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Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition)

Titel: Tekhnotma - Zeit der Dunkelheit: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aleksei Bobl , Andrei Levitski
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zwar nicht lesen, aber Manok kennt sich aus! Sie ist ganz sicher vom Mecha-Korpus! Und sie hat uns alles erklärt. Du hast ihr Automobil überfallen, die Wachen getötet, und das Mädchen wolltest du an ein Bordell in Kewok verkaufen. Aber dann hast du den falschen Weg genommen. Du kannst froh sein, dass ich gerade keine Lust habe, in deine Höhle zu steigen. Morgen rechne ich mit dir ab, und dann wirst du auf allen vieren in den Flecken kriechen, kapiert?«
    Er verschwand für einen Augenblick aus meinem Blickfeld, um Sekunden später mit einem dicken Stein in der Hand wieder aufzutauchen. Im letzten Augenblick konnte ich mich nach vorne werfen, ehe der Stein nur Zentimeter hinter meinem Rücken auf den Boden plumpste.
    »Pass auf, Sip!« Burnos’ Stimme klang scharf. »Geh da nicht rein! Du hast selbst gesehen, dass der Kerl weiß, wie man andere fertigmacht. Das Mädchen hat erzählt, dass er zwei ihrer Leute mit bloßen Händen umgelegt hat, dem dritten hat er den Schädel mit einem Schuss zertrümmert. Ich weiß schon, du willst ihn mit deinen Ketten bearbeiten. Ich warne dich! Bleib hier oben, hast du verstanden?« Er packte Sip am Kragen, zog ihn zu sich und posaunte ihm ins Gesicht: »Hast du mich verstanden, will ich wissen.«
    Die Antwort des Punks klang wie ein Zischen.
    »Dann ist es ja gut!«, sagte Burnos, schubste den anderen von sich weg und verschwand.
    Es wurde still, nur das Flackern der Fackel im Wind war zu hören. Tagsüber war es vermutlich ganz erträglich in der Höhle, aber die Erde speicherte die Wärme nicht und jetzt wurde es kalt.
    Sip begann um die Höhle herumzuwandern, dann verschwand auch er aus meinem Blickfeld. Ich setzte mich wieder hin und schloss die Augen, um in Ruhe nachzudenken. Aber im selben Moment zwang mich eine innere Regung, die Augen wieder zu öffnen. Ich hob den Kopf und sprang auf die Füße, um besser nach draußen sehen zu können.
    Am nachtschwarzen Himmel verloschen einer nach dem anderen die Sterne. Irgendetwas Riesenhaftes schob sich davor.
    Ich sprang in die Höhe, packte die Gitterstäbe und zog mich so nahe wie möglich an die Öffnung heran, um das Gebilde am Himmel besser erkennen zu können. Was war das? So etwas hatte ich noch nie gesehen.
    Das Ding war rund und gewaltig groß, so viel war klar. Aber woraus bestand es? Es sah nicht nach Eisen aus. Es schwebte weit oben in der Luft und war in der Dunkelheit nicht genau zu erkennen. Es musste doch aus irgendeinem Metall sein …
    Ich war mir nicht sicher, ob sich auf der Oberfläche des Objektes Ausbuchtungen oder Vertiefungen befanden oder ob es völlig glatt war. Auch die Flughöhe und die genauen Ausmaße waren nicht zu bestimmen. Dieser Flugkörper, der wie eine fliegende Insel aussah, wirkte völlig deplaziert in dieser Welt, die ich allmählich und eher widerwillig zu begreifen begann. Er schien aus einer anderen Sphäre zu kommen.
    Und plötzlich erinnerte ich mich, dass ich so etwas schon einmal gesehen hatte.
    Damals, als ich mitten im Experiment versucht hatte, das Podest zu verlassen, damals, als der Raum über mir plötzlich von einem Riss durchzogen worden war. In diesem Riss war genauso eine fliegende Insel erschienen wie die, die jetzt neben den wenigen Wolken am Himmel durch die stille Nacht schwebte.
    Ich hörte ein leises Klirren und meine Augen wanderten nach rechts. Sip schlich sich an, mit erhobenem Arm, in der Hand die Peitsche, deren Enden leise klimperten.
    Ich blieb reglos in derselben Position hängen. Langsam kam der Punk auf die Höhle zu, schob sich vorsichtig näher und hieb dann mit voller Kraft zu.
    Im letzten Augenblick zog ich die rechte Hand weg, die Gewichte prasselten auf das Gitter, wo Sekunden vorher meine Finger gewesen waren. An der linken Hand hängend, schnappte ich mit der rechten nach dem Ende einer der Peitschenschnüre und zog mit aller Kraft daran.
    Ich hing mitten am Gitter, und daher hatte Sip sich bis ganz an den Rand der Höhlenöffnung vorwagen müssen, um auf mich zielen zu können. Er hatte die Peitsche mit einem Faustriemen an seinem Handgelenk befestigt, und als ich nun an einem der Peitschenenden zog, verlor der Fänger das Gleichgewicht und fiel flach auf das Gitter. Er zischte und versuchte sich aufzurappeln, rutschte dabei aber mit den Ellbogen und Knien zwischen die Gitterstangen. Ich schleuderte die Kette mit der rechten Hand um seinen Hals, fasste dann mit der linken das Gewicht und hängte mich daran, wodurch sein Kopf gegen das Gitter

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