Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
Vom Netzwerk:
zu öffnen! Und das Geld haben mir diese bärtigen Schweine auch abgenommen! Und meine Messer.«
    Erst jetzt erinnerte ich mich an die Goldmünzen, ich fasste in die Taschen – sie waren verschwunden, ebenso wie das Messer. Erst hatten mich die Fänger gefilzt und nun die Mönche.
    »Und was ist das?«, fragte der Zwerg.
    Vom anderen Ufer klangen Schüsse zu uns rüber, ich wechselte zu dem Bullauge, an dem Tschak stand.
    Der Kutter glitt gerade an einer breiten Straße vorbei, die im rechten Winkel auf den Flusslauf zuführte. Zum Flussufer hin hatte sich die Straße abgesenkt und eine Art Bucht gebildet, dahinter verlief sie in einem breiten Asphaltstreifen, der aus dieser Entfernung fast unbeschädigt wirkte und seitlich von einem Streifenzaun begrenzt wurde. Menschen rannten den Zaun entlang, von hinten raste das Motorrad mit dem dürren Langhaarigen heran und dahinter folgte ein schmutziggelber Kleinbus mit aufgeschnittenem Dach, in dem mindestens zehn Männer zusammengepfercht waren.
    Vom Ufer der Bucht liefen gerade zwei kleine Ruderboote und ein langes Flachboot mit Außenbordmotor aus. Als der Motor ansprang, machte das Flachboot einen Satz nach vorne. Die Männer in den Ruderbooten legten sich kräftig in die Riemen.
    Schüsse knallten. Das Motorrad blieb seitlich zum Fluss stehen, der langhaarige Fahrer zog seine Pistole aus dem Halfter. Ich konnte seinen Schuss nicht von den anderen unterscheiden, aber über uns an Deck wurde Geschrei laut und dann stürzte ein Mönch am Bullauge vorbei ins Wasser. Der Kutter schwamm weiter. Das Flachboot hatte die Ruderboote hinter sich gelassen und unsere Verfolgung aufgenommen. Von dort wurde ununterbrochen geschossen, Kugeln pfiffen über Deck und schlugen in die Bordwand ein.
    »Wer ist das?«, fragte ich.
    »Sieht ganz nach den Leuten vom Wesir aus«, sagte Tschak. »Der hat die armen Viertel fest im Griff. Aber was will er von den Mönchen? Mit dem Mecha-Korpus hat er soweit ich weiß nichts zu tun … He, Mann! Vielleicht geht es ihnen um dich. Wenn die Nachricht über deine Fähigkeiten sich wirklich verbreitet hat …«
    An Deck donnerte ein Maschinengewehr los. Die Kugeln zerfetzten den Bug des Flachboots, die Besatzung sprang über Bord und das Schiff begann zu sinken.
    Nachdem die Wellen sich gelegt hatten, sahen wir Köpfe im Wasser aufblitzen. Die Mönche eröffneten augenblicklich wieder das Feuer. Die beiden Ruderboote setzten ihren Weg fort. Am Ufer stand der Kleinbus in Rauch eingehüllt da, immer wieder sah ich Stichflammen aufblitzen.
    Dann hörten wir wieder Maschinengewehrfeuer an Deck. Eine lange Salve dröhnte in unseren Ohren und erwischte die beiden Boote. Wieder schwammen Leute im Wasser, aber dann verloren wir die Bucht aus dem Blickfeld. Der Gefechtslärm hielt an, aber wir konnten nicht mehr erkennen, wer auf wen schoss.
    »Ich glaube«, sagte Tschak, »wir schwimmen schon auf den See zu. Ende der Reise.«
    Wenn ich es richtig verstanden hatte, war der See an der Stelle entstanden, wo der Falken-Fluss in die Jausa mündete. Während der Kutter ihn überquerte, begann es zu regnen, und die Landschaft überzog sich mit einem hellgrauen Film. Durch die Bullaugen blies ein kalter Wind, sodass wir über einem von ihnen wieder das Gitter befestigten. Durch die Öffnung in der Decke fiel Regen, und auf dem Boden entstand eine Pfütze.
    »Ich hasse diese Zeit«, brummte Tschak. »Ewig gießt es.«
    Ich fragte:
    »Was gibt es denn noch für Zeiten?«
    »Willst du allen Ernstes behaupten, dass du dich daran auch nicht mehr erinnerst? Du kommst mir vor wie jemand, der direkt von einer dieser Plattformen am Himmel auf die Erde gepurzelt ist! Es gibt die Sonnenzeit, die Windzeit und die Regenzeit. Die Regenzeit ist die kürzeste und kälteste. Und in der Mitte der Sonnenzeit, die am längsten dauert, kann man im Ödland vor Hitze sterben, wegen dieser …«
    »Was sind diese Plattformen, weißt du das?«, unterbrach ich ihn. »Weiß das irgendwer?«
    Tschak schüttelte den Kopf und sagte:
    »Woher denn? Sie sind doch am Himmel, und wir hocken hier unten.«
    »Und die Himmelsgänger?«
    »Die Flieger kommen nicht so hoch. Und selbst wenn sie etwas wissen, erzählen sie es niemandem. Was interessieren dich die Plattformen?«
    »Sie sind einfach seltsam. Diese merkwürdigen Dinger hängen am Himmel, und ihr tut so, als ob euch das nichts angeht. Wohnt da jemand? Oder sind das nur Maschinen? Landen sie wirklich nie auf der Erde? Oder …«
    »Was heißt da,

Weitere Kostenlose Bücher