Te quiero heißt, ich liebe Dich
wenn du mir deine Pläne offenbartest, könnte ich sie möglicherweise preisgeben, ohne es zu merken?”
“So ungefähr”, stimmte Miguel zu und lächelte. “Aber keine Bange, früher oder später wirst du ohnehin erfahren, um was es geht.”
“Ich glaube kaum, dass mich das dann noch so brennend interessiert!”, gab Jane beleidigt zurück. “Aber jetzt komm endlich zur Sache. Worüber wolltest du mit mir sprechen?”
“Ich möchte gern deine ganz persönliche, unvoreingenommene Meinung über die Leute, mit denen du zusammenarbeitest, hören. Ich möchte wissen, ob du sie wie ich für fähig hältst, aus dem Unternehmen etwas zu machen.”
Jane atmete tief durch. “Dass du inzwischen weißt, dass ich herausgefunden habe, wer mein eigentlicher Arbeitgeber ist, hätte ich mir denken können! Hat Richard dir auch verraten, dass ich kündigen wollte?”
Offensichtlich hatte Jane sich geirrt, denn Miguel zog überrascht die Brauen zusammen. “Wer hat dir das gesagt? Richard Alston oder einer von den anderen?”
“Keiner hat mir was erzählt. Ich bin ganz allein darauf gekommen. Es kam mir gleich komisch vor, dass ich den Job so leicht bekam. Schließlich ist die Konkurrenz hart. Warum hast du das getan, Miguel?”
Zum ersten Mal seit Jane ihn kannte, wirkte Miguel unsicher und wich sogar ihrem Blick aus. “Ich fand die Idee nicht schlecht, besonders als ich hörte, dass es für Studenten nach der Ausbildung nicht gerade leicht sein soll, einen Job zu finden. Richard Alston brauchte Hilfe, und ich versprach, ihn zu unterstützen unter der Bedingung, dass er dich einstellt und ausbildet.”
“Aber warum? Warum gerade mich?”
“Juanita hatte mir erzählt, dass du dir Sorgen machen würdest, nach der Ausbildung keinen Job zu finden. Und da ich genau wusste, dass dein Stolz es niemals zulassen würde, Hilfe von uns anzunehmen, kam mir die Idee, das Problem auf diese Weise zu umgehen. Und du musst zugeben, dass letztendlich alle etwas davon haben.”
“Und du hattest dich natürlich schon auf mein Gesicht gefreut, wenn ich erfahren würde, wer mein Chef ist, nicht wahr? Aber da hast du leider Pech gehabt! Tut mir leid, wenn ich dir den Spaß verdorben habe!”
“Sieh mal, Jane, ich habe das nur getan, weil du immer so verdammt unabhängig sein willst”, sagte Miguel versöhnlich. “Niemals hast du dir von Juanita oder mir helfen lassen.” Er schüttelte verständnislos den Kopf. “Was bist du nur für ein eigenartiges Mädchen. Weißt du denn nicht, dass wir alle, auch meine Eltern, dich sehr gern haben?”
“Und was hat das mit meinem Job zu tun? Die meisten Menschen müssen schon in jungen Jahren lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Warum sollte ich da anders sein?”
Miguel stand unvermittelt auf und wandte sich ab. “Du weißt genau, warum, Jane.”
Sie blickte ihn erstaunt an. “Aber nein, ich weiß es eben nicht! Wovon sprichst du überhaupt?”
Miguel murmelte einige unverständliche Worte, dann drehte er sich plötzlich um und zog Jane an sich. “Davon, du kleine Unschuld!” Er presste seine Lippen auf ihre und küsste sie wild und fordernd.
Als er sie schließlich sanft von sich schob, sagte er atemlos: “Gleich wird Jorge kommen und uns zum Essen rufen. Carmen wäre sicher nicht begeistert, wenn wir ihre Bemühungen nicht schätzen würden.
Jane senkte beschämt den Blick. Wieder einmal hatte sie in Miguels Armen die ganze Welt um sich vergessen. Und wie beim letzten Mal war er es gewesen, der die Kraft aufgebracht hatte, sich von ihr zu lösen. Jane dagegen brauchte jedes Mal mehrere Minuten, um wieder in die Realität zurückzufinden. Das war einfach nicht fair! Während sie sich wie in Trance fühlte, brachte Miguel es fertig, kühl und gelassen zu bleiben. Jane straffte die Schultern und räusperte sich. Irgendwie musste sie es schaffen, sich aus dem Bann dieses Mannes zu lösen.
“Natürlich werden wir Carmens Dinner nicht abschlagen”, erklärte sie mit betont fester Stimme. “Ich bin nämlich sehr hungrig, weil ich heute Mittag keine Zeit hatte, etwas zu essen.” Sie setzte sich wieder auf die Couch und griff nach ihrem Champagnerglas. Am liebsten hätte sie es nun mit einem Zug geleert, doch sie riss sich zusammen und trank nur einen kleinen Schluck.
“Und nun zu deinem Job”, sagte Miguel lächelnd, während er Jane nach dem vorzüglichen Abendessen eine Tasse Kaffee reichte. “Oder möchtest du lieber einen Nachtisch?”
“Oh nein, bloß das nicht!”,
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