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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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seinen Gewehrlauf auf meine Brust.
    »Wenn du ihn tötest, ist das ein herber Verlust für dich«, sagte Juna unvermittelt.
    Burnos erstarrte, zögerte und grinste plötzlich breit:
    »Du weißt, wann man das Maul aufreißen muss, was, Schönheit?« Ohne das Gewehr sinken zu lassen, blickte er über die Schulter zu ihr. »Was willst du damit sagen? Warum soll sein Tod ein Verlust sein?«
    »Ich hab ihn getroffen, als er gerade aus einem Flecken kam«, sagte Juna. »Das war zur Mittagszeit. Und wie du siehst, ist er bis jetzt nicht krank. Er hat die Nekrose überlebt. Sich nicht angesteckt. Jetzt denk mal nach, wozu man so einen nicht alles gebrauchen kann.«
    »Gleich hinter der Müllkippe gibt es einen Flecken.« Burnos hatte sich an den Rand der Höhle gesetzt und beobachtete mich durch das Gitter. »Dort hat früher Nadim Tesak gewohnt. Der hatte jede Menge Flinten in seiner Hütte. Aber dann verseuchte die Nekrose seine Hütte – und das war auch Nadims Ende! Ich hab ihn noch ein paarmal gesehen, wie er zuckend da rumlief, total mit Grind überzogen. Dann war er verschwunden … vielleicht liegt er in seiner Hütte und fault vor sich hin. Die Flinten sind jedenfalls noch da. Und die wirst du uns bringen.« Die Stimmung des Fängers wechselte offenbar schnell, im Moment war er ziemlich redselig. »Du glaubst, ich weiß nicht, was du jetzt denkst? Der Flecken ist nicht groß, du kannst uns nicht entkommen. Wir stellen uns rundrum auf und nehmen dich ins Visier. Außerdem legen wir dich an eine Kette, mit einem langen Halsband – daran können wir dich ruckzuck zurückholen. Nadim hatte auch Münzen, wahrscheinlich hat er sie im Keller versteckt. Die Nekrose greift Eisen nicht an, also müssen sie noch da sein. Die wirst du mir auch besorgen. Und dann …«
    »Das heißt, Nadims Waffen waren ganz aus Eisen?« Ich warf eine Frage ein. »Da bin ich aber gespannt.«
    Stutzig geworden, fragte er:
    »Hä?«
    »Du sagst, dass die Nekrose Eisen nicht angreift, und willst, dass ich dir Nadims Gewehr bringe. Woraus ist ein Gewehr? Da ist der Lauf, das Schloss. Und der Schaft und die Schulterstütze? Die sind doch aus Holz, Burnos.«
    Er schüttelte den Kopf, strich sich über das hervorstehende Kinn und sagte:
    »Du hast recht, Söldner. Es heißt, dass die Nekrose nicht nur Eisen verschont, sondern noch irgendwas … Glas oder so … Nein, du hast recht, Nadims Gewehre müssen wir abschreiben! Egal, Hauptsache du besorgst uns die Münzen. Und später bringen wir dich zu anderen Flecken. Angeblich breitet sich die Nekrose im ganzen Ödland aus. Es gibt immer mehr verseuchte Stellen. Du wirst ordentlich für uns arbeiten – und ich werde dich durchfüttern und nur ganz wenig schlagen, kapiert?«
    Ich schüttelte den Kopf:
    »Du kannst mich nicht zwingen, für dich zu schuften, Burnos.«
    Er lachte.
    »Ich kann dich zwingen. Du hast keine Ahnung, wozu unser Sip fähig ist. Er …« Das Oberhaupt der Fänger neigte sich vertraulich zu mir und stützte die Hände auf die Gitterstangen. »… er mag es, Leute zu quälen. So ein Kerlchen ist er. Er hat mal einen Farmer verstümmelt, ihm die Haut … Meine Jungs sagten dann schon: ›Jetzt bring ihn endlich um, Sip, der schreit die ganze Nacht und stört uns beim Schlafen.‹ Aber unser Sip ist eben ein echter Sadist … Drei Tage hat er den Farmer schreien lassen. Und du wirst auch schreien, Bruder, das kann ich dir sagen, denn Sip ist echt böse auf dich. Du wirst dich mit deinen blutigen Tränen waschen, wenn er dich bei lebendigem Leib häutet und dir nacheinander alle Gelenke bricht … Du wirst mich anflehen, für mich arbeiten zu dürfen, damit ich dich vor Sip beschütze. Na gut, Junge. Bis morgen hast du Zeit zu überlegen, dann werden wir ja sehen.«
    Er stand auf und wandte sich zum Gehen, und ich sagte:
    »Glaubst du ihr wirklich, Burnos?«
    Das Oberhaupt erschien wieder am Rand der Erdhöhle.
    »Hä?« Seine Stimme klang misstrauisch.
    »Glaubst du ihr, dass sie Timerlans Tochter ist?«
    »Warum sollte ich ihr nicht glauben?«
    »Du bist vielleicht naiv, Fänger!« Ich versuchte meine Stimme spöttisch klingen zu lassen. »Schau sie dir doch an: Sie ist eine ganz gewöhnliche Schlampe. Und so eine soll die Tochter des berühmten Timerlan sein?«
    Ich wusste von Timerlan nur so viel, dass er das Oberhaupt dieses seltsamen Mecha-Korpus war. Aber ich musste um jeden Preis versuchen, den Fänger misstrauisch zu machen, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, und eine

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