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Teeblätter und Taschendiebe

Titel: Teeblätter und Taschendiebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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zugezogen hatten, wie Mr. Loveday bezeugt hat, haben Sie da Mr. Ashe hierher zum Gerätehaus gebracht?«
    »Verdammt noch mal, was soll denn die dämliche Frage? Nein, natürlich nicht! Ich bin nur mit ihm auf die vordere Veranda gegangen, habe ihm gesagt, ich würde ihm eins aufs Maul geben, wenn er es wagen sollte, mir je wieder hier oder im Center unter die Augen zu treten, und dann habe ihm dann den Weg zur Chestnut Hill Station gezeigt.«
    »Warum taten das? Hatte Mr. Ashe keinen Wagen?«
    »Ich habe ihn nicht gefragt. Ich bin davon ausgegangen, daß er keinen hatte, weil er mit ein paar anderen Leuten zusammen gekommen ist.«
    »Handelte es sich dabei um Freunde von Ihnen?«
    »Nein, aber die Leute sind in Ordnung«, sagte Dolph. »Ihre Tochter ist mit Eugene Porter-Smith verlobt. Ein junger Mann, der in der Pension meines Cousins Brooks wohnt und für meinen Cousin Percy arbeitet. Gene war bei der Auktion Schriftführer.«
    »Können Sie dem irgend etwas hinzufügen, Mr. Bittersohn?«
    »Nur, daß meine Frau sich ein paar Minuten mit den Leuten unterhalten hat, als sie gemeinsam in den Auktionssaal gingen. Sie hatte den Eindruck, daß Ashe sich den Wilton-Rugges nur angeschlossen hatte, um sie für seine Zwecke zu mißbrauchen. Als Dolph Ashe an der Tür zur Rede stellte, hielt Sarah es für besser, die Wilton-Rugges wegzuführen und dabei gleichzeitig in Erfahrung zu bringen, wie gut sie Ashe kannten. Vorausgesetzt, es stimmt, was sie ihr erzählt haben, dann ist Ashe mit irgendwem auf der Cocktailparty aufgekreuzt, von der auch Bill Jones gesprochen hat. Bill Jones hat mir erzählt, Ashe sei ihm dort als Wilbraham Winchell vorgestellt worden, aber davon wußten die Wilton-Rugges anscheinend nichts. Sie behaupten, sie würden ihn nur unter dem Namen Hetherton Montague kennen. Anscheinend ist er Mr. Wilton-Rugge danach noch mehrfach über den Weg gelaufen, und es war sein Vorschlag, heute abend gemeinsam zu Abend zu essen und anschließend die Auktion zu besuchen.«
    »Warum hat er sich Ihrer Meinung nach ausgerechnet die Wilton-Rugges ausgesucht?«
    »Höchstwahrscheinlich weil er genau wußte, daß ihre Tochter mit Eugene Porter-Smith verlobt ist. Gene war ein paarmal ehrenamtlich für das Center tätig, und wie Dolph bereits erwähnte, hat er heute abend als Schriftführer fungiert. Zum Zeitpunkt der Cocktailparty wußte wohl noch niemand etwas von der Auktion, aber ich nehme an, Ashe war einfach auf gut Glück dort. Sensationsreporter wie er sind wahrscheinlich ständig auf der Suche nach einer Story.«
    »Vielen Dank, Mr. Bittersohn. Mr. Kelling, die Bahnstation liegt doch ziemlich weit von hier entfernt. Haben Sie wirklich angenommen, der Mann, den Sie als Ashe kannten, würde den langen Weg zu Fuß zurücklegen?«
    »Ich bin doch selbst oft genug zu Fuß hingegangen, warum sollte er es dann nicht? Ein bißchen Bewegung hätte ihm bestimmt nicht geschadet.«
    »Jedenfalls beträchtlich weniger als hierzubleiben. Was haben Sie getan, nachdem Sie ihm den Weg gezeigt hatten?«
    »Ich bin wieder ins Haus gegangen. Es hat vor Leuten nur so gewimmelt, und ich mußte schließlich meinen Pflichten als Gastgeber nachkommen.«
    »Und Mr. Ashe ist einfach sang- und klanglos verschwunden?«
    »Selbstverständlich nicht, sonst wäre er ja wohl nicht mehr hier, oder? Ich habe es natürlich angenommen, weil ich mich deutlich genug ausgedrückt hatte. Aber es sieht ganz so aus, als hätte das gemeine Schwein sich zurückgeschlichen, um sich von jemandem nach Hause kutschieren zu lassen. Und als er niemanden gefunden hat, sah er plötzlich, daß die Tür zum Gerätehaus offen stand -«
    »Tut mir leid, Chef, aber das is' unmöglich«, sagte George. »Ich hatte strikte Order, die Tür verschlossen zu halten, und daran hab' ich mich gehalten.«
    »Dann hat er eben das Schloß geknackt. Hatte sich wahrscheinlich einen Dietrich ans Bein geklebt. So machen die das doch immer im Film. Jedenfalls ist er ins Gerätehaus geschlüpft, hat solange gewartet, bis jemand kam, ist dann über die Spitzhacke gestolpert und hat sich dabei aufgespießt. Furchtbare Art, ums Leben zu kommen, aber so kann es einem gehen. Ist doch alles sonnenklar, finden Sie nicht? Und jetzt bringen Sie ihn bitte weg. Ich habe gesagt, ich will den Kerl nicht mehr sehen, und daran hat sich nichts geändert. Ich gehe jetzt zurück ins Haus.«
    »Einen Moment bitte, Mr. Kelling«, protestierte Lieutenant Codfin. »Der Mann liegt auf dem Rücken. Die Spitzhacke

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