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Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht

Titel: Tea Party Die weisse Wut - Was Amerikas Neue Rechte so gefaehrlich macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva C Schweitzer
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mehr als die Hälfte der 25   Millionen Texaner wohnen: Houston, Dallas Fort Worth und San Antonio. Die drei bilden das
Texas Triangle
, ein Dreieck in der grünen Tiefebene, mit Dallas Fort Worth im Norden, Houston im Südosten und San Antonio im Südwesten. Fort Worth ist eine alte Cowboystadt mit Grillrestaurants und Viehauftrieben für Touristen, während Dallas eine moderne Metropole mit Hochhäusern und Sportstadien ist. Die größte Attraktion von Dallas ist das Texas School Book Depository, ein Ziegelbau, von dessen 6.   Stock aus John F.   Kennedy erschossen wurde. Nahebei befand sich hier bis vor einigen Jahren das Conspiracy Museum. Dort erfuhr man, dass sich das Zentrum der Weltverschwörung in   – wo sonst   – New York City befinde, und zwar an der 345   East 46th Street (dort residierten damals das American Jewish Committee, die Anti-Defamation League, die Trilateral Commission und die Friedrich-Ebert-Stiftung). Der geheime Weltherrscher sei David Rockefeller. Auch Perry hat einmal, im Jahr 2007, eine Konferenz der »Bilderberger« in Istanbul besucht, das beschert ihm unter Verschwörungstheoretikern nicht viele Freunde. Vor den Toren der Stadt liegt die Ranch des berühmtesten, wenngleich fiktiven Sohnes von Dallas: J.   R.   Ewing, Ölbaron aus der T V-Serie ›Dallas‹.
    Von Dallas aus führt die Interstate 45 gen Südosten nach Houston. Nach Südwesten verläuft die I-35 nach San Antonio. Neben der Interstate zockelt auf ausgeleierten Bahngleisen der Texas Eagle, der aus Chicago kommt. Die I-35 und der Texas Eagle passieren Waco. Hier haben im Februar 1993   FB I-Agenten sieben Wochen lang die Sekte der Davidianer belagert, deren Führer David Koresh sich einen Harem von 12- bis 1 4-jährigen Mädchen hielt. Nach einer Schießerei stürmte das FBI auf Befehl von Bill Clinton das Gelände mit C S-Gas , Panzern und Granatwerfern. Feuer brach aus und 76   Sektenmitglieder verbrannten, darunter zwanzig Kinder, zwei schwangere Frauen und Koresh selbst. Nicht weit weg davon liegt Crawford mit derRanch, auf der George W.   Bush lebte, bevor er nach Dallas zog. Knapp hundert Meilen weiter südlich befindet sich Austin, mit dem prächtigen Texas State Capitol im Stil der italienischen Renaissance, wo Rick Perry regiert, und dem Herrenhaus Governor’s Mansion, in dem er wohnt   – oder vielmehr wohnen sollte, denn der Bau brannte 2008 bei einem Feuer ab und wurde noch nicht wieder gänzlich restauriert.
    Die nächste Stadt an der I-35 ist New Braunfels, die Gründung eines deutschen Adeligen aus Mainz, wo es einen
historic district
mit vielen alten Häuschen, einer »Wursthalle«, einer »Musikhalle«, einer »Schlitterbahn« und einer traditionellen Gastwirtschaft gibt sowie sehr viel Kunstgewerbe. New Braunfels liegt kurz vor San Antonio, der ältesten Stadt von Texas, hundert Meilen nordöstlich der Grenze zu Mexiko. Am 2.   März, dem Texas Independence Day, wird hier die »Schlacht um Alamo« gefeiert, die 1836 stattfand. Das Alamo ist eine rund 300   Jahre alte, weiß gekalkte Mission mitten in der Stadt, die im Krieg zwischen Texas und Mexiko als Fort diente; heute befindet sich ein Museum in dem Gebäude. Vor dem Museum steht eine kleine Bühne, Schauspieler in historischen Kostümen reden auf Spanisch und Englisch und spielen mexikanische Volksmusik. Es ist heiß. Neben mir sitzt ein bulliger Mann mit einem T-Shirt , auf dem steht: »My kid died for your freedom«, mein Kind starb für deine Freiheit.
    Texas war im damaligen Krieg noch Teil von Mexiko, wie auch Kalifornien und das riesige Land dazwischen. Mexiko war ursprünglich eine spanische Kolonie gewesen, aber 1821 rebellierten die Mexikaner unter General Antonio López de Santa Anna gegen Spanien und gewannen. Die Spanier hatten die Amerikaner ermutigt, Texas zu besiedeln, um die Apachen zu bekämpfen. Aber nun war General Santa Anna Herrscher von Mexiko, und er stellte Forderungen an die Siedler: Sie sollten sich den Immigrationsgesetzen unterwerfen, Spanisch lernen, katholisch werden und Steuern zahlen   – also ungefähr das Gleiche, was die USA heute von ihren Immigranten verlangen. Außerdem verbot Mexiko die Sklaverei. Im Jahr 1832 probten die
Texians
, wie siegenannt wurden, unter Sam Houston den Aufstand. Houston, ein schottisch-irischer Einwanderer, war der erste Gouverneur von Texas gewesen. Nachdem ihm seine Frau davongelaufen war, trat er zurück, ging zu den Cherokee, mit denen er früher schon gelebt

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