konntest, mich zu kopieren? Er weiß nicht, was er ist, und probiert immer noch aus, wozu er wirklich fähig ist. Du solltest achtsam sein, Charlotte. Deine Mutter dachte, sie könnte mich kontrollieren. Und sieh, wohin sie das gebracht hat.“
    Sie stritten wieder einmal. Er konnte sie durch die Wände des Konservatoriums hören. Es gab einen Weg, wie er ihren Streit beilegen konnte. Der Mann, den sie Troy nannten, würde wütend werden, aber Vater wäre bestimmt erfreut. Ja, das war ein guter Plan. Er hoffte nur, dass seine Schwester und sein Vater stark genug waren, den bösen Mann von ihm fernzuhalten.

40. KAPITEL
    Nashville, Tennessee
    Dienstag, 23. Dezember
    2:45 Uhr
    „Oh ja. Ja. Ja! “
    Charlottes Kopf schlug auf das Kissen, als der Orgasmus sie überkam. Für einen gelobten Moment war ihr Kopf völlig frei, dann kam die Welt wieder in den Fokus. Es war dunkel im Zimmer: Die Gardinen waren vorgezogen, und das Licht der Straßenlaternen wurde von den Falten in dem dunklen Samt abgeschirmt. In dieser Nacht war Charlotte ordentlich durcheinandergebracht worden, so viel stand auf jeden Fall fest.
    Nach dem bösen Streit mit ihrem Vater fühlte sie sich krank. Der Streit hatte so sehr an ihm gezerrt. Es schmerzte sie, ihn so … alt zu sehen. Gebrochen. Geistig und körperlich war er nicht mehr der robuste Mörder, den sie immer bewundert hatte.
    Sie war aus dem Haus gestürmt und ziellos herumgefahren. Hatte sich Zeit genommen, über das nachzudenken, was ihr Vater ihr erzählt hatte. Er hatte recht, der Bastard. Troy kannte sich selber nicht. Aber ihn wie einen uniformierten Gehilfen zu behandeln war noch gefährlicher.
    Innerlich wieder ruhig kehrte sie nach Belle Meade zurück. Sie fand Troy, wie er auf den Stufen am Fuße des Eingangs zum Cheekwood saß. Um ihn zum Aufstehen zu überreden, brauchte sie beinahe eine halbe Stunde. Gleichzeitig spürte sie Verachtung für seine Beschränktheit in sich aufsteigen, für seine Unfähigkeit, den großen Plan über seine eigenen Bedürfnisse zu stellen. Sie musste zusehen, hier wegzukommen. Am Anfang waren die Aufregung, die Gefahr ansteckend gewesen. Jetzt wurde ihr aber langsam klar, dass er einfach nur ein weiterer kranker Typ war. Sie hatte mit ihrem Spielkameraden eine schlechte Wahl getroffen.
    Ihr Plan war fehlgeschlagen, und es war an der Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen und ganz neu anzufangen. In den Abendnachrichten hatte sie gesehen, dass sich die Schlinge immer weiter zuzog. Irgendetwas

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