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Teckla

Teckla

Titel: Teckla
Autoren: Steven Brust
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entsetzlich, und ich stand vor meiner eigenen Haustür. An die Wand gelehnt wartete ich ab, bis die Übelkeit unter Kontrolle war.
    Als ich das Haus betrat, wußte ich, daß etwas nicht stimmte. Loiosh auch. Ich blieb in der Tür stehen, ohne sie zu schließen, und ließ ein Messer in meine Rechte fallen. Sorgfältig schaute ich mich im Wohnzimmer um, ob ich entdecken konnte, was so seltsam war. Und wißt ihr was? Wir haben es nicht herausgefunden. Nach vollen zehn Minuten haben wir es aufgegeben und sind, immer noch aufmerksam, eingetreten, Loiosh vor mir.
    Nein, niemand wartete darauf, mich umzubringen.
    Es wartete überhaupt niemand auf mich. Ich ging ins Schlafzimmer und stellte fest, daß Cawtis Klamotten aus dem Schrank verschwunden waren. Ich ging ins Wohnzimmer zurück und sah, daß ausgerechnet die Lante fehlte, was Loiosh und mir beim Hereinkommen als komisch aufgefallen war. Merkwürdig, wie so etwas funktioniert.
    Ich wollte Cawti psionisch erreichen, konnte aber nicht. Sie war an einer Unterhaltung mit mir nicht interessiert oder aber ich konzentrierte mich nicht gut genug, um sie zu erreichen. Ja, beschloß ich, das mußte es sein, ich konnte im Moment einfach nicht klar genug denken, um psionisch zu kommunizieren.
    »Kragar?«
    »Ja, Vlad?«
    »Nachricht von Ishtvan?«
    »Noch nicht.«
    »In Ordnung. Das ist alles.«
    Ja, bestimmt lag es daran.
    Ich ging ins Schlafzimmer und schloß die Tür, bevor Loiosh hereinfliegen konnte. Dann legte ich mich aufs Bett – auf Cawtis Seite – und wollte Tränen fließen lassen. Aber ich konnte nicht. Schließlich schlief ich komplett angezogen ein.

 
     
… SCHLEIFÖLFLECKEN ENTFERNEN …
     
     
    Am nächsten Morgen bin ich sehr früh aufgewacht, erschöpft und noch schmutzig. Ich zog mich aus, badete und legte mich wieder hin, um etwas zu schlafen.
    Erst als ich ein zweites Mal aufgewacht bin, kurz vor Mittag, ist mir wieder eingefallen, daß Cawti fort war. Ich starrte zwei Minuten lang an die Decke, dann zwang ich mich aufzustehen. Beim Rasieren hielt ich immer mal inne, um nachzusehen, ob es in dem Gesicht, das aus dem Spiegel schaute, eine äußerliche Veränderung gab. Ich konnte keine entdecken.
    »Und, Boß?«
    »Ich bin froh, daß du hier bist, Kumpel.«
    »Weißt du, was du jetzt machen wirst?«
    »Wegen Cawti, meinst du?«
    »Ja.«
    »Nicht so recht. Ich hatte keine Ahnung, daß sie gehen würde. Oder ich habe es nicht geglaubt. Oder ich hatte keine Ahnung, wie sehr es mich treffen würde. Ich habe das Gefühl, als wäre ich innen tot, weißt du, was ich meine?«
    »Ich kann es spüren, Boß. Deshalb habe ich gefragt.«
    »Ich weiß nicht, ob ich in der Lage sein werde, das, was mir bevorsteht, zu bewältigen.«
    »Du mußt die Sache mit Cawti bereinigt haben.«
    »Weiß ich. Vielleicht sollte ich versuchen, sie zu finden.«
    »Du mußt vorsichtig sein. Herth –«
    »Ja.«
    Ich machte mich bereit, überprüfte meine Arbeitsgeräte und teleportierte mich nach Süd-Adrilankha. Dort erholte ich mich kurz in einem kleinen Park mit gutem Rundumblick – ein ganz schlechter Ort für Quaysh – und ging dann zu einem Frühstückslokal. Auf dem Weg dorthin bemerkte und umging ich zwei Gruppen von Phönixwachen. Ich setzte mich an einen Tisch und bestellte Klava. Als der Kellner gehen wollte, sagte ich: »Entschuldigung?«
    »Ja, der Herr?«
    »Würden Sie ihn bitte in einer Tasse bringen?«
    Er hat nicht mal ein erstauntes Gesicht gemacht. »Selbstverständlich, der Herr«, hat er gesagt. Einfach so. Und es gemacht. Der ganze Ärger, dabei hatte ich bloß um etwas bitten müssen. War das nicht bedeutungsvoll?
    »Das bezweifle ich, Boß.«
    »Ich auch, Loiosh. Aber es ist ein guter Anfang für den Tag. Und wo wir gerade von anfangen reden, kannst du Rocza finden?«
    Kurze Zeit später sagte Loiosh mit verletzter Stimme: »Nein, sie schließt mich aus.«
    »Ich habe nicht gewußt, daß sie das kann.«
    »Ich auch nicht. Warum macht sie es?«
    »Weil Cawti dahintergekommen ist, daß ich sie so aufspüren kann. Mist. Na ja, gut, dann gehen wir halt zu Kelly, und entweder warten wir da auf sie oder bringen die dazu, uns zu sagen, wo sie ist. Hast du einen anderen Vorschlag?«
    »Klingt gut, Boß. Und wenn ich dieses schleimige Reptil in die Klauen kriege –«
    Der Klava schmeckte gut mit Honig und warmer Sahne drin. Ich zwang mich dazu, nicht an etwas Wichtiges zu denken. Dann ließ ich ein paar Münzen extra auf dem Tisch zurück, damit sie sehen konnten, wie
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