Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)
sich gleichzeitig ein behagliches Gefühl bis in die letzten Fasern seines Körpers stahl. Sie war Segen und Qual zugleich. Sein Himmel und seineHölle. Und offenbar brauchte er beides.
Er schüttelte den Kopf, um dann die aufdringlichen Journalisten beiseitezuschieben und gleichzeitig nach den Verantwortlichen zu suchen. Unwillkürlich zog er Josy noch näher an sich. Was den Nachteil mit sich brachte, dass er schon wieder hart wurde.
Verdammt. Er konnte einfach nichts dagegen tun, er reagierte unweigerlich auf sie, egal, wie sehr er auch um Kontrolle rang. Er musste sie nur ansehen, nein, er musste nur an sie denken und schon schlichen sich Bilder von ihrem nackten Körper in sein Hirn und die Erinnerung, wie sie sich unter ihm anfühlte, wie sie roch, wie sie schmeckte. Und nicht einmal jetzt, in so einer beschissenen Situation, in der er eigentlich arbeiten sollte, brachte er es fertig, sich zurückzuhalten. Noch schwieriger machte es ihm der Umstand, dass Josy auch noch friedlich und anschmiegsam war.
Scheiß auf Abstand. Der Verstand war vielleicht noch willig, aber das Fleisch war schwach. Er legte seinen Arm fester um ihre Taille, seine Handfläche wanderte wie von selbst auf ihren Bauch.
Willkommen im höllischen Paradies.
Er versuchte, sich auf den Einsatz zu besinnen und zog Josy dicht an sich gepresst weiter durch die schaulustigen Menschen. Darunter auch etliche Eltern, die sich um ihre Kinder sorgten und die nach jedem Strohhalm griffen, um an Informationen zu gelangen. Ein solcher Tatbestand, wie er hier vorherrschte, konnte allerdings meist rasch entschärft werden. Ein Vater, der wegen der Anordnung des Besuchsrechtes Amok lief, war zweifellos selbst mit der Situation vollends überfordert. Es war nicht von vornherein anzunehmen, dass er eines der Kinder erschießen würde. Damit das so bliebe, war jedoch rasches Handeln erforderlich, und zwar bevor die Nerven mit dem Amokläufer durchgingen.
Sobald sie auf der anderen Seite des gelbschwarz gestreiften Absperrbandes angekommen waren, kam ihnen auch schon der leitende junge FBI-Beamte entgegen, von dem Miller gesprochen hatte. Die roten Flecken auf seinen Wagen sprachen von völliger Überforderung.
„Special Agent Turner, gut, dass Sie hier sind. Kommen Sie, ich zeige Ihnen, wie weit wir sind.“
Damit wuselte er in Richtung des improvisierten Einsatzzeltes, in dem einige Klapptische aufgestellt worden waren. Auf einem lag ein Grundriss des zweistöckigen Kindergartengebäudes.
Emsig winkte Clark sie an den Tisch und zeigte auf einen der eingezeichneten Räume. „In diesem Zimmer hält sich Mr. Larson auf. Bis auf die Gruppe, der seiner Tochter beiwohnt, hat er alle Kinder gehen lassen.“
„Wie viele Personen befinden sich noch im Gebäude?“, fragte Will und ließ schweren Herzens Josys Hand los, um sich halbwegs auf den Bauplan konzentrieren zu können.
„Mit der Erzieherin vierundzwanzig.“
„Und wie steht’s mit den Cops?“
„Mit denen steht es wie immer“, meldete sich ein kleiner Mann in Polizeiuniform zu Wort und betrat das Zelt.
„Special Agent William Turner.“ Er zog seine Dienstmarke und hielt sie dem Mann in Uniform entgegen. „Und Sie sind?“
„Detective Hanson.“ Er zeigte Will ebenfalls seine Marke. „Hören Sie Special Agent Turner, meine Männer haben die Sache im Griff. Das FBI hat hiermit nichts zu tun. Der Vorwurf eines terroristischen Geiselnehmers wurde bereits widerrufen.“
Will kratzte wenig, was Hanson meinte oder nicht. Die Kinder mussten dort raus. Den ganzen anderen Quatsch, für den er weder die Zeit noch die Nerven besaß, konnte Miller mit der Polizei später ausdiskutieren.
„Detective Hanson, wie weit konnten Sie zu dem Mann vordingen?“, unterbrach Will dessen Wortschwall.
Hanson hielt inne, zuckte nicht mit der Wimper. „Er hat den Eingang verbarrikadiert.“
„Und der Hintereingang?“
„Abgeschlossen.“
Will zog eine Braue nach oben, damit der Mann verstand, was er von seiner bescheidenen Antwort hielt. „So, so. Und gegenwärtig tun Sie genau was, um die Geiseln da rauszuholen?“
„Wir warten auf die Mutter. Das ist die Forderung von Mr. Larson. Er will mit seiner Exfrau sprechen, dann lässt er die Kinder gehen.“
„Okay. Wann wird die Mutter hier sein?“
Jetzt wurde dem Polizisten klar, auf was Will hinauswollte. „In drei Stunden.“
„Aha.“
Hansons Kiefer mahlte. Schluss jetzt mit den Mätzchen. Will hatte bereits alles gesagt, was es zu sagen gab
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