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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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sie zukam, die ihr schon bei ihrer ersten Begegnung den Wind aus den Segeln genommen hatte. Seine Präsenz strahlte durch den gesamten Raum und erfüllte diesen bis in die letzten Winkel. Konnte das nur an seiner Größe liegen? Oder kam das vielleicht nur ihr so vor? Sie hatte keine Ahnung. Die breiten Schultern, die harten Züge in seinem Gesichtund diese eisblauen Augen. All das stand in strengem Gegensatz zu seinem eher sanften Gemüt. Irgendwie hatte er es in kürzester Zeit und mit außergewöhnlichem Charme geschafft, ihr unter die Haut zu gehen. Von dem fantastischen Sex ganz zu schweigen. Sie gab es im Nachhinein, vor allem nach dem Desaster beim FBI, nicht gerne zu, aber dieser Mann an jenem Abend war die Ausnahme wirklich wert gewesen. Während sie seinen geschmeidigen Gang verfolgte, breitete sich wieder dieses angenehme Gefühl in ihr aus, das ihr von den Zehen bis in die Haarspitzen fuhr.
    Sie schluckte trocken, verpasste ihrem Hirn einen mentalen Knebel und fuhr ihr Emotionsbarometer auf null, sodass sie wieder auf sicherem Boden stand und sich einigermaßen konzentrieren konnte.
    „Josy. Es tut mir leid, aber …“
    Sie konnte Wills Gesichtsausdruck, der sich irgendwo zwischen Erleichterung und Erstaunen befand, nicht exakt deuten, also winkte sie ab, um sich auf den Fall zu konzentrieren. Außerdem war hier und jetzt weder die Zeit noch der Ort, ihre Gefühle für diesen Mann zu ergründen.
    „Ist schon in Ordnung. Wo ist die Leiche?“ Der Raum war riesig, wirkte endlos, aber nirgends war ein lebloser Körper zu sehen.
    „Das ist das Problem. Es gibt keine Leiche“, antwortete er und rieb sich über die Stirn.
    Herrgott, der Mann war auch noch attraktiv, wenn er durcheinander war. Moment. Was hatte er gesagt? „Ich dachte, es wurde ein Mord gemeldet.“
    „Der wurde auch gemeldet, aber die Mutter des verstorbenen Mädchens ist nicht sonderlich hilfreich. Sie hat in der Notrufzentrale angerufen und berichtet, dass sie ihre Tochter tot aufgefunden habe. Als die Beamten vor fünfzehn Minuten aufgetaucht sind, war keine Leiche hier, dafür konnten aber Blutflecken sichergestellt werden, die darauf hindeuten, dass es eine Leiche gegeben haben könnte. Ich war eigentlich nur zufällig in der Nähe, weil ich dich abholen wollte, und versuche nun selbst, das Rätsel zu lösen.“
    „Dürfte ich mir das einmal genauer ansehen?“
    „Natürlich“, sagte er mit dieser tiefen Stimme, die bis in ihren Bauch vibrierte, und führte sie an die Stelle, an der die Blutflecken gefunden worden waren.
    Sobald sie die Flecken erblickte und deren Anordnung erkannte, wurde ihr siedend heiß und gleich darauf eiskalt. Bitte, bitte nicht!
    Sie schob ihre Befürchtung abermals beiseite, als der Mann der Spurensicherung aufsah. „Hallo Will.“ Er schob seine Brille zurück, die auf seine Nasenspitze gerutscht war. „Wenn ihr Auskünfte braucht, muss ich euch leider enttäuschen. Im Moment kann ich hierzu noch nicht sehr viel sagen.“ Er tupfte weiter auf den Flecken herum, steckte das kleine Stäbchen in ein Röhrchen und verstaute es in seinem Koffer.
    Josy wandte sich wieder an Will. „Wurde das Haus bereits durchsucht? Oder nur gesichert?“
    Will machte ein Gesicht, als hätte er in eine saure Frucht gebissen. Klar, er war ja selbst erst gekommen. Sie hingegen hatte aber schon so eine Ahnung und zog ihn aus dem Zimmer.
    „In den meisten Fällen versuchen die Angehörigen, den Beamten zu helfen, die Leiche zu finden und den Täter zu überführen, indem sie so viele Informationen wie möglich mitteilen. Woran sich diese Mutter nicht beteiligt, weil sie mit ziemlicher Sicherheit unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leidet, hervorgerufen durch den Fund einer Leiche, die noch dazu ihre Tochter ist.“
    „Du denkst, sie hat die Leiche versteckt.“ Es war mehr eine Feststellung als eine Frage.
    „Der Kandidat erhält hundert Punkte.“ Sie stieß ihm in die Seite. „Obwohl ich eher denke, sie hat ihre Tochter umgebettet.“
    „Das ist gut. Das ist wirklich gut“, rühmte er ihre Schlussfolgerung und ging voran in das erste Zimmer, das sich am nächsten des Treppenaufganges befand.
    Josy betrat nach ihm den Raum. Ein Schlafzimmer. Sie musste zweimal hinsehen, bis sie die Ecke entdeckte, die sich als Nische entpuppte, in die ein Bett eingefasst war. Auf den ersten Blick war das Bett nicht zu erkennen. Man sah nur das Fenster, das der Tür gegenüberlag und zwei Schränke, die an den Wänden

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