Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
Vom Netzwerk:
gegangen, um den Rest seines Lebens sinnvoll zu nutzen und um ihren Tod zu verschmerzen. Ein normales Leben wäre für ihn nicht mehr möglich gewesen. Nicht einmal sein Projekt oder Will, der selbst lange mit dem Tod seiner Mutter zu hadern gehabt hatte, hatten ihn halten können.
    Damals war aus dem Projekt Zero das Team Zero geworden. Will hatte das Projekt seines Vaters übernommen, nachdem er gemeinsam mit Ray, Jeff und Max, der ebenfalls seit drei Jahren mit ihnen gearbeitet hatte, ihre Akten und die Ergebnisse derStudien vernichtet hatte, um die Mitglieder vor der Öffentlichkeit zu schützen. Das Militär hatten sie verlassen. Nur Miller erinnerte noch an die guten alten Zeiten.
    In den vergangenen Jahren hatte sich Will immer neue Krieger ins Team geholt. Zumeist Menschen, die gesellschaftlich nicht Fuß fassen konnten, weil sie eben anders waren. Mit Jeff hatte er an Ausbildungsmöglichkeiten gefeilt und einen Ort erschaffen, wo sie gemeinsam Leben und den erbitterten Drang, ihre Fähigkeiten einzusetzen, ausleben konnten. Will lebte für das Team Zero. Und nun stellte ein einziges Wesen sein Leben vollends auf den Kopf. Innerlich seufzte er. Er hatte sich schon seit Jahren über seinen emotionalen Status keine Gedanken mehr machen müssen. Früher hatte es gewiss Zeiten gegeben, in denen seine impulsive Ader die Führung übernommen hatte. Wenn sein Gemütszustand ins Wanken geriet, war er seiner Gabe vollends ausgeliefert. Und das hatte in jungen Jahren leider oft in einem mittelschweren Desaster geendet. Er konnte sich nur allzu gut erinnern, wie er mit zwölf die Gartenhütte seiner Mutter zu Fall brachte, nachdem er eine handfeste Auseinandersetzung mit einem der älteren Jungen ausgetragen hatte.
    Nur gut, dass Mom für seine Ausbrüche stets ein Schmunzeln parat gehabt und für seine Kontrollverluste Verständnis aufgebracht hatte, schließlich war sein Vater in seiner Jugend und ihrer Kennenlernphase genauso impulsiv gewesen. Die Gutmütigkeit seiner Mutter war allerdings keine Lösung für derartige Ausfälle gewesen. Und so hatte er mühsam und durch die Hilfe seines Vaters lernen müssen, sich zu beherrschen, den leicht erregbaren Teil in ihm zu unterdrücken und niederzuhalten.
    Anders als Ian zum Beispiel hatte er es geschafft, seine Emotionen zu kontrollieren und gleichzeitig eine innere Gelassenheit entwickelt. Auf diese stählerne Selbstbeherrschung war bislang Verlass gewesen. Nichts und niemand hatte ihn mehr aus der Ruhe bringen können. Bis Josy gekommen war.
    Er konnte sich nicht erinnern, wann er in den vergangenen Jahren mit irgendwem so aneinandergeraten war, wie es mit Josy möglich war. Sie konnte ihn zum Kochen bringen. Entlockte ihm Gefühle, die er in dieser Intensität noch nie verspürt hatte und doch, trotz aller Widersprüche, löste ihre Anwesenheit eine seltsame Genügsamkeit in ihm aus.
    Ray und Jeff hatten schon früher als er kapiert, dass sich Jonathans Prophezeiung über die einzig wahre Seelengefährtin bei ihm nun bewahrheitet hatte. Durch den roten Nebel in seinem Kopf und seinem Hirn, in dem es nur noch Error geblinkt hatte, konnten diese Informationen erst jetzt zu ihm durchdringen, wo sich das Chaos langsam auflöste. Da ihm nun bewusst war, was in ihm vorging, schrie jede Faser seines Seins noch lauter nach dieser Frau. Am liebsten hätte er sie an sich gerissen, sie von Kopf bis Fuß in seine Sachen gehüllt und sie komplett aus der Wahrnehmung aller Männer dieser Welt gestrichen, damit ein für alle Mal geklärt war, dass sie ihm und nur ihm allein gehörte.
    Er musste sich zügeln, denn er spürte, dass sie sich in seiner Nähe noch nicht wohlfühlte. Einerseits konnte er verstehen, dass sie Angst vor ihm und seinen heftigen Empfindungen hatte. Josy hatte immer isoliert gelebt und nun platzte er in ihr Leben und überfuhr sie wie ein Güterzug. In der Bar vor einer Woche; gestern nach dem Einsatz und in ihrem Hotelzimmer; heute im Fitnessraum, wo es schon beinahe so weit gewesen war, dass seine Gabe über ihn verfügte und nicht umgekehrt. Jedes Mal hatte er sein Handeln nur sehr schwer kontrollieren können und es wurde immer schwieriger.
    Andererseits verletzte ihn ihre Abwehrhaltung. Sie musste doch dasselbe empfinden wie er. Hätte sie nicht auf dem Beifahrersitz gesessen, hätte er angehalten und wäre erst mal eine Runde durch den Wald gelaufen, um sich erden zu können. Ein Kübel kaltes Wasser hätte es wahrscheinlich auch getan.
    Mittlerweile waren

Weitere Kostenlose Bücher