Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
sie so schnell wie möglich von hier verschwinden müssten, solange der Alte noch nicht in voller Fahrt wäre.
Der Wachmann am Eingang – es war jener Mikit, mit dem Sewer an jenem Abend vor der Ruine vor Max’ Haus allzu leicht fertiggeworden war – begleitete Turan und Tim zu Nasari, den er jetzt den Vorsitzenden der Ratsversammlung nannte.
»Siehst du, es gibt noch nicht einmal eine Ratsversammlung, aber einen Vorsitzenden haben sie schon«, bemerkte Tim.
Kowschnja war natürlich beschäftigt. Er war dabei, Anordnungen zu treffen und Befehle zu erteilen. Trotzdem war er bereit, mit Turan zu sprechen.
»Nasari, willst du, dass wir die Stadt verlassen?« Turan kam direkt zur Sache.
Der Alte kniff die Augen etwas zusammen, ehe er vorsichtig entgegnete: »Wenn du etwas zu tun hast, dann werde ich dich nicht aufhalten.«
»Dann her mit der Kohle – für Turan und mich«, mischte Tim sich ein, der Angst hatte, dass Turan, beschäftigt mit seinen eigenen Plänen, wie er war, nicht mehr an das Geld denken würde. »Sobald wir abgerechnet haben, sind wir weg von hier!«
»Ich will mein Versprechen nicht brechen«, entgegnete Kowschnja. »Aber im Moment versuchen wir die Stadt wieder aufzubauen, aus den Ruinen wieder auferstehen zu lassen, und deshalb ist das Geld etwas knapp. Vielleicht können wir uns einigen, dass ich euch nicht gleich die ganze Summe auszahle, was meint ihr? Oder nehmt ihr auch Handelswaren? Das Herrscherhaus ist reich, nehmt euch, was euch gefällt.«
»Wir benötigen ein Fahrzeug«, sagte Turan. »Einen guten Sender, der schnell und geländegängig ist, außerdem zusätzliche Tankbehälter.«
»Halt, warte …« Tim versuchte, sich ins Gespräch zu mischen. »Auch Geld …«
Aber Nasari streckte schon entschlossen die Hand aus.
»Abgemacht! Sucht euch ein beliebiges Fahrzeug aus der Garage aus. Die Reparatur, Instandsetzung oder was sonst nötig ist – das wird alles für euch erledigt, dafür sorge ich.«
Ohne auf Tims Proteste zu achten, erwiderte Turan den Händedruck des Alten.
»Dann lasst uns jetzt in die Garage gehen, damit ich Burtschun persönlich damit beauftragen kann, sich um alles zu kümmern«, sagte Kowschnja. »Wir sollten keine Zeit verlieren, ich habe noch massenhaft viel zu erledigen.«
Die Werkstätten waren in einem großen, alten Gebäude untergebracht, das aus der Erde ragte. Auf dem Dach drehten sich zwei Windräder. Turan wählte einen kleiner Sender mit offener Kabine. Er besah ihn sich genau, dann verlangte er, das Fahrzeug mit zwei zusätzlichen Tanks am Heck auszustatten, die mit Panzerplatten verkleidet sein sollten. Außerdem benötigte er ein Maschinengewehr. Nasari blickte von oben herab auf seinen Mechaniker, schnauzte ihn mehrfach an und nickte zu jedem Wort, das Turan sprach.
Burtschun, ein ältlicher, rotbackiger Mann in einem zerrissenen Blaumann, hatte nichts Besseres zu tun, als an seinen fünf Fingern langatmig die Komplikationen aufzuzählen, die mit der Aufgabe verbunden waren, und sich ausgiebig zu beklagen.
»Du willst den Auftrag also nicht ausführen?« Nasari hob seine grauen Brauen. »Das sind doch unsere Helden, diese beiden, sie haben unsere Stadt gerettet! Und du bist zu faul, etwas für sie zu tun?«
»Wieso, ich …« Der Mechaniker trat eilig den Rückzug an. »Was hab ich denn gesagt? … Ich bin doch nicht zu faul, aber ich brauche Ersatzteile, Panzerplatten, Werkzeug …«
»Die Stadt wird für alles aufkommen!«, sagte Nasari fest. »Für unsere Retter, die Helden von Cherson-Stadt, ist uns nichts zu schade!«
»Das meine ich ja, für unsere Retter nur das Beste, das ist teuer …«
»Mach dich an die Arbeit, die beiden müssen so schnell wie möglich aufbrechen«, schloss Kowschnja.
Nachdem Nasari verschwunden war, übernahm Belorus es, den Mechaniker anzutreiben. Überall steckte er seine Nase rein, tastete die Mechanik des Wagens ab, überprüfte jede Schraube.
Sie wählten die Tankbehälter aus, suchten Panzerplatten zusammen und brachten alles zum Wagen. Burtschun war zu diesem Zeitpunkt schon so mürbe von Tims Schnüffelei und seinen Ratschlägen, dass er sich seine bissigen Antworten sparte und dem Rothaarigen nur noch einsilbig brummend zustimmte. Da endlich beschloss Tim, dass der Mechaniker den Auftrag jetzt alleine ausführen konnte, und verließ zusammen mit Turan die Werkstatt. Auf dem Weg nach draußen sagte Tim: »Ich weiß, wie man solche Leute dazu bringt, anständig zu arbeiten! Wenn du denen nicht
Weitere Kostenlose Bücher