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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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viel an Simulatoren trainiert, hatten Spezialhelme und mit Sensoren versehene Anzüge angezogen und virtuelle Gefechte gefochten. Hing Huberts Experiment mit einer solchen virtuellen Realität zusammen? Oder ging es um etwas anderes?
    Und wie zum Teufel sollte ich herausfinden, wo ich mich befand? Wenn es sich um eine perfekte Kopie der Wirklichkeit handelte, wo konnte ich das Wurmloch finden? Das Schlupfloch , den Ausgang ?
    Was hatte Hubert noch über das Codewort gesagt? Die interne Parole?… Ich kniff mich in die Backe, zog mich an der Nase, krauste die Stirn und sagte laut vor mich hin:
    »Ewigkeit. Ewigkeit!«
    Natürlich war es lächerlich, aber irgendwie rechnete ich damit, dass sich die Welt um mich herum auflösen würde, und vor mir in Großbuchstaben geschriebene Wörter auftauchen würden:
    EINSTELLUNGEN
    STEUERUNG
    SPIELEENTWICKLER
    EXIT
    Natürlich geschah nichts dergleichen. Wie hatte Hubert das gemeint? Musste die Parole zu einem bestimmten Zeitpunkt oder an einem bestimmten Ort ausgesprochen werden? Oder hatte ich das falsch verstanden? Im Grunde hatte er nur erwähnt, dass es eine Art Code-Wort für alle Teilnehmer des Experiments sei …
    Was sollte ich tun? Das Wichtigste war, festzustellen, wo ich mich befand, und einen Ausweg zu finden.
    Ein warmer Wind wehte. Ich hielt mich an einem aufragenden Bewehrungseisen fest und beugte mich noch etwas weiter vor, als ich plötzlich ein Motorengeräusch hörte.
    Es kam von unten und wurde schnell lauter. Ich hockte mich mit dem Rücken zur Militärbasis auf die Mauer und ließ die Beine runterhängen. Aus dem Wäldchen, das am unteren Ende des Weges lag, raste ein ungewöhnliches Gefährt auf mich zu.
    Es sah aus wie eine Mischung aus einem Lkw und einem altmodischen Dampfschiff. Aus den Rohren über der Fahrerkabine wallte schwarzer Rauch. Die Karosserie war mit angenieteten Eisenplatten verkleidet, zwischen denen sich schmale Fensteröffnungen mit geschlossenen Fensterläden befanden. Im Dach konnte ich eine runde Luke erkennen.
    Ich sprang von der Mauer und rannte winkend den Abhang hinunter.
    Das Dröhnen des Motors wurde noch lauter, das Fahrzeug beschleunigte seine Geschwindigkeit. Als Nächstes schossen zwei schwarze Motorräder aus dem Wäldchen.
    Mit einem Satz überquerte ich einen Graben und befand mich jetzt mitten auf dem Weg.
    Ein Schuss knallte, von einem Motorrad stieg eine Rauchwolke auf, und das seltsame Gefährt kam ins Schleudern, neigte sich gefährlich zur Seite und hielt auf den Rand des Weges zu. Die Kugel hatte einen der Reifen erwischt. Der Fahrer versuchte gegenzusteuern, und das Fahrzeug wurde heftig hin und hergeschleudert.
    Ich sprang zurück. Die eisernen Fensterläden von zwei Fensteröffnungen wurden zurückgeschlagen, Gewehrläufe nach draußen geschoben, der eine auf mich gerichtet, der andere in Richtung der Motorräder. Schüsse knallten, und eine Kugel pfiff an mir vorbei.
    Das seltsame Fahrzeug raste jetzt am äußersten Wegesrand dahin. Der Schütze, der die Motorräder im Visier gehabt hatte, war erfolgreicher. Er traf einen der Fahrer. Dieser wurde zurückgeworfen, prallte dabei gegen den Beifahrer hinter ihm, und beide stürzten zu Boden. Das Motorrad kippte nach wenigen Metern um.
    Das schiffartige Gefährt hing mit der einen Fahrzeugseite im Graben neben dem Weg. Es pflügte sich schwerfällig noch ein paar Meter vorwärts, ehe es sich weiter zur Seite neigte, der Motor aufheulte und es mit einem dumpfen Klatschen auf die Seite kippte.
    Das zweite Motorrad hielt geradewegs auf mich zu. Zwei Männer saßen darauf, beide bärtig, bewaffnet und in lange schwarze Hemden und Reithosen gekleidet. Der hintere hob das Gewehr über die Schulter des Fahrers und schoss. Als das Motorrad vorbeiraste, hatte ich meine Armbrust bereits angelegt und betätigte den Abzug.
    Aus dem Lauf der Waffe schoss eine Feuerzunge. Der Schuss dröhnte so laut, dass sich mir die Ohren verschlossen und der Rückschlag mich zu Boden warf.
    Ein Teil der Schrotladung traf den Fahrer, ein anderer den Schützen. Der Lenker des Fahrzeugs wurde rumgerissen, das Motorrad geriet ins Schleudern und raste ungebremst in die Unterseite des Lastwagens.
    Die Stille, die sich nun breitmachte, war geradezu ohrenbetäubend. Ich rieb mir mit den Fingern den Staub aus den Augen, stand auf und ging vorsichtig auf das umgestürzte Fahrzeug zu, während ich eine neue Patrone in die Armbrust schob.
    Ein Motorrad lag mitten auf dem Weg, das andere neben dem

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