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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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steigen, den Max vor den Eingang fuhr.
    Es war ein klein wenig eng im Wagen. Jem, Egbert und Loveday saßen hinten, Mary und Sarah vorn bei Max. »Gut, daß die Gendarmen Dolph mitgenommen haben«, bemerkte Jem.
    »Das dürfte wohl Ansichtssache sein«, fuhr Mary ihn an. »Wie bald wirst du ihn sehen, Max?«
    »Kann ich leider noch nicht genau sagen, Mary. Ich habe vor, dich und Sarah an der Tulip Street abzusetzen. Ich halte es für das beste, wenn ihr dort bleibt, bis wir herausfinden, was wirklich passiert ist. Ihr könntet Theonia helfen, Annie zu unterhalten.«
    »Ach du meine Güte, Annie hatte ich total vergessen. Ich muß unbedingt versuchen, Joan zu finden, und ihr mitteilen, daß sie sich keine Sorgen zu machen braucht.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.« Sarah begann, Mary darüber aufzuklären, wie Annie sich ihre Schutzhaft versüßte.
    Das weckte natürlich sofort alte Erinnerungen in Jem. Sie lachten sehr viel lauter über seine Anekdoten, als sie es normalerweise getan hätten. Alles war besser, als über Dolphs Schicksal zu brüten.
    »Ich fahre zusammen mit Max zum Revier«, insistierte Jem, als sie die Stadt erreichten.
    »Das läßt du schön bleiben«, konterte Sarah. »Am Ende gibst du noch einem der Polizisten eins auf die Nase, und dann müssen wir die Kaution für zwei Personen aufbringen. Du gehst schön nach Hause und ölst dir die Kehle, damit du später bei Dolphs Willkommensparty ein paar schlüpfrige Lieder zum besten geben kannst.«
    Am Ende begleitete ausgerechnet Osmond Loveday, der einzige, der partout nicht mitwollte, Max zum Revier. Während der ganzen Fahrt bettelte er, Max möge an seinem Apartment vorbeifahren, damit er sich endlich aus seinem Smoking schälen
    könne, doch sein Begleiter blieb unerbittlich und sagte, es täte ihm wirklich sehr leid, aber dazu hätten sie leider keine Zeit.
    Tatsächlich kamen sie keinen Augenblick zu früh. Redfern war bereits eingetroffen und sprach mit Dolph, im Beisein des Captains und einiger seiner Mannen. Der Häftling und sein Anwalt waren mit diversen Dokumenten beschäftigt, die sie vor sich auf dem Tisch ausgebreitet hatten.
    »Jetzt behaupten Sie bloß nicht, Sie würden die Unterschrift von Adolphus Kelling nicht kennen, Mr. Redfern«, schimpfte der Captain. »Sie haben sie doch inzwischen bestimmt tausende Male gesehen.«
    »Aber nie in Zusammenhang mit dieser Transaktion«, schoß Redfern zurück. »Wenn dieses Geschäft überhaupt je stattgefunden hat.
    Ich finde die ganze Geschichte absolut unglaubwürdig. Mir ist das alles völlig unverständlich.«
    »Warum? Es ist doch alles ganz einfach. Frederick Kelling hat den >Broken Zippen im Jahre 1976 gekauft und ein Jahr später beschlossen, ihn seinem Neffen zu überschreiben, das wäre also zwei Jahre vor seinem Tod gewesen, wenn wir richtig informiert sind. Er tat dies zweifellos, um seinem Neffen die Erbschaftssteuer zu er-sparen. Das hier ist eindeutig die Unterschrift von Frederick Kelling, Sie brauchen es gar nicht erst abzustreiten. Wir haben genügend unterzeichnete Dokumente, mit denen wir sie vergleichen können. Der Mann muß seine gesamte Zeit mit Briefeschreiben verbracht haben.«
    »Trotzdem möchte ich -«
    Der Captain schnitt Redfern das Wort ab. »Okay, und sobald Adolphus Kelling im Besitz der Immobilie war, hat er sie in einen anonymen Vermögensfond eingebracht, deren einziger Begünstigter er selbst war. Vielleicht wollte Mr. Kelling nicht, daß seine ehrenwerten Freunde wußten, daß er eine heruntergekommene Kneipe in einem verrufenen Viertel besaß. Das hier ist eindeutig die Unterschrift von Adolphus Kelling, ob es Ihnen nun paßt oder nicht. Außerdem wurden jedes Jahr ordnungsgemäß sämtliche Steuern überwiesen, und zwar über ein Konto des Thanatopsis Trusts, mit Schecks, die ein gewisser William C. Bryant unterschrieben hat. Wer ist dieser William C. Bryant, Mr. Kelling?«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich keinen William C. Bryant kenne. Auch diesen John G. Whittier, der angeblich sein Sekretär sein soll, kenne ich nicht. Und wer zum Teufel ist Oliver Wendell Holmes?«
    »Mein lieber Mr. Kelling, hören Sie bitte auf, uns an der Nase herumzuführen. Das hier ist Ihre Schrift, und das wissen Sie auch ganz genau.«
    »Ich streite ja gar nicht ab, daß es meine Schrift ist. Ich sage nur, daß ich die vermaledeiten Papiere hier nicht unterschrieben habe. Ich habe sie noch nie im Leben gesehen!«
    »Dann streiten Sie also ab, daß Ihr

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