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Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Krieger der Clans: Tekhnotma 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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Stahltür in der Basis war das Wappen der Charkower zu sehen: zwei gekreuzte Panzerläufe und darüber eine Explosion, die aussah wie eine sich eben öffnende Blüte.
    Der kegelförmige Turm hatte die Höhe eines zweistöckigen Hauses und stand auf einer Plattform, die sich auf Kettenraupen bewegte. Kein Lenkrad war zu sehen, keine Pedale, kein Schaltpult – nichts dergleichen. Derjuschka schätzte, dass im Innern des Turms mindestens zehn Kämpfer Platz hatten.
    Außerdem standen noch zwei ungewöhnlich große Motocycletten am Ufer des Sees: Sie waren dreirädrig – zwei Räder hinten, eines vorne – und bestanden aus einem dreieckigen Rahmen aus geschweißten Schienen. Darüber war wie ein umgedrehter Eimer ein vergittertes Gehäuse gestülpt, in dem ohne Weiteres zwei bis drei Männer Platz fanden. Und unter dem Eimer war auch die Lenkgabel verborgen.
    Zwei Panzerwagen, zwei Motocycletten und der Turm … Warum standen diese Fahrzeuge hier rum? Wenn die Charkower wirklich mit dem Arsenal abrechnen wollten, dann war ein solcher Trupp reichlich wenig, ganz gleich, wie bedrohlich der Gefechtsturm auch aussah, dem Schiff würde er kaum etwas anhaben können. Schließlich lebten dort unglaublich viele Menschen, und Waffen gab es noch viel mehr … Um das Schiff einnehmen zu können, würden die Charkower schon ihre gesamte Armee schicken müssen.
    Derjuschka schob sich noch ein Stück weiter aus dem Loch. Das Dach des einen Eimers war aufgeklappt. Ein Soldat war bis zum Gürtel zu sehen. Der Mann trug eine Weste mit vielen Taschen und Schlaufen, in denen alle möglichen Waffen hingen, angefangen von einem großen Messer bis zu einer gerippten Granate. Seine nackten, muskulösen Arme waren tätowiert, und Hals und Kopf bedeckte ein Netztuch in Blassgelb mit blassgrünem Muster. In der Hand hielt der Mann eine lange Selbstgedrehte. Der Rauch roch nach Stechapfelgras.
    Auf dem ersten Panzerfahrzeug hockte ein zweiter Mann – auch sein Kopf und Hals waren mit dem seltsamen Tuch bedeckt, außerdem trug er gefleckte Reithosen und hohe, schwarze Schnürstiefel, die ungewöhnlich eng saßen – unter dem Leder zeichneten sich die Knöchel und der Fuß ab. Auch auf dem Turm unter dem träge kreisenden Windrad saßen zwei. Und am Boden neben der Plattform waren zwei aufgestellte Beine zu sehen. Die Füße steckten ebenfalls in jenen seltsamen, eng anliegenden Stiefeln, die wie dicke schwarze Socken aussahen. Die Beine bewegten sich rhythmisch, als tippten sie den Takt einer Melodie, die sein Eigentümer vor sich hin summte. Von unter dem Boden der Plattform waren Hammerschläge zu hören.
    Ein Charkower Kommando vorm Schiff – was konnte das bedeuten? Derjuschka hatte nicht die geringste Ahnung. Wenn der Chef nur da wäre! Der war schlau, der konnte sich in alles reindenken, aber Derjuschka … Halt, Derjuschka, besser gesagt: Derjuga – schließlich war er nicht mehr der Kleine – war genauso clever. Wie sonst wäre er Makotas rechte Hand geworden? Gerade er und nicht Stopor oder der tote Malik. Oder dieser Sachar! Erst war Derjuga Sachars Handlanger gewesen, und jetzt schnauzte er den Mechaniker selbst an!
    Der große Derjuga. Der wichtige, bedeutsame und clevere Derjuga. Der Bandit lächelte versonnen vor sich hin, so angenehm waren diese Gedanken.
    Und wenn er klug war, dann konnte er selbst rausfinden, was hier vorging, und auch selbst entscheiden. Er würde zum Chef zurückkehren, der sich jetzt sorgte, dort hinter den Geysiren, und sagen: Mach dir keine Sorgen, Makota, der schlaue Derjuga hat alle Probleme gelöst, alles in Ordnung gebracht. Und Makota würde sagen …
    Der Soldat in der Motocyclette pustete eine Rauchwolke aus, schnippte den Stummel der Selbstgedrehten in Derjugas Richtung, woraufhin dieser zusammenzuckte und seine Aufmerksamkeit schnellstens wieder auf das richtete, was sich vor seinen Augen abspielte. Die Selbstgedrehte blieb wenige Schritte von seiner Erdspalte auf dem harten Boden liegen. Kleine rote Funken stoben von der Kippe auf, dann begann sie zu verlöschen.
    Warum standen sie hier? Und warum war der Eingang zum Schiff versperrt? Hatte das eine mit dem anderen zu tun? Vermutlich! Aber wie? Vielleicht griffen die Charkower das Schiff an … Nein, danach sah es ganz und gar nicht aus. Von den Männern schaute keiner in Richtung Salzsee.
    Ein Lüftchen regte sich, trieb den Rauch der verlöschenden Selbstgedrehten als unscheinbaren, durchsichtig-grauen Wirbel direkt auf die Erdspalte zu.

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