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Te quiero heißt, ich liebe Dich

Te quiero heißt, ich liebe Dich

Titel: Te quiero heißt, ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristy McCallum
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deine Meinung auf einmal geändert? Es passt dir wohl nicht, wie Miguel dich auf der Tanzfläche hat abblitzen lassen, was?”
    “Und ich dachte, du seist ein Gentleman!”, rief Jane. “Du weißt ganz genau, dass ich das nicht will …”
    “Wenn dein Miguel in der Nähe ist, bin ich dir wohl nicht mehr gut genug, was?”, fuhr Carlos zornig fort. “Aber ich, meine Liebe, lasse mir nichts mehr von den Tarragos wegnehmen! Ich habe sie nämlich satt …”, er zog einen imaginären Strich unterhalb seiner Kehle, “… bis hier oben!”
    Dann küsste er Jane erneut so hart auf den Mund, dass ihr schwindlig wurde und die Beine unter ihr nachzugeben drohten. In diesem Moment betrat Miguel, gefolgt von seiner Schwester, den kleinen Garten.
    “Oh, wie konntest du nur!”, schrie Juanita, und ihre Stimme überschlug sich fast vor Zorn. Carlos hielt Jane immer noch fest umschlungen und dachte offensichtlich nicht daran, von ihr abzulassen. Doch diesmal schaffte sie es, sich von seinen Lippen zu lösen, und sie schnappte verzweifelt nach Luft. Carlos zog sie noch fester an sich und wandte sich dabei zu Juanita um. “Was fällt dir ein, mir nachzuspionieren?”
    Als Jane den verletzten Stolz in seiner Stimme hörte, wurde ihr sofort klar, dass zwischen den beiden etwas entsetzlich schiefgelaufen sein musste. Sie riss sich gewaltsam von Carlos los und wischte sich mit zitternden Fingern über den Mund, während Carlos und Juanita sich nun gegenseitig auf Spanisch beschimpften.
    Jane wagte einen Blick in Miguels Gesicht. Was sie darin las, schnürte ihr die Kehle zu. Es war tiefste Abscheu und Verachtung. Jane wollte etwas sagen, sich verteidigen, doch sie brachte kein Wort heraus. Miguel strahlte so viel Hass und Verachtung aus, dass ihr ein kalter Schauder über den Rücken lief. Sie schloss die Augen, da sie Miguels Anblick nicht länger ertragen konnte, und als sie sie wieder öffnete, war er verschwunden.
    Jane blieb in der Dunkelheit zurück und fühlte sich so leer und ausgebrannt wie nie zuvor in ihrem Leben. Noch niemals hatte sie sich so hilflos und gedemütigt gefühlt wie in diesem Augenblick.

6. KAPITEL
    W ährend Carlos und Juanita sich immer noch lautstark stritten, lief Jane mit Tränen in den Augen davon. Sie musste nur noch ihre Tasche aus Juanitas Zimmer holen, dann würde sie sich ein Taxi rufen und von hier verschwinden.
    Als Jane in den großen Spiegel sah, erschrak sie vor ihrem eigenen Anblick. Kein Wunder, dass Miguel sie so angewidert angesehen hatte! Ihre Lippen waren geschwollen, die Wangen mit rotem Lippenstift verschmiert und die Augen dunkel umrändert. Ich sehe aus wie ein Flittchen, das von einem Mann gewaltsam benutzt worden ist, dachte sie verzweifelt und schloss sekundenlang die Augen. Sie musste weg von hier, raus aus diesem Fiasko, und zwar so schnell wie möglich! Wieder einmal hatten die Tarragos sie benutzt und gedemütigt. Doch diesmal waren sie zu weit gegangen!
    Jane war Juanita keine Loyalität mehr schuldig, nicht nach dem, was dieses Mädchen ihr angetan hatte. Juanita hatte auch Carlos gedemütigt, und Jane bezweifelte, dass er ihr jemals würde verzeihen können. Juanita hatte ihn schockiert und gekränkt. Da geschah es ihr eigentlich nur recht, Carlos mit einer anderen Frau im Arm gesehen zu haben. Sie sollte ruhig auch einmal spüren, was es hieß, leiden zu müssen.
    Als Jane jedoch an Miguels Blicke dachte, zog sich ihr Herz schmerzhaft zusammen. Er hatte kein Recht gehabt, sie so anzusehen! Es war nicht ihre Schuld, dass Carlos sie gewaltsam geküsst hatte. Im Gegenteil, Miguel war schuld daran, dass Carlos sich betrunken und danach nicht mehr gewusst hatte, was er tat.
    Ein heftiges Gefühl von Ärger und Empörung stieg in Jane hoch. Wer war Miguel denn überhaupt, dass er sich erlaubte, über ihr Verhalten zu urteilen? Besonders nachdem er zugelassen hatte, dass diese Rothaarige sie auf der Tanzfläche demütigte. Das war gemein von ihm gewesen.
    Tränen der Wut liefen Jane über die Wangen. Nie wieder, schwor sie sich und ballte die Hände zu Fäusten. Nie mehr in meinem Leben werde ich den Fehler machen, mich noch einmal mit den Tarragos einzulassen! Sollen sie sich andere Opfer für ihre miesen Spielchen suchen, aber nicht mich!
    Jane eilte auf das große Haupttor zu. Sie musste bis dorthin zu Fuß gehen, da es Unbefugten verboten war, das Anwesen zu betreten oder zu befahren. Wahrscheinlich war sie die Erste, die die Party verließ, doch das war ihr egal.

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