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Te quiero heißt, ich liebe Dich

Te quiero heißt, ich liebe Dich

Titel: Te quiero heißt, ich liebe Dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristy McCallum
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…”
    Mrs. Warren, die immer noch mehrere Stecknadeln zwischen den Lippen hatte, schaltete sich plötzlich ein. “So war sie schon immer”, nuschelte sie. “Schon als kleines Mädchen konnte ihr nie etwas schnell genug gehen. Deshalb überrascht mich diese Blitzhochzeit auch nicht im Geringsten!”
    Jane kicherte wie ein Teenager. Sie hatte ja selbst vor lauter Aufregung ständig Schmetterlinge im Bauch. Zum Glück blieb ihr keine Zeit, darüber nachzudenken, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte oder nicht.
    Miguel jedenfalls war in den vergangenen Tagen kaum von ihrer Seite gewichen. Anscheinend wollte er sichergehen, dass sie im letzten Moment nicht doch einen Rückzieher machte. Die Freude ihrer Eltern über die bevorstehende Hochzeit war eher verhalten gewesen. Sie machten sich Sorgen um Jane und hatten ernsthafte Bedenken, ob es richtig war, dass sie einen so reichen Mann heiratete, während sie selbst aus bescheidenen Verhältnissen stammte. Und sie befürchteten, dass Miguels Reichtum sich nachteilig auf Jane auswirken könnte. Sie hatte alles getan, um ihre Eltern in dieser Hinsicht zu beruhigen, doch im Grunde ihres Herzens gab sie ihnen recht.
    Miguels Gründe für seine Entscheidung waren für Jane nur schwer zu akzeptieren. Wahrscheinlich hätte er nicht im Traum daran gedacht, seinen etwas ausschweifenden Lebensstil für eine Ehe aufzugeben, wenn diese habgierige Patricia nicht so hartnäckig hinter ihm her gewesen wäre.
    Aus all diesen Gründen sah Jane ihrem Hochzeitstag mit sehr gemischten Gefühlen entgegen. Sie versuchte in dieser Zeit, Miguel so gut wie möglich auf Abstand zu halten, weil sie hoffte, so wenigstens ein bisschen von ihrer Selbstachtung wiederzugewinnen.
    Am Morgen nach der Verlobung hatte Miguel Jane zum Mittagessen abgeholt. Während der Fahrt zog er ein kleines Schmuckkästchen aus der Hosentasche und legte es ihr auf den Schoß.
    “Ich hoffe, er gefällt dir. Falls nicht, kann ich ihn jederzeit umtauschen.”
    Aufgeregt öffnete Jane die Schachtel. Zum Vorschein kam ein wunderschöner Ring mit einem kleinen, in Platin eingefassten Diamanten, der blau-weiß funkelte, wenn das Licht darauffiel. Der Ring war ganz und gar nicht protzig, wie Jane befürchtet hatte, sondern sehr fein und für ihre zarten Hände wie geschaffen.
    “Oh Miguel!”, rief sie begeistert. “Er ist wunderschön!”
    Doch Miguels düstere Miene verriet keinerlei Regung. “Steck ihn an. Ich will sehen, ob er zu dir passt.”
    Jane tat wie geheißen und bewunderte ehrfurchtsvoll den funkelnden Stein.
    “Ich hoffe, das erleichtert dein Gewissen wegen der Hochzeit wenigstens ein bisschen!”
    Jane fuhr schockiert auf. “Wenn du so denkst, dann kannst du ihn getrost behalten!” Wütend zog sie den Ring vom Finger, steckte ihn hastig zurück in das Kästchen und warf es Miguel auf den Schoß. “Da!”
    Miguel lenkte den Wagen bei der nächsten Gelegenheit an den Straßenrand und hielt an. “Als meine zukünftige Frau erwarte ich von dir, dass du dich nach meinen Wünschen richtest!”
    “Und ich erwarte von meinem zukünftigen Mann, dass er sich mir gegenüber anständig und respektvoll benimmt! Aber warum wundere ich mich überhaupt? Ein Mann, der ein Mädchen schon mit Erpressung zwingen muss, seine Frau zu werden …”
    Sekundenlang herrschte spannungsgeladenes Schweigen, dann fragte Miguel kalt: “Du willst dich also nicht an unsere Abmachung halten?”
    “Ganz genau, ich will nicht! Aber wen interessiert das schon? Mir bleibt ja gar nichts anderes übrig, wenn ich verhindern will, dass unschuldige Menschen ihren Job verlieren …”
    “Da hast du völlig recht! Und steck den Ring wieder an. Er gehört zu unserem Deal.”
    “Bist du sicher, dass du nicht noch etwas im Hinterstübchen hast?”, fragte Jane bitter, während Tränen in ihren Augen brannten. “Keine noch besseren Ideen, um mich zu demütigen?”
    “Nein, im Augenblick nicht.” Miguel sah sie hart an. “Aber keine Sorge, mir fällt bestimmt noch was ein!”
    “Das glaube ich dir aufs Wort!”, gab Jane patzig zurück und wandte sich schnell ab, damit Miguel nicht sah, dass sie die Tränen kaum noch zurückhalten konnte. Bloß nicht weinen, hatte sie gedacht. Er darf nicht merken, wie sehr er mich verletzt hat!

9. KAPITEL
    A n dem Tag, als Miguels Familie aus Spanien eintreffen sollte, machte Miguel mit Jane einen Ausflug nach Dartmoor. Es war eine herrliche Gegend. Die Feldsperlinge zwitscherten vergnügt und

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