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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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Nachdem sich Mrs. Summer ausgiebig geschnäuzt hatte, drehte sie sich zu Josy und sah sie zum ersten Mal an. Ihr Blick war traurig, entkräftet und traf mitten ins Herz. Nach all den Jahren hatte sich keine Routine in solchen Situationen eingestellt und sie hatte aufgegeben, darauf zu warten, dass es jemals passieren würde. Stattdessen versuchte sie, wenigstens etwas Distanz zu wahren, um diese schrecklichen Schicksalsschläge nicht allzu sehr an sich heranzulassen.
    „Ich verstehe nicht, wie so etwas möglich ist“, sagte Mrs. Summer. „Ich wollte sie besuchen, habe angerufen, um mich anzukündigen, doch da sie sich nicht gemeldet hat, habe ich beschlossen, sie zu überraschen. Sie arbeitet einfach zu viel, wissen Sie? Und dann habe ich sie gefunden.“ Hörbar sog sie Luft ein und schniefte.
    Es tat Josy unendlich leid, doch sie musste fragen. „Sie haben Ihre Tochter auf dem Esstisch gefunden, nicht wahr? Haben sie verarztet und ins Bett gebracht. Dann haben Sie begonnen, sauber zu machen.“
    Der Sanitäter unterbrach sie schroff. „Es ist genug. Mrs. Summer braucht nun Ruhe.“
    Da die Frau vor sich hin nickte und wieder in ihre Starre verfiel, hatte Josy ihre Antwort bereits bekommen.
    Wenig später saß sie auf der Treppe vor dem Haus und versuchte alle Informationen und Eindrücke zu ordnen. Eine weitere Frau, die gewaltsam den Tod gefunden hatte. Pulsadern und Kehle durchtrennt. Fesselmale. Diese Entdeckungen ließen nicht viel Raum für andere Rückschlüsse.
    Bevor sie sich jedoch weitere Gedanken über den Zusammenhang dieses Mordes mit ihrem letzten Fall machen konnte, musste sie noch ein paar Kleinigkeiten abchecken, die keinesfalls außer Acht gelassen werden durften.
    „Du warst uns eine große Hilfe.“ Will klopfte ihr auf die Schulter und ließ sich neben ihr auf den Stufen nieder.
    „Ach was. Das hättet ihr ohne mich auch geschafft.“
    Insgeheim freute sie sich über sein Lob. Obwohl sie gedanklich noch immer mit dem Fall beschäftigt war, konnte sie Wills Nähe nicht ausblenden. Und das nicht nur aufgrund seiner imposanten Aura. Sein Polohemd, das heute Mittag noch akkurat gesessen hatte, hatte über den Tag gelitten und seine Haare sahen durch das ewige mit den Fingern hindurchwühlen auch mitgenommen aus. Im Großen und Ganzen wirkte er zerzaust, was seinem Aussehen aber nicht zum Nachteil gereichte.
    „Vermutlich schon, aber du hast uns eine Menge Zeit erspart. Eigentlich hätte ich selbst auch drauf kommen können“, sinnierte er.
    Ein heißer Schauer rann ihr über den Rücken, als sein Oberarm wie unabsichtlich ihre Schulter streifte. Gott hilf. „Ich bin kein Genie Will, ich hatte schon einmal einen ähnlichen Fall. Das ist alles“, versuchte sie weiteres Lob abzuwürgen.
    Irgendwie spielten ihr ihre Gefühle einen üblen Streich, denn bisher hatte sie noch niemandem gegenüber mehr als freundschaftliche Zuneigung empfunden. Vielleicht steckte bei Dan mehr dahinter als nur bloße Freundschaft, aber bei Will empfand sie etwas ganz anderes.
    Sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Und das nicht nur, weil sie bereits im Bett waren. Nein, es war viel mehr, als hänge sie an unsichtbaren Fäden, die sich mit ihm verknüpft hatten. Diese Erkenntnis verwirrte sie, dass sie das Bedürfnis überkam, sichzurückzuziehen, sich abzukapseln, um den dadurch entstandenen Schaden zu reparieren. Leider verfolgten einen gewisse Paranoia ein Leben lang und waren nahezu irreparabel.
    „Nicht nur hübsch, sondern auch noch klug, du bist eine gefährliche Frau, Josephine Silver“, murmelte er.
    Das hatte er jetzt nicht gesagt, oder? Entgeistert starrte sie ihn an. Ihr Gesicht musste Bände gesprochen haben, denn er räusperte sich und richtete sein Interesse auf den Vorgarten. Er wirkte gefasst, als würde er ihren Rückzug nun ohnehin erwarten. Also gab sie ihm, was er erwartete.
    „Ich möchte noch mit den Leuten von der Spurensicherung sprechen. Wir sehen uns später, ja?“ Hastig sprang sie auf und eilte zurück in das Haus.
    „Da sind Sie ja.“ Der Mann mit der Brille, mit dem sie vorher schon gesprochen hatte, kam ihr im Wohnzimmer entgegen.
    „Ich würde Ihrer Vermutung der Todesursache betreffend zustimmen. Mit hundertprozentiger Sicherheit kann ich es aber erst sagen, wenn der Laborbefund vorliegt. Sobald alle Unterlagen fertig sind, können Sie Einsicht nehmen.“
    Das genügte ihr momentan. Sie bedankte sich, zückte ihr Handy und zog sich von dem ganzen Rummel zurück, um ungestört

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