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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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es wirklich nicht. Nur schade, daß man nicht genau erkennen kann, wer es ist. Oder was es ist.«
    »Weiblich, möglicherweise menschlich«, erläuterte Max. »Alter schätzungsweise Anfang Dreißig. Gemeinhin unter dem Namen Tigger bekannt. Die junge Frau ist eine Art Protegée der Tante meiner Frau, einer Dame namens Apollonia Kelling. Leider kann sie sich momentan nicht erinnern, wie Tiggers richtiger Name lautet. Appie weiß nur soviel, und zwar, daß der Name aus einer Geschichte von A. A. Milne stammt.«
    »James James Morrison Morrison Wetherby George Dupree?« sagte der Captain und errötete dabei leicht.
    »Würde mich nicht wundern. Appie hat versichert, daß es ihr früher oder später bestimmt einfällt. In der Zwischenzeit kann ich Ihnen nur mitteilen, daß meine Frau beobachtet hat, wie sich besagte Tigger in der Nähe vom Park Square mit jenem Ted Ashe gestritten hat, auf den ich Sie eben bereits aufmerksam gemacht habe. Sie erinnern sich bestimmt, es handelt sich dabei um den Mann, den wir als Wilbraham Winchell identifiziert haben, einen Reporter, der für das Schmierblatt erinnern sich bestimmt, es handelt sich dabei um den Mann, den wir als Wilbraham Winchell identifiziert haben, einen Reporter, der für das Schmierblatt
    »Worüber haben sich die beiden denn gestritten?«
    »Das weiß meine Frau leider nicht. Tigger behauptet, Ashe habe versucht, sie zu vergewaltigen, aber das hält meine Frau für reichlich unwahrscheinlich. Jedenfalls hat sie die Gunst der Stunde genutzt, sich an die Fersen meiner Frau geheftet und ist einfach mit zum Center gegangen, wo sie seither ehrenamtlich tätig ist. Fragen Sie mich bitte nicht, wie diese Tätigkeit aussieht. Außerdem ist es ihr gelungen, Appie Kelling zu überreden, im Center helfend einzuspringen, was an sich schon eine Form von Sabotage darstellt. Was halten Sie davon, Captain, wenn ich mich gemeinsam mit Brooks um Tigger kümmere, während Sie versuchen, den Kerl in Lila und die beiden Tragetaschendiebe dingfest zu machen, die wir heute beobachtet haben? Vielleicht können wir auch herausfinden, wer sich hinter dem Thanatopsis Trust verbirgt.«
    »Sie wollen mir doch wohl nicht sagen, wie ich meine Arbeit zu verrichten habe, Bittersohn?«
    »Das würde mir nicht mal im Traum einfallen, Captain.«
    »Dann ist ja alles in bester Ordnung. In diesem Fall schlage ich vor, Sie kümmern sich um die Tiggerdame, während wir den Rest übernehmen. Bitte informieren Sie mich umgehend, wenn Sie etwas herausfinden. Sie sind schließlich nicht der Lone Ranger und sein indianischer Freund Tonto, wie Sie hoffentlich wissen.«
    »Zu Befehl, Kemo Sabe. Dürfen wir losreiten?«
    Der Captain zuckte mit den Achseln. »Wieso haben Sie es denn so verflixt eilig?«
    »Diese gottverdammten Jeans werden allmählich zu einer ernsten Bedrohung für meine Ehe.«
    »Dann tragen Sie doch beim nächsten Mal einen Minirock. Also dann: losreiten!«
    Der Captain betätigte seine Sprechanlage. »Lassen Sie ein Zivilfahrzeug vorfahren, das zwei Herren zu der Adresse bringen soll, die sie angeben. Einer der Herren ist ein wenig gehbehindert. Der Beamte soll dort von einer Zeugin, die sich momentan in Schutzhaft befindet, eine Aussage zu Protokoll nehmen. Brauchen Sie einen Rollstuhl, Bittersohn?«
    »Feile Spötteleien passen nicht zu einem Mann Ihres Ranges«, sagte Max eisig. »Reite du voran, Brooks.«
    Als sie zum Haus in der Tulip Street zurückkehrten, stellten sie fest, daß ihre Zeugin die Schutzhaft mit Fassung trug. Da Theonia und ihre Adjutanten die ihnen anvertraute Annie natürlich nicht den ganzen Tag ununterbrochen im Auge behalten konnten, hatte Mariposa ihren Onkel Pedro zu Hilfe gerufen, einen überaus liebenswürdigen Witwer im passenden Alter. Sie hatten Annie einen tragbaren Fernseher zur Verfügung gestellt, außerdem einen Walkman, der Charles gehörte, ein Päckchen Spielkarten und diverse Köstlichkeiten, für den Fall, daß sie Hunger bekam. Pedro hatte einen Krug Sangria und seine Rasseln mitgebracht. Als Theonia nach unten ging, um sich zu erkundigen, ob die beiden vielleicht Lust hätten, sich einen schönen historischen Roman vorzulesen, mußte sie unverrichteter Dinge wieder abziehen, weil es unmöglich war, sich bei den lauten »Cha cha cha"-Schreien überhaupt Gehör zu verschaffen.
    Annie zeigte sich zwar erfreut, Sergeant Cooley kennenzulernen, hatte jedoch keine Lust auszusagen. Sie wollte lieber Conga tanzen. Nach langem, geduldigem Zureden und einem

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