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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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nicht mit Gewissheit sagen, wie lange er sich noch beherrschen konnte. Sobald sie auch nur in seine Nähe kam, bezog sein bestes Stück Stellung. Und es war ziemlich unangenehm, den ganzen Tag mit versauten Bildern im Kopf und einem Zelt in der Hose herumzuwandern. Hinzu kam, dass er heute Morgen bereits zwei von Alexas Vasen ruiniert hatte, weil seine Gabe unkontrolliert aus ihm herausbrach. Solange dieses Chaos herrschte, würde er versuchen, niemandem zu nahe zu treten, wenn es sich vermeiden ließe.
    Seine Zurückhaltung schien Josy nicht zu behagen. „Ähm, alles okay bei dir?“
    Sie lief ihm hinterher, erreichte ihn, als er die Eingangstür öffnete und die Stufen auf den Kiesweg hinunterging. Von der Seite sah er sie an.
    „Ja. Ich muss kurz weg. Millers Leute haben Probleme mit der örtlichen Polizei. Diese weigert sich, mit dem FBI zu kooperieren.“
    Sobald ihr der Sinn seiner Worte klar wurde, veränderte sich ihr Gesichtsausdruck. Ihre Augen strahlten ihm regelrecht entgegen.
    „Ein Einsatz?“
    Der Gedanke schien sie zu locken. Sie griff nach ihm, entschied sich aber im letzten Augenblick dagegen, ihn zu berühren.
    „So wie es scheint, ja.“
    „Worum geht’s?“, wollte sie wissen und lief weiter neben ihm her in Richtung der Fahrzeuge.
    „Ein überarbeiteter Unternehmer dreht durch, weil er seine Tochter nicht aus dem Kindergarten mitnehmen durfte.“
    Bei dem Wort Kindergarten zog Besorgnis in ihre Gesichtszüge. Ja, das war wohl der schlechteste Ort für einen gestressten Mann, um durchzudrehen.
    „Seine Frau hat die Vormundschaft?“
    „Ja. Und außerhalb der Besuchszeiten darf er seine Tochter nicht sehen. Er weigert sich allerdings, das zu akzeptieren.“ Mit einem Piep schloss er seinen Audi auf.
    „Wurde die Mutter schon alarmiert, damit man ein Gespräch einleiten kann?“
    „Sie ist auf Geschäftsreise und wird voraussichtlich erst in drei Stunden eintreffen.“
    „Und wieso wurde er dann noch nicht aus dem Verkehr gezogen? Das kann doch nicht so ein Problem sein.“
    Sollte man wohl denken. Er öffnete die Fahrertür, gerade als Josy die Beifahrertür öffnete. Er hielt inne und sah über das Dach zu ihr hinüber. Josy hatte eine ernste Miene aufgesetzt und schien bereit, sich ihm anzuschließen. Alexa hatte recht behalten, sobald sich Josy auf einen Job konzentrieren konnte, war sie ein anderer Mensch. Irgendwie berechenbarer.
    „Der Typ ist bewaffnet, bedroht die Erzieherin seiner Tochter und hält auch noch sämtliche Kinder dieser Gruppe fest. Das FBI hat sich aufgrund der Geiselnahme bereits eingeschaltet, aber wie immer verweigert die Polizei eine Zusammenarbeit, weil der Zuständigkeitsbereich nicht geklärt werden kann. Ich werde hinfahren und sehen, was sich da machen lässt“, erklärte er den Sachverhalt.
    Unstimmigkeiten zwischen Polizei und anderen Einsatzkräften waren nicht selten. Die Polizeibehörden fühlten sich in ihrer Ehre verletzt, wenn das FBI eingeschaltet wurde. Sie meinten, sie wären kompetent genug, um die jeweilige Situation unter Kontrolle zu bekommen, dabei verzögerten sie auf diese Weise dringende Maßnahmen, auf die sie ohnehin früher oder später zurückgreifen mussten. Dabei sprach ihnen niemand ihre Kompetenz ab. Wenn es um Leben ging, musste der Stolz einfach zurücktreten. Und wenn es um Leben von Kindern ging, durfte sich die Frage einer Zusammenarbeit überhaupt nicht erst stellen.
    „Ich wäre gerne dabei, wenn es dir recht ist, Will.“
    Das hielt er für gar keine gute Idee, aber er sah sich außerstande, sie abzuweisen. Vor allem weil sie das erste Mal seit sie bei ihnen war, den Eindruck machte, als sei sie unbeschwert und voller Tatendrang.
    Wenn das mal kein Fehler war. „Steig ein.“
    Bevor sie sich ins Auto setzte, lächelte sie. Schon seltsam, mit welchen Sachen man diese Frau glücklich machen konnte. Normalerweise lud man zum Essen ein.
    Wenig später parkte Will den Audi am Straßenrand neben den fünf Streifenwagen der Polizei. Gegenüber stand eine FBI-Flotte, der Bus des CCB-Nachrichtenteams und diverse Autos der freien Journalisten. Nachdem sie ausgestiegen waren, nahm Josy seine Hand, die er ihr reichte, um sie unversehrt durch die Traube an Reportern schleusen zu können, die die Straße dicht belagert hatten und nicht davor zurückscheuten, ihre Ellenbogen einzusetzen, um den besten Platz zu ergattern.
    Sobald er Josys Hand berührte, spürte er, wie eine Welle der Erleichterung durch ihn hindurchströmte und

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