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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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Zuständigkeitsbereich fällt. Zumindest nicht, solange das FBI noch etwas ausrichten kann und Miller muss außerdem dazu bereit sein, die Unterlagen verschwinden zu lassen. Sobald ein Fall öffentliches Interesse erreicht, dürfen wir uns nicht mehr einmischen. Aber Miller kennt diverse Schlupflöcher, damit du deinen Fall behalten kannst.“
    „Das klingt gut.“
    „Mal schauen. Jedenfalls werden wir heute nichts anderes tun, als die Datenbanken zu durchforsten und versuchen, ein Profil zu erstellen. Das heißt, wir versuchen es auf die altmodische Weise. Außerdem hat Ray versprochen, die abgeschlossenen Fälle und auch die ausländischen Fälle zu überprüfen. Dann haben wir im Vorfeld schon alles abgeklärt. Mit Miller reden wir erst am Montag, wenn wir alles andere ausschließen und stichhaltige Fakten auf den Tisch legen können.“
    „Auch auf das Risiko hin, dass er bis dahin weiß, dass ich den schwarzen Peter gezogen habe.“
    Geflissentlich überhörte Will ihre Anmerkung, die ihn nur wieder auf 180 gebracht hätte, wäre er näher darauf eingegangen. „Wir werden auf jeden Fall bis Montag warten, bevor wir mit ihm sprechen. Bis dahin will ich, dass du nichts unternimmst. Wir brauchen Millers Einverständnis.“ Er musste nicht expliziert auf ihre Fähigkeit hinweisen, damit sie wusste, was er meinte.
    „Klar.“
    Will sah sie streng an.
    „Großes Indianerehrenwort“, setzte Josy hinzu und grinste breit. „Danke, dass du das für mich tust.“
    „Deinen Fall retten?“
    Sie bejahte.
    „Keine Ursache. Ich möchte genauso wie du, dass dieser Mistkerl gestoppt wird.“ Und wie er das wollte.
    Sie erreichten den Parkplatz der FBI-Zentrale. Will fuhr neben Millers BMW und stellte den Motor ab.
    „Ich könnte ja einen ganz kurzen Blick in seinen Kopf werfen. Dann wüssten wir zumindest, wann er das nächste Mal zuschlagen möchte“, sagte sie und biss sich sogleich auf die Unterlippe, als wüsste sie schon, dass ihre Bemerkung nicht gut ankommen würde.
    Will stieß einen klagenden Laut aus und zwang seine Hände, den Autoschlüssel abzuziehen und sie nicht um Josys Hüften zu legen und ihr zu zeigen, was er von ihrem Vorschlag hielt. Wenigstens hatten ihm das Gespräch und Josys Offenheit eine solche innere Ruhe beschert, das er sich zusammenreißen konnte. „Es ist wirklich wichtig, dass du dich zurückhältst. Ich glaube nämlich, dass der Täter genau darauf wartet. Es wird ihn verwirren, wenn du nichts unternimmst. Zumindest im Moment. Du bekommst deinen großen Auftritt schon noch“, versprach er. Vor allem aber wollte er dabei sein, wenn sie ihre Gabe einsetzte. Er wollte nicht, dass sie in diesem Augenblick allein war.
    Josy seufzte. So schnell, dass er es sich nicht hätte anders überlegen können, packte er ihren Arm und sah ihr in die Augen. Nur in die Augen, denn wenn er ihre Lippen nur eine Sekunde zu lange ansehen würde, wäre er auf der Stelle über sie hergefallen. „Versprich es mir“, bat er nachdrücklich. Seine Gefühle übernahmen schon wieder das Kommando.
    Josy musste seine Entschlossenheit erkannt haben. „Ich verspreche es dir“, sagte sie glaubhaft.
    Damit konnte er sich vorerst zufriedengeben.

10
     
    J
osy musste erst einmal kurz durchatmen, bevor sie die Stufen zum Eingang des FBI-Gebäudes hinaufsteigen konnte. Wills Stimmung konnte von einem Moment auf den anderen umschlagen. Von null auf hundert in zwei Sekunden. Dabei hatte sie sich immer selbst für einen impulsiven Menschen gehalten.
    Nichtsdestotrotz wusste sie, dass Will seine Angriffslust nicht auf sie lenken würde. Sie hatte eher den Eindruck, dass er sie am liebsten in einen Kokon packen würde, den er auf Teufel komm raus verteidigen und beschützen konnte. Sie würde einige Zeit brauchen, sich an Will und die anderen zu gewöhnen. Nun lasteten zusätzlich Wills Besitzanspruch und Fürsorglichkeit auf ihr. Das Versprechen, sich nicht mehr im Verstand des Mörders umzusehen, war ihr allerdings recht, denn sie fühlte sich nicht wohl dabei, zu wissen, dass sie entlarvt worden war und dass der Mörder wusste, wann sie bei ihm war. Allein bei dem Gedanken zog sich alles in ihr zusammen. Als sie Will ihren Vorschlag unterbreitet hatte, sich im Verstand des Mörders umzusehen, wollte sie eigentlich nur scherzen. Hätte sie gewusst, dass er derart empfindlich reagieren würde, hätte sie es sein lassen.
    Sie war es gewöhnt, für sich allein einzustehen. Seine Besorgnis rührte sie, aber sie konnte

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