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Te quiero heißt, ich liebe Dich

Te quiero heißt, ich liebe Dich

Titel: Te quiero heißt, ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristy McCallum
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taten? Carlos zum Beispiel würde es niemals in den Sinn kommen, eine Frau derart zu ärgern. Er wüsste, wie sehr sie darunter leiden würde.
    Aber leide ich wirklich, fragte sich Jane. Wut wäre wohl der passendere Ausdruck für das, was sie Miguel gegenüber empfand. Allerdings musste sie sich eingestehen, dass sie Carlos trotz seines attraktiven Äußeren sogar schon ein bisschen langweilig fand.
    Ach was, rief sie sich zur Räson. Was denkst du da wieder für einen Unsinn! Zumindest hatte sie Miguel deutlich zu verstehen gegeben, dass sie nicht bereit war, nur zu seinem Vergnügen die neugierigen Blicke aller Partygäste auf sich zu ziehen. Ob er das respektierte oder ihre Worte nur als Einladung zu neuen Angriffen sah, das blieb abzuwarten.
    Jane hatte sich für ein schwarzes Seidenbustier und dazu passende Leggings mit einem interessanten Muster in den Farben Grau, Silber und Schwarz entschieden. Dass sie im Vergleich zu den aufwendigen Kreationen, die die anderen Damen auf der Party tragen würden, mit ihrem Outfit nicht würde mithalten können, wusste sie. Trotzdem war sie sehr zufrieden, als sie sich von allen Seiten im Spiegel betrachtete. Die engen Leggings und das Seidentop brachten ihre makellose Figur hervorragend zur Geltung.
    Aus ihrem kurzen Haar ließ sich zwar keine kunstvolle Frisur zaubern, doch dafür legte Jane ein etwas auffälligeres Make-up auf als sonst. Die Finger- und Fußnägel hatte sie rot lackiert, was genau zu der warmen Farbe ihrer Lippen passte.
    Juanita hatte darauf bestanden, Jane um neun Uhr ein Taxi zu schicken. Das war eigentlich viel zu früh, wenn man bedachte, dass die Party erst um zehn begann, doch um des lieben Friedens willen hatte Jane eingewilligt. Während der Fahrt zum exotischen Sommerhaus der Tarragos wappnete sie sich innerlich gegen Juanitas Wutausbrüche. Die Tatsache, dass Jane und Carlos heute Morgen nicht zum vereinbarten Treffpunkt im Yachtclub erschienen waren, würde Juanita sicher nicht kampflos hinnehmen.
    Als Jane schließlich Juanitas Schlafzimmer betrat, verschlug es ihr vor Überraschung zunächst die Sprache. Juanita war fix und fertig angezogen und trug ein schlichtes Kleid aus weißer Spitze.
    “Ach du meine Güte! Was ist denn mit der Disco-Queen passiert?”, platzte Jane heraus. Dieses Kleid entsprach so ganz und gar nicht Juanitas Geschmack. Seit Jahren trug Juanita nur extravagante Kleidung in den grellsten Farben. Und da ihre Mutter absolut nicht mit dem Geschmack ihrer Tochter einverstanden war, hatte es im Haus der Tarragos häufig Streit gegeben. Im Lauf der Jahre hatte Señora de Tarrago Jane einen ganzen Berg von Juanitas Kleidern geschenkt, in der Hoffnung, ihre Tochter zu einem eher konservativen Stil, wie sie selbst ihn bevorzugte, bewegen zu können.
    Jane hatte jedoch sofort begriffen, dass sie diese Kleider niemals als ihr Eigentum betrachten durfte. Sobald Juanita in England war, hatte sie sich die Kleider aus Janes Schrank geholt und wieder angezogen. “Untersteh dich, auch nur ein einziges Stück von mir zu tragen, es sei denn, ich habe es dir ausdrücklich erlaubt!”, hatte sie Jane gewarnt, als sie beide fünfzehn waren.
    “Ich dachte, ich ändere zur Abwechslung mal mein Image …”, meinte Juanita nun etwas unsicher.
    “Nun, das ist dir auch wahrhaftig gelungen!”, bestätigte Jane amüsiert, während sie um Juanita herumging und sie ausgiebig betrachtete. “Das Kleid steht dir wirklich gut, nur ist es irgendwie komisch, dich so …”
    “Was heißt hier komisch?” Juanita setzte sich an den Frisiertisch und hob einige ihrer schwarzen Haarsträhnen hoch, um zu sehen, welche Frisur ihr wohl am besten stehe.
    Jane zuckte die Schultern und setzte sich auf einen großen Hocker. “Ich weiß nicht … Es lässt dich irgendwie reifer wirken – und eleganter … Das Kleid ist wirklich wunderschön.”
    “Alaia”, erklärte Juanita wichtig. “Extra für mich entworfen.”
    “Wie schön für dich”, meinte Jane unbeeindruckt.
    Juanita sah sie durch den großen, in Silber einfassten Spiegel prüfend an. “War es eigentlich deine Idee, nach Süden zu fahren, anstatt wie abgemacht nach Norden?”, fragte sie plötzlich.
    “Nein. Es war Carlos’ Entscheidung. Er wollte lieber mit mir allein sein.”
    “Hat er sich sehr geärgert, als er mit der ‘Viviana’ stecken blieb und du mit Miguel weiterfahren musstest?”
    “Nein, ich glaube nicht”, antwortete Jane wahrheitsgemäß. “Jedenfalls tröstete er mich

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