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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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sich, dann sah er Will in die Augen, während er ihm das Foto der entstellten Leiche entgegen schob. „Ich weiß, dass du dich dagegen entschlossen hast, Josys Gabe einzusetzen und auch wenn mir nachgesagt wird, dass ich zu Gefühlskälte neige, ich kann deine Beweggründe wirklich verstehen. Aber hier haben wir es nicht mit jemandem zu tun, der sich so einfach geschlagen geben oder der irgendwann schlampig werden wird. Fest steht: Wenn du Josy nicht ihr Ding machen lässt, haben wir so gut wie keine Möglichkeiten, ihn zu finden.“
    Das Schlimme daran war, dass Will wusste, dass Ray recht hatte. Nur konnte er Josy nicht als Köder verwenden. Das Profil des Täters zeigte, wie gefährlich dieser Kerl war.
    „Ich werde mir noch die abgeschlossenen Fälle durchsehen, vielleicht finden wir dort etwas. Ansonsten stecken wir in einer Sackgasse. Ich würde es verantwortungsloser finden, wenn wir warten, bis er Josy findet. Wir meinen jetzt zwar zu wissen, wie er tickt. Wir wissen aber nicht, was er mit seinen Morden erreichen will“, ergänzte Ray.
    Will nickte, konnte dennoch Rays Vorschlag nicht akzeptieren. „Wir werden abwarten, bis wir alle Möglichkeiten ausgelotet haben.“
    Ray stand auf und schob den Stuhl wieder unter den Tisch. Bevor er Will ansah, starrte er auf das Foto. „Ich könnte damit leben. Ich hoffe, du auch.“
    Ray verließ das Zimmer. Will sah durch den leeren Raum und ballte seine Hände zu Fäusten. Schon der Gedanke daran, dass es jemanden gab, der es auch nur ansatzweise darauf anlegte, Josy zu schaden, stachelte seinen Zorn dermaßen an, dass sein Blut zu kochen begann. Seine Wut entlud sich schlagartig, als er mit einer mentalen Entladung den Zettelberg von seinem Tisch fegte.
    Am darauf folgenden Tag und nach gefühlten zwanzig Trainingsstunden, um den Kopf wenigstens ein bisschen klarer und seine Gefühle in den Griff zu bekommen, stieg Will aus der Dusche im Fitnessraum, gerade als sein Handy wie wild zu scheppern begann. Er warf sich das Handtuch um die Hüften, durchquerte den dampfenden Raum und griff nach seinem Mobiltelefon, das augenblicklich und ohne sein bewusstes Zutun davonsegelte und auf dem Boden aufschlug.
    Seiner Gabe war seit gestern einfach nicht mehr zu trauen.
    Fluchend bückte er sich, schnappte das Handy und klappte es auf. „Turner.“
    In abgehackten Sätzen bellte Müller aufgebracht in die Leitung, sodass Will Mühe hatte, den Sinn der Worte auseinanderzuklauben. Zuerst meinte er, Miller hätte ihn erneut wegen der Sache mit Josy angerufen, aber dem war nicht so. Der alte Mann benötigte seine Hilfe.
    „Ja, kein Problem.“ Er horchte wieder einen angestrengten Moment. „Nein, es macht keine Umstände. Ja, wirklich nicht. Okay. Ich kümmere mich darum.“
    Er klappte sein Telefon zu und warf es auf den Stuhl, über dem seine Kleidung hing. Als gäbe es nicht schon genug Dinge, mit denen er sich herumschlagen musste, wurde er auch noch darum gebeten, die Patzer von jedem anderen uniformierten Idioten zu richten. Miller war viel zu gut für diesen Haufen, deshalb schickte er auch gerne Will vor, um den Jungs das Fürchten zu lehren. Der alte Mann war ein guter Stratege, aber sobald er jemanden ins Gebet nehmen sollte, hörte der Spaß für ihn auf. Früher war das nicht so gewesen. Das war erst mit dem Alter gekommen und nachdem er sich immer mehr auf Will und sein Team verlassen hatte. Aber Miller war ein guter Freund und auch irgendwie Teil seiner Familie, also konnte ihm Will seine Bitte nicht abschlagen.
    Sobald er sich angezogen hatte, machte er sich auf den Weg. Im Erdgeschoss kam ihm Josy entgegen.
    „Hey.“
    „Hey.“
    Ihre Stimme klang eingerostet. Sie blieb etwas entfernt von ihm stehen und musterte ihn, während er an ihr vorbeiging. Ihr Blick, der sich durch seine Kleidung bohrte, verfolgte ihn. Dennoch zwang er sich zum Weitergehen. Er war nicht gerade bester Laune und das Letzte, was er wollte, war, es an ihr auszulassen.
    „Gibt’s Neuigkeiten in unserem Fall?“, rief sie ihm nach.
    „Nein. Alles beim Alten.“ Nachdem er die halbe Nacht damit zugebracht hatte, weiter nach einem Hinweis zu suchen, der einen Zusammenhang zwischen den Mordopfern ergeben würde, konnte er nun mit Sicherheit sagen, dass jede verdammte Minute davon für die Katz gewesen war.
    Er meinte, sie durchatmen zu hören, aber im Augenblick hatte er keine Zeit, zu ergründen, was dahintersteckte. Außerdem war es besser, weiterhin auf Distanz zu bleiben. Denn er konnte

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