Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)
Lichtstrahl zu. Neben Stawro zappelte Tim herum und beschwerte sich lang und breit darüber, dass er vom Gift der Qualle getroffen worden war. Er zeigte seinen Arm, auf dem im Licht der Taschenlampe dunkle Flecken zu sehen waren.
»Wenn es dir darum geht, keinen Kanister tragen zu müssen – vergiss es«, unterbrach der Bärtige seine Klagen. »Tur, das hast du großartig gemacht, wie du dieses Monster ausgeschaltet hast.«
»Ich habe meine Winchester verloren. Leuchte mal, Stawro, vielleicht finde ich sie. Weißt du, mir wurde plötzlich klar, dass dieses Ding eine Waffe ist.« Turan hob die Gravikanone. »Das ist kein Instrument, sondern eine Waffe.«
»Das war für mich auch eine Entdeckung!« Belorus hatte wie immer etwas beizusteuern. »Ja, in unserer Welt verwandelt sich eben jedes beliebige Ding irgendwann in eine Waffe! Über dieses Thema solltest du dich mal mit den Agenten des Mecha-Korpus unterhalten, die könnten dir manches darüber erzählen.«
Während Belorus vor sich hin plapperte, fanden sie die Winchester und kehrten zu der Stelle zurück, wo sie die Kanister gelassen hatten. Das Quallengift erwähnte der Rothaarige nicht mehr, offenbar war er nicht von dem Gift aus den Tentakeln getroffen worden, sondern von Spritzern der gallertartigen Masse. Der Schreck war vermutlich größer gewesen als der Schmerz. Stawro reichte Belorus die Taschenlampe und befahl ihm, die Augen offen zu halten. Nachdem die Qualle vernichtet war, mussten sie damit rechnen, wieder von kleineren Raubtieren angegriffen zu werden.
Während sie das Benzin abzapften, wurde es immer kälter. Über der Don-Wüste breitete sich die Nacht aus. Der Mond ging auf, und es wurde etwas heller. In seinem Licht glänzte die Kraft über der Ebene, als wäre sie von Silber übergossen.
In der Dämmerung vor Sonnenaufgang lag jetzt ein rotes Bergmassiv vor ihnen, das von einem Tal durchschnitten wurde. Es sah aus wie eine hohe, dunkle Wand mit einer gezahnten Oberkante. Die Lichtkegel der Scheinwerfer schwankten vor dem Punch dahin. Immer wieder prallten Steinchen gegen den Boden des Fahrzeugs. Derjuschka saß am Steuer, Makota schlief mit dem Kinn auf der Brust, Stopor und Sachar schnarchten hinten in der Kabine. Im Fahrerhaus herrschte Halbdunkel, es brannten nur zwei Messanzeigen am Armaturenbrett, und der Monitor für den Raketenwerfer leuchtete in weichem, grünlichem Licht. Derjuschka musste immer wieder gähnen. Er rieb sich die Augen und zog sich selbst am Ohrläppchen, um sich wach zu halten. Es war noch vor Sonnenaufgang. Alle durften sie schlafen, nur ihm hatte der Chef befohlen, den Punch zu fahren! Der junge Bandit schob die Hand unter den Sitz, um nach der Flasche zu angeln. Er wollte sich gerade etwas Wasser ins Gesicht spritzen, als es im hinteren Teil des Fahrzeugbodens knirschte und klopfte, als ob sich dort etwas gelöst hätte und abzufallen drohte. Der Motor heulte durchdringend auf, und in diesem Moment trat der erschrockenen Derjuschka in die Eisen. Der Laster kam zum Stehen.
Makota hob den Kopf, von hinten war Sachars Stimme zu hören.
»Was war das?«, fragte der Ataman und wandte sich an Derjuschka. »Greift uns jemand an?«
»Nein, nein!« Derjuschka hatte es eilig, Makota zu beruhigen. »Da ist was kaputtgegangen, keine Ahnung, was.«
»Kaputtgegangen … Sachar!«
»Ich geh schon!«, erklang die Stimme des Mechanikers.
Der Punch war unmittelbar vor der Zufahrt in die lange, schmale Schlucht stehen geblieben. Es war dieselbe Schlucht, durch die sie wenige Tage zuvor in die entgegengesetzte Richtung gefahren waren, als sie die Omega-Panzer und das Luftschiff verfolgt hatten. Vor ihnen erhoben sich steile Felswände in die Höhe. Hier und da sah man Felsvorsprünge, die von Sträuchern und niedrigen Bäumen bewachsen waren.
»Sachar!«, wiederholte Makota, der jetzt am Durchgang zum Schlafabteil stand.
»Was, Sachar?«, entgegnete der andere wütend. »Ich hab dir doch gesagt, dass wir ihn erst noch reparieren müssen. Aber du hast es ja immer eilig: ›Fahr, fahr!‹ Was, wenn das Kardangelenk rausgesprungen ist? Verdammt!«
Schimpfend ging der Mechaniker in die Hocke und schubste Stopor, der neben ihm stand, zur Seite. Als er die Luke im Boden des Schlafabteils zurückschob, war wieder ein Kratzen zu hören. Sachar kletterte hinein. Als Nächstes erklingen nur noch schweres Atmen und eine gedämpfte Stimme.
»Bring das Werkzeug, Stopor! Und du, Derjuschka, wehe, du schaltest den Motor ein! Makota,
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