Te quiero heißt, ich liebe Dich
war.
“Also, wenn ich schon dazu gezwungen bin, dich zu heiraten, dann soll es wenigstens in der Kirche geschehen”, antwortete sie entschlossen. “Ich mag nämlich keine halben Sachen.”
Miguel wirkte überrascht. “Ist das dein Ernst? Nach einer kirchlichen Trauung wärest du ein Leben lang an mich gebunden und könntest nicht …”
“Natürlich meine ich es ernst!”, unterbrach sie ihn schroff. “Ich bin katholisch, hast du das vergessen? Zudem würden meine Eltern mit einer rein standesamtlichen Trauung niemals einverstanden sein. Entweder heiraten wir in der Kirche oder gar nicht!”
Jane betrachtete aufmerksam Miguels nachdenkliches Gesicht. Wenn sie in der Kirche heirateten, würde ihre Verbindung unlösbar sein. Nach einer rein standesamtlichen Trauung hingegen wäre Jane in den Augen der Kirche lediglich Miguels Geliebte.
“Du möchtest also eine große Hochzeitsfeier mit allem Drum und Dran?”
“Nein, so meinte ich das nicht. Ich wünsche mir nur, dass unsere beiden Familien an der Trauung in der kleinen Kapelle hier am Ort teilnehmen.”
Miguel nahm Janes Hände und küsste sie sanft auf die Fingerspitzen. “Also gut, du hast gewonnen! Wir heiraten, wo und wie du es dir wünschst. Alles andere überlass nur mir.”
Jane sah Miguel prüfend an. Irgendwie wurde sie das Gefühl nicht los, als wäre die ganze Sache nur ein Deal mit diesem
Presidente.
Eine kirchliche Hochzeit würde Miguel seine Freiheit kosten, und das hatte er bei seinen Plänen sicher nicht bedacht. Außerdem hatte er ihr versprochen, sie glücklich zu machen, obwohl sie davon überzeugt war, dass das unter den gegebenen Umständen alles andere als leicht sein würde.
Was sollte sie gegen Miguel tun? Nichts, gestand Jane sich im Stillen ein. Ich kann gar nichts tun, denn die Tarragos werden immer stärker sein als ich. Plötzlich kam ihr eine schreckliche Erkenntnis: Sie würde ja selbst bald eine Tarrago sein!
“Um Himmels willen, Kind, halt doch endlich still! Wenn du weiterhin so zappelst, werden wir nie fertig!” Mrs. Warren, die in der gleichen Straße wohnte wie Janes Eltern und ihr schon Kleider genäht hatte, als Jane noch ein kleines Mädchen war, kniete am Boden und versuchte verzweifelt, den Saum von Janes Hochzeitskleid gleichmäßig festzustecken. Janes Mutter hatte indessen nichts Besseres zu tun, als aufgeregt um ihre Tochter herumzuwuseln, um sie von allen Seiten zu betrachten.
“Ach Liebes, ich hoffe nur, dass es am Ende auch wirklich gut aussieht! Was für ein Jammer, dass du nicht wenigstens warten konntest, bis man dir ein Kleid nach Maß anfertigt!”
Mrs. Warren schüttelte entnervt Kopf, als Mrs. Mayfield schier über sie stolperte, weil sie ihre Tochter nochmals von hinten begutachten wollte. Dabei machte diese ein so bestürztes Gesicht, dass Jane in helles Gelächter ausbrach. “Meine Güte, Mummy, beruhige dich doch endlich! Man könnte ja fast meinen, du seist die Braut, und nicht ich!”
“Mich beruhigen? Wie kann ich das, wenn schon am Samstag die Hochzeit ist?”
“Aber du brauchst doch gar nichts zu tun. Miguel kümmert sich um alles. Du kannst dich also getrost hinsetzen und die Hände in den Schoß legen.”
“Warum habt ihr beide es denn bloß so eilig?”, fuhr Mrs. Mayfield mit ihrem Gejammer fort. “Ihr hättet euch doch zuerst verloben können wie alle anderen vernünftigen Paare auch.”
“Aber, Mummy, das habe ich dir doch schon hundertmal erklärt. Momentan hat Miguel gerade Zeit. Wenn wir jetzt nicht heiraten, müssen wir vielleicht monatelang auf die nächste Gelegenheit warten. Und wie viele Leute dann kommen würden, kannst du dir sicher vorstellen. So ist es doch viel schöner – nur ihr und seine engsten Verwandten, ist das nichts?”
“Na, ich weiß nicht recht. Eine Woche ist einfach zu kurz, um alles vorzubereiten. Ich kann mir nicht helfen, aber irgendwie denke ich doch, ihr hättet noch ein bisschen warten sollen …”
“Aber wozu denn? Wir kennen uns schon seit Jahren.”
“Ja, schon, aber … Ach, lassen wir’s!” Mrs. Mayfield winkte ab. “Du bist schließlich alt genug und musst wissen, was du tust.”
Jane neigte sich vor und gab ihrer Mutter einen herzlichen Kuss auf die Wange. Sie konnte ihre innere Erregung ja selbst kaum verbergen, wenn sie an Miguel dachte. “So, und jetzt hör bitte auf mit dem Theater”, sagte sie lachend. “Dir gefällt er doch auch, gib’s zu!”
“Oh ja, sehr. Er ist ein so sympathischer junger Mann
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